Mein Mann meint, ich fülle die Rucksäckli unserer Kinder zu wenig...

pascale 11
Dabei seit: 27.03.2002
Beiträge: 927
Ich würd dem Vater die Rucksäckli getrost übergeben.... Soll er seine Vaterzeit nützen, um den Kindern die zu füllen.
regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
Hallo!
gehe davon aus, dass Dein Mann Beruf und Privates etwas mischt und noch nicht weiss, wie die Kinder "lernen". Ich bin auch eine sehr fordernde Mutter, wünsche mir, dass die Kinder (5 & icon_cool.gif immer ihre Bestes geben.... trotzdem, ich lerne nie bewusst mit den Kindern, aber unsere Diskussionen bei längeren Autofahrten sind legendär... was ist eine Aktiengesellschaft, wieso "fallen" Aktien, wieso braucht es ein Blöterli in der Wasserwaage und was macht der Bundesrat etc. etc. solche Dinge erkläre ich dann eben kindgerecht, bis sie etwas kapieren. Oder ich kapituliere... es ist nicht immer ganz einfach und die Kids stellen grausam schwierige Fragen. Wir hören/ schauen gemeinsam Nachrichten, lesen Zeitung (sprich: Kids schauen Bilder an und wollen wissen, was passiert ist), diskutieren Werbung und viel kriegen sie auch durch Gespräche mit meinem Mann mit. Unsere Kinder haben ein RIESIGES Allgemeinwissen, das "sieht" man nicht auf den ersten Blick, aber im Gespräch mit ihnen, wenn sie anderen etwas erklären oder mir unser Sohn im Brustton der Überzeugung erklärt, dass in DIESEM Haus (unser Stadthaus) Herr Obama regiere...
Lass' Deinen Mann mal mit mehreren Kindern einen Tag verbringen... Technorama, Wald & Feuer oder weiss der Geier was. Er wird schon merken, WAS sie alles bereits können und wie wissensbegierig die Kinder sind. Im Spiel "verdauen" sie dann diesen vielen Input und festigen ihn.
Ich denke, wenn man den Kindern soviel wie möglich nebenbei erklärt, sie auffordert kritisch zu denken, zu hinterfragen, nicht alles zu glauben was einen um die Ohren gehauen wird, dann kommen die Fragen von alleine und die Kinder werden ihren Weg machen.
Regula - mit Managerarsch zu Hause (der Ausdruck gefällt mir, den muss ich gleich platzieren)
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
für das was deinem mann wichtig ist, soll er auch SELBST die verantwortung übernehmen.

www.elterncoach.ch
Gelöschter Benutzer
Dein Mann hat anscheinend ein ganz anderes Verständnis der Elternrolle als du, ich und alle MitschreiberInnen hier. Ich finde seine Haltung seltsam bis katastrophal für die Kinder. Es nützt dir im Alltag aber wohl nicht viel, unsere Meinung zu lesen. Gibt es eine Autoritätsperson, die er akzeptiert, die ihm ins Gewissen reden könnte und das Bild etwas zurechtrücken? Lehrerin, Pfarrer, Therapeutin, Kinderpsychologe (Buch zitieren), Elternberatung, Kinderärztin...?
Gelöschter Benutzer
@regula

Das eine schliesst das andere ja nicht aus. Die Frage ist, was ist bewusst trimmen um des Erfolges Willen und wo fliesst Bildung einfach mit ein. Wir diskutieren auch Hinz und Kunz mit den Kindern und mein 9-Jähriger kann im Gegensatz zu den Miss Schweiz-Kandidatinnen locker alle Bundesräte benennen, ohne Üben, einfach weil er sich interessiert. Beim Baden wird die Corioliskraft erklärt und die Kinder wissen, was ein Palindrom ist. ABER ich betrachte das nicht als meine Hauptaufgabe. Das ist wie beim Lesen: Mir ist wichtig, dass meine Kinder lesen, gern lesen, viel lesen, funktional lesen, dass sie Lesen als Lust erfahren, als Mittel, als Möglichkeit. Ob sie sich damit Wissen aneignen oder sich einfach bloss unterhalten (Sachbücher vs. Hanni und Nanni sozusagen), ist mir dabei komplett egal, denn es geht primär um die Schlüsselkompetenz Lesen. Dabei bleibt automatisch vieles hängen, sozusagen Kollateralnutzen (*ggg*), sogar bei Hanni und Nanni, wenn auch nicht gleich offensichtlich. Genauso wie die Kinder beim Sport längst nicht nur Bewegung erlernen.
Mein Sohn ist auch unser Familienlexikon und da hat schon mancher geschmunzelt. Selber verblüffen mich aber weniger, die Momente, wo er mehr weiss als wir andern, sondern eher wenn er in einer Situation eine verblüffende Argumentation liefert, wo ganz klar ein logischer Denkvorgang seinerseits dahinter liegt.
goodie31
Dabei seit: 04.04.2002
Beiträge: 2079
Das hört sich ja so an als wären sein Kinder seine Mitarbeiter in seiner eigenen *Produktionsfirma* Er kann ja Mitarbeitergespräche mit ihnen führen und ihnen die Ziele stecken....

Also echt du musst ihm das klarmachen dass das noch Kinder sind und keine kleinen Erwachsenen. Sie dürfen noch Kinder sein, das harte leben fängt dann schon noch früh genug an für sie.
Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
Also ich würde deinem Mann das Rucksäckli mit seinen Kleidern füllen und vor die Türe stellen.....! *ironieoff" . Finde seine Ansprüche auch voll daneben.
klaus1972
Dabei seit: 23.01.2009
Beiträge: 64
Ich hab ja nun nicht alle Komentare gelesen, aber ich glaube dein Mann hat einen Sprung in der Schüssel.


Sag mal, macht er mit dir eigentlich auch Quartalsweise eine Zielvereinbarung mit anschliessender Mitarbeiterqualifikation?

Kopfschüttel!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
leonor
Dabei seit: 30.12.2009
Beiträge: 81
ich finde es total traurig, dass dein mann offensichtlich deine arbeit bzw. deine tätigkeit als mami, hausfrau etc. ja überhaupt nicht schätzt und dich somit wohl kaum darin unterstützt. ich würde versuchen ihm deinen alltag etwas näher zu bringen und er soll mal einige tage haushalt, kinder und lernprogramm unter einen hut bringen... ach und na ja, jeder wie er will, aber dürfen denn kinder nicht mehr kind sein? müssen sie schon so viel wie möglich vor dem 10ten lebensjahr können oder mindestens mal gehört haben, klassen überspringen und (hilfe!!!!!) wissen wieso "aktien fallen"?????

leben und leben lassen
Gelöschter Benutzer
Off Topic @me too: Kollateralnutzen, oooh, tolles Wort. Es ist schon erstaunlich, was alles hängenbleibt. Ich konnte letzthin durch detaillierte Kenntnisse von Kutschenformen aufwarten... für was Kitschromane alles nützlich sind icon_smile.gif