"müssen" Pubertätskämpfe sein ?

naomi68
Dabei seit: 24.11.2008
Beiträge: 55
Fraulein ich kann dir sehr gut nachfühlen, meine 17jährige ist wahrscheinlich ähnlich, immer auf ihren vorteil bedacht, und immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich ihr etwas zuliebe tue und mich hinterher aufrege über mich... wenn sie nun am morgen auf den bahnhof gebracht werden will, oder mich beim einkaufen anruft ob ich ihr etwas bestimmtes mitbringen könnte, wenn sie ihr arbeit "graaad" erledigt, habe ich begonnen als erstes zu fragen, und was tust du für mich? mittlerweile putzt sie fenster, mäht rasen oder sortiert socken, weil bevor sie das versprochene nicht erledigt hat gibts gar nichts mehr von der mutter.
nase
Dabei seit: 08.07.2008
Beiträge: 1350
EarlyCampell
Meiner Tochter kann man alles schenken. Sie hat auch 1000 Wünsche und an allem Freude was sie bekommt. Da sie noch in der Schule ist, wird sie wohl im Januar auf den 18. ein neues Handy von uns bekommen und ihre Party finanzieren wir natürlich auch noch.
Mein Sohn 15 bekommt die Playstation 3 auf Weihnachten. So teure Geschenke machen wir sonst nicht, aber er hat sonst meistens nie grosse Wünsche.
Ich finde übrigens es gibt nicht nur tollen Schmuck für Mädchen, sondern auch für junge Burschen. Wenn sie Freude daran haben auch ein schönes Geschenk. Mein Sohn hat z.B. von Thomas Sabo ein Lederarmband und wünscht sich jetzt für daran noch einen Anhänger.

fraulein
Ich weiss genau was du meinst. Eine Zeitlang habe ich meiner Tochter keine Gefallen mehr getan, weil alles so selbstverständlich geworden ist. Mittlerweile ist sie wieder dankbarer und weiss es zu schätzen. Immer nur Nehmen darin sind die jungen Leute gut.

es chunnt scho so wies muess..
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Auch in unserem Haushalt wohnt eine Dame, die davon ausgeht, dass die Eltern verpflichtet sind, ohne zu Murren sämtliche Kosten zu übernehmen.....inkl. Auslandreisen, Sprachaufenthalte, Konzertbesuche,..... icon_smile.gif.

Ich bin diesbezüglich akutell sehr zwiegespalten: zum einen hat sie mit 16 Jahren endlich einen Kollegenkreis, in dem sie sich wohl fühlt. Mit denen sie in Ausgang geht, mit denen eine Party steigt. Sie gehört dazu und es macht ihr Spass. Das ist ein ganz, ganz grosses Plus!!! (....ist sie doch bis anhin immer zu Hause gesessen)
Dann kommt die andere Seite: das Mass ist noch nicht gefunden. So ist steht aktuell das Musikkonzert bevor, was 3x Proben/Woche zur Folge hat. Am Freitag Ausgang, Samstagst weg - Sonntag verärgert, weil man nie Zeit für etwas hat - Montag ach so Kopfweh, dass man der Schule fernbleiben muss. Das Kranksein entsteht dadurch, dass die halbe Klasse krank ist und überall Käfer rumfliegen.... icon_smile.gif.

Wo sind wir als Eltern "verpflichtet", eine Grenze zu ziehen, um das Kind/Jugendliche vor sich selber zu schützen? Natürlich schwingt da bei mir die Erfahrung der Lehrzeit mit - da bin ich der Meinung, dass wir unsere Tochter zu wenig geschützt haben, dass wir vehemmenter hätten intervenieren sollen. Oder aber, hat sie diesen "Leidensweg" einfach gebraucht????
Was braucht sie jetzt? Die Freiheit, alle Erfahrungen selbst zu machen? Die "behütende" Hand der Eltern, die sie zwischendurch stoppt?

