Meinungen gesucht: Hilfe der Kinder im Haushalt

jeruscha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Unsere Kinder müssen im Haushalt helfen, diese Notwendigkeit ergibt sich aus folgenden Gründen:

-Grossfamilie
-Berufstätigkeit beider Elternteile
-viel Arbeitsaufwand, da grosses, altes Haus (schlechter Zustand, nicht gerade funktional eingerichtet), Garten, Haustiere
-Kinder produzieren selber viel Chaos

Bisher hatten wir keine fixen Ämtli, sondern Hilfe nach Bedarf, dies möchten wir so beibehalten. Durch verschiedene Umstände wird jedoch die Belastungssituation demnächst deutlich zunehmen, zeitlich und finanziell, viel Mithilfe wird unabdingbar.
Nun möchte ich aber euren Rat, was für ein zeitlicher Aufwand im Schnitt und regelmässig zumutbar und der Situation angemessen wäre.
Alter der Kinder um die es geht: zw. 9 und 14.
Je nach Stundenplan sind sie von 7 bis 14h oder von 7 bis 17h ausser Haus. Schlafbedürfnis klein, normaler Hausaufgaben- und Lernaufwand, keine Sportvereine usw. (Hobbies und Freizeitbeschäftigungen natürlich vorhanden icon_wink.gif, sie sind grundsätzlich kooperativ, kennen und verstehen die Situation. Ich möchte sie weder unter- noch überfordern.
Die zu verrichtenden Tätigkeiten: Querbeet, von Haustierbetreuung zu Küchenarbeit, putzen, aufräumen, usw.
Wenn was unklar ist, fragt, und ansonsten schon mal danke für alle Ratschläge.
Gatto
Dabei seit: 11.08.2008
Beiträge: 117
Unsere Kinder sind kleiner, müssen aber auch Mitmachen. Sie machen das, was jeder von uns macht: das was er kann. Einen festen Zeitaufwand zu definieren finde ich daneben: wenn mal mehr zu tun ist braucht es länger, wenn weniger da ist dann geht es schneller und zwischendurch kann man mal alles liegen lassen und was anderes machen, aber dann alle.
Es gibt prioritäten (Schule, lernen, schlafen), gewisse Arbeiten zuhause haben ab und zu eine höhere Priorität, andere kann mann nach dem Spielen erledigen.
Es geht eigentlich nicht darum, dass sie x stunden arbeiten sondern dass die Arbeit gemacht ist.

Nicht alles ist so wie es scheint
unbekannt
Dabei seit: 08.12.2009
Beiträge: 529
Unsere Kinder sind etwa im selber Alter. Der Aufwand des Mithelfens handhabt wohl jede Familie anders.
Wir haben fixe Ämtli, die ich einfach erwarte. Dann gibt es noch zusätzliche grössere Aufgaben (Rasenmähen, Fenster,usw), die freiwillig sind und von uns in einem kleinen Rahmen finanziell entlohnt werden.
jeruscha
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Unsere Situation entspricht nicht dem Durchschnitt, das ist mir schon klar, deshalb wäre ich froh um Zeitvorschläge, ich möchte nicht überfordern.
Fixe Ämtli eignen sich in unserer Situation nicht, oder höchstens teilweise.

Jedes Kind hat einen "Spitzenschultag" wo es von 7 bis 18h bzw. 20h ausser Haus ist, dort wäre es natürlich dispensiert.
Ansonsten dachte ich an Schultagen ungefähr 1h Mithilfe pro Kind, an Wochenenden zwischen 2 und 4 Stunden pro Tag und Kind (ausser wir sind unterwegs, an einem Ausflug usw.), während der Ferien zwei Stunden täglich.
Wobei das Richtwerte wären, und jeweils von diversen Faktoren abhängig.
Was denkt ihr?
donald
Dabei seit: 01.03.2004
Beiträge: 464
Ich würde die Aemtli als ganzes vergeben. Z.B. für Rasenmähen ist x zuständig. Somit fällt die Organisation der Arbeiten für dich weg und auch die Kinder wissen was zu tun ist und sind selbst für die Ausführung und den Zeitpunkt verantwortlich. Frag sie doch mal, welcher welches Aemtli sich zutraut und auch übernehmen würde.

