ich verstehe das schon. Ich finde deine Haltung auch gut, und teile sie eigentlich. Weisst du, ich glaube dieser berechnende Zug deiner Tochter wird auch wieder vorübergehen. Vielleicht ist es ja jetzt ein Schritt, mal alles in der wirklichen Welt zu berechnen? Bei meiner ist es zumindest so, dass sie bis vor kurzem zwar rechnen konnte, und mit Sackgeld umgehen und so, aber so wirklich klar ist ihr der Unterschied zwischen 10, 100 und 1000 Franken nicht gewesen. Einfach weil es einen Unterschied macht, ob es ihr eigenes Geld ist oder meins, das irgendwie unerschöpflivh scheint. Was man sich leisten kann als Eltern, was nicht drinliegt, und was man sich als Kind aus dem eigenen Geld oder den gesammelten Geschenken leisten kann, muss man erst mal erfahren. Und die Grenzen austesten! Es zeugt von einer gewissen Reife, das zu berechnen und zu versuchen, mehr zu kriegen. Und dann, erst als nächstes, kommt der Gedanke, dass man sich nicht alles auch kauft, was man könnte. Dass man spart, oder bescheiden lebt, weil man das für wertvoller erachtet. Dass es Dinge gibt, die nicht mit Geld aufgewogen werden können. Später wiederum kommt vielleicht wieder eine andere Phase, wo plötzlich der soziale Gedanke, oder der Tierschutz, oder etwas anderes das wichtigste wird. Ich finde, das gehört zum Erwachsenwerden und ist sehr wichtig! Mit allen Diskussionen die es braucht. Es gibt so viele Menschen, für die das Geld und was man sich leisten kann, das wichtigste im Leben bleiben. Schau die gegenwärtigen Auseinandersetzungen als Chance an, dieses Stadium zu überwinden.
Aber neben den hehren Gedanken sehe ich auch, dass es für die heutige Mädchen einfach unglaublich wichtig ist, zur PeerGruppe dazuzugehören, und mit-chatten zu können. Da meine Tochter sonst schon schüchtern und kein Gruppentier ist, ist es mir halt wichtig, dass sie so ein Teil hat. Muss ja nicht iPhone sein, kann ja irgendein altes ähnliches sein von einem Bekannten, der ein neues wollte. Und es muss auch nicht bedeuten,dass man alle Wünsche einfach so erfüllt. Vielleicht kann sie ja dazu was verdienen?
Aber du hast schon recht, diese Konflikte zusammen auszustehen sind jetzt vielwichtiger, als einfach Wünsche zu erfüllen. DAMIT machst Du ihr ein Geschenk. Und ich glaube, es braucht dazu auch mehr, als einfach stur dagegen zu sein. Es braucht ganz viel Liebe und Enfühlungsvermögen, um zu merken, wann Trost, wann Strenge, wann Konsequenz und wann Nachgeben das richtige ist.