Es ist ein stets Abwägen - ein richtig und falsch gibt es wohl kaum - und das macht das Abwägen nicht einfacher icon_smile.gif.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Barbara1
Dabei seit: 09.02.2002
Beiträge: 22
Meine Tochter ist 15 und im 1. Lehrjahr. Sie wünscht sich auf Weihnachten ein Konzertticket, das Ticket für das nächste Touch the Air Openair und von ihren Grosseltern Geld für die Silvesterparty. Also alles Sachen, die sie mit ihrem Lehrlingslohn nicht finanzieren kann. Auf den 18. Geburtstag wird sie von uns ein Konto erhalten, auf welchem ich seit Jahren für sie spare.

» fraulein:
Verstehe dich sehr gut betreffend der Zahnspange. Bin mir nicht sicher, ob ich das der Tochter finanzieren würde, da es ja nur aus kosmetischen Gründen ist. Dazu ist deine Tochter ja bereits im 2. Lehrjahr. Sie könnte ja auch noch die 1 1/2 Jahre warten und sich danach mit dem grösseren Lohn auch richtig an den Kosten beteiligen. Auf jeden Fall würde ich einen Beitrag von ihr verlangen, auch wenn sie nicht allzuviel verdient. Der monatliche Beitrag kann ja auch sehr klein sein, aber sie muss doch merken, dass es sowas nicht gratis gibt. Wie ist es dann mit den Fahrstunden, finanzierst auch du diese?

Ja, wünsche haben unsere Kids immer. Aber sie müssen ja auch merken, dass das Geld nicht auf den Bäumen wächst und dass gewisse Wünsche nicht immer gleich erfüllt werden oder nicht erfüllt werden können.
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
@Taraxacum
Kann dir so gut nachfühlen - mir geht es oft so wovor bewahren, wo selber erfahren lassen? Unser Familienberater hat uns mal gesagt "Sie können nur den halben Weg gehen, das andere Wegstück muss ihr Sohn schon selber machen..." und "vertrauen Sie darauf, dass er wieder aufsteht, wenn er mal auf die Nase geflogen ist"

18. Geburiparty werden wir auch finanzieren und mithelfen. Führerschein kriegt er eben nicht von uns bezahlt. Bedingung bei uns ist Nichraucher sein, damit bezahlt wird. Das ist er leider seit längerem nicht mehr.

Auch bei ihm o-ton: ich arbeite den ganzen Tag und mag keine Ämtli übernehmen. Deshalb kommt wie bei anderen auch immer prompt meine Gegenfrage "was machst du für mich?" wenn er einen Wunsch hat. Finde dies jedoch recht mühsam, denn er wird ja volljährig und da sollte auch das Benehmen und das Verständnis "zäme häbe, zäme stah" etwas weiter fortgeschritten sein icon_frown.gif
Und trotzdem bin ich stolz auf ihn und freue mich auf seinen Geburi und ich freue mich auch an seiner Vorfreude, endlich, endlich Autofahren zu dürfen und nicht bloss Auto aus dem Garage und wieder ins Garage stellen zu dürfen...
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
Ich glaube, ich muss mal ganz intensiv über euren Satz "und was machst du für mich?" nachdenken. Ich habe nämlich gerade zwei Exemplare der Sorte zuhause, die zwar immer was von uns wollen, aber sofort zig Ausreden haben, wenn sie mal etwas erledigen sollen. Gerade die 17-jährige hat alle Zeit der Welt, für sich was zu machen, für Hilfe im Haushalt bleibt dann keine Zeit. Aber zweimal die Woche Sport, einmal Reiten, die restlichen Abende vor der Kiste verbringen, das geht dann schon. Das führt immer wieder zu nervenaufreibenden Diskussionen, ich weiss nicht, wie sie auf die Idee kommt, ich müsse sie komplett aushalten und bedienen!Auswärts macht sie es übrigens besser, immerhin.
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
Also zu lesen, dass es noch anderen Müttern mit Jugendlichen in dem Alter so geht, beruhigt mich ungemein.
Mein Grosser meinte kürzlich: ich habe 16 Jahre nichts gemacht, wieso soll ich da jetzt plötzlich was machen? (wobei die Kinder immer Ämtli hatten...)
und die Jüngste "wir mussten halt als Kleinkinder zu viel helfen, deshalb mögen wir jetzt nicht mehr" (auf meinen Hinweis, dass sie als sie jünger waren, gerne geholfen hätten)
Da kommt mir einfach nur ein Teeniausspruch in den Sinn "aber hallo???"
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
....und dann muss ich wieder sagen - ihre Aufträge, die erfüllen sie....na ja, meistens - manchmal-.......nach Aufforderung icon_smile.gif.