Nur wer gegen der Strom schwimmt kommt aufwärts
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Wenn ich das recht im Kopf habe, hast Du sechs Kinder (?).
So wie Du die Umstände beschreibst, finde ich es ok, wenn die Kinder während der Woche 1h helfen und genug Zeit für Hausaufgaben und Freizeit bleiben.
Und am Wochenende kannst Du ja mal schauen, wie viel Mithilfe es braucht: wenn ihr alle zusammen anpackt, sollte das wichtigste ja "schnell" erledigt sein.
unbekannt
Dabei seit: 08.12.2009
Beiträge: 529
4Std pro Tag am Wochenende finde ich schon viel.
Wiederum kommt es natürlich auch darauf an, warum diese Situation ist. Bei Krankheit, Unfall, finanziell extrem nötiges Mehrarbeiten der Eltern, usw, kann man es verlangen/erwarten und dann werden sies auch freiwillig machen.
Ist es aus (egoistischen) Gründen der Eltern entstanden (nicht nötige Weiterbildung, Nachwuchs,usw) sollten die Kinder nicht darunter leiden.

Ist aber nur meine Meinung.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Da ich deine Kinder nicht kenne, finde ich es noch schwierig. Jedes Kind hat andere Talente.
Mein jüngerer Steifsohn kocht gerne. Er war etwa 13 als er das erste Mal ein ganzes Essen gekocht hat. Inkl. grillieren im Garten. Ich sagte, welche Nahrungsmittel ich vorgesehen hatte und er machte daraus ein Menü.

Meine Tochter war etwa 14 als sie ein ganzes WE alleine zu Hause verbringen wollte. Spontan machte sie die Wäsche und bewies somit, dass sie das kann.

Wie wäre es, wenn jeder - bei den kleinen ev. zu zweit - einen Tag pro Woche fürs Znacht zuständig ist. Entsprechend dem Stundenplan. Das Abräumen kann auch von jemand anderme übernommen werden.

Wäsche: In der Waschküche Boxen mit Waschtemperatur beschriften. Du sortierst die Wäsche und jeden Tag sollte 1 - 2 Maschinen gewaschen werden. Einfach Anleitung mit Bildern erstellen. Welches Waschmittel inkl. Mengenangabe für welche Wäsche.

Andere Variante: diverse Tätigkeiten, die gemacht werden müssen wie: staubsaugen, Bad putzen, kochen (Tisch decken), Altpapier einsammeln und bündeln, etc. werden auf Karten geschrieben. Und jeden Sonntagabend zieht man eine Karte und macht dies dann in der folgenden Woche.
Den Zeitaufwand jeder Tätigkeit könnte man auch gemeinsam erarbeiten.

Keine Ahnung, ob du nun mit meinen Vorschlägen etwas anfangen kannst.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gelöschter Benutzer
Den beschriebenen Zeitaufwand finde ich ok, jedoch käme ich mit der ungeordneten Situation nicht zurecht. Den Extraaufwand, immer neu delegieren zu müssen, würde ich lieber mit festen Ämtli erledigen. In der Annahme, dass die Ämtli jeweils bis zu einem festgelegten Zeitpunkt erledigt sind.
nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Wir, beide Eltern teilweise über 150-200% berufstätig, Kinder 16/18 Jahre.

Falls bei uns wieder mal das Chaos ausbricht, dann gibts entweder Listen zum Abhaken (brauchen beide, vor allem der ADHS'ler, der eh am meisten Chaos verursacht) oder alle zusammen (also inkl. Eltern) putzen und räumen wir am Sonntagmorgen auf. Dies wird aber angekündigt.

Am liebsten habe ich selber die Sonntage. Gemeinsam machts mehr Spass, das nachkontrollieren entfällt und wir sind auch sehr schnell damit fertig.

Das mit den Listen ist halt so eine Sache. Nicht jeder hat das gleiche Sauberkeitsgefühl, nach dem Ausräumen der Abwaschmaschine finde ich vieles nur nach langem Suchen und beim Staubsaugen scheinen die Zimmer keine Ecken zu haben. Und doch klappts im Grossen und Ganzen.

Was ich einfach aufgegeben habe ist, dass sie beide selber merken, was zu tun wäre. Ohne Liste bleibt die volle Abwaschmaschine voll, die trockene Wäsche hängen und die leere WC Rolle im Halter.

Wie gesagt, mit einer Liste hatte ich bisher die besten Erfolge.