Trotz all der nervenaufreibenden Momente, den mühsamen Diskussionen, den knallenden Türen.....

...bin ich stolz auf meine Töchter, weil:

- sie gehen zur Schule und erledigen ihre Schularbeiten
- sie kleiden, frisieren und schminken sich "konform" (sind keine Vogelscheuchen *g)
- sie sind bereit, zu verzichten (z.b. hat keine einen eigenen Compi)
- sie machen regelmässig Musik (ältere)
- sie gehen regelmässig klettern (jüngere)
- sie pflegen ein soziales Umfeld, haben Kollegen, Freunde
- sie kochen 1x pro Woche
- sie sind fähig, eine sachliche Diskussion mit uns zu führen
- es macht Freude, mit ihnen in einem Restaurant zu essen
- es macht Freude, sich mit ihnen zu unterhalten
- sie machen sich Gedanken zur Umwelt und verhalten sich "umweltkonform"
- sie können selbständig reisen
- sie halten sich an Zeitabmachungen
- sie sind noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten (meines Wissens)
-......

Ja, sie haben viele Stärken, und die muss ich mir manchmal wieder richtig vor Augen führen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Ottifant
Dabei seit: 23.04.2004
Beiträge: 259
Apropos Geschenke; unser 18jährige wünscht sich einen Adventskalender von Lego Stars wars... icon_smile.gif na ja, wenns nicht mehr ist, soll er ihn haben- aus lauter Dankbarkeit, dass er auf dem Weg der Besserung wieder daheim ist...
Weihnachtswünsche hat er noch keine geäussert, er bekommt unser "altes" Auto, das ist doch schon mal was...

As chunnt scho guat!
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Den Satz "was machst du für mich", den führe ich nicht. Bei mir heisst es "was ist dein Anteil am Teamwork" icon_smile.gif Mag kosmetisch sein, drückt es aber genauer aus, worum es mir geht. Wäre ich den ganzen Tag daheim wäre ich sicher grosszügiger, aber bei 100 % Arbeit verlange ich Mithilfe.

Z.B. haben die "Kleinen" auch ihre Aemtli: Geschirrspüler ausräumen, Wäsche runterbringen, Tisch decken/abräumen, Küchenboden fegen, Müll runterbringen und bei Bedarf wenn ich um etwas bitte, mithelfen. Wohlverstanden dann 2 Wochen am Stück, dann wird gewechselt. Das eigene Zimmer in Ordnung halten (na ja, mehr oder weniger) gehört dann auch dazu.

Da denke ich, dass Bäder putzen (die meine Grosse gemäss eigener Aussage noch gerne macht) am Wochenende (2 x für mich und das bekäme sie sogar noch bezahlt) und einmal im Monat kochen und nach Bedarf mal was helfen nicht zuviel verlangt ist.

Es wird sich sicher nochmals was ändern, falls ich die Putzhilfe anstelle. Am Montag kommt sich jemand vorstellen und ich bin noch hin- und hergerissen, ob ich mir diese Ausgabe wirklich leisten soll. Es wäre dann sicher sauberer icon_smile.gif aber das Problem "Mithilfe der Grossen" wäre nicht gelöst, da die Kleinen weitaus mehr leisten.

Ansonsten hat keines meiner Kinder grosse Weihnachtswünsche geäussert. Eher gar keinen icon_frown.gif Macht es etwas schwierig, da ja die Paten auch noch fragen, was so gewünscht wird.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.