"müssen" Pubertätskämpfe sein ?

Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Oh ja, mein Sohn ist 13.5 und nun wohl definitiv in der Pubertät angelangt. Ziemlich anstrengend, der junge "Mann"! Wir müssen irgendwie immer wieder über die gleichen Dinge diskutieren, das ist sehr anstrengend. Immer dieses Trödeln am Morgen, Sachen nicht gepackt, keine Lust zum Lernen, Kleider werden ausgezogen und einfach an Ort und Stelle liegen gelassen...
Und grundsätzlich sind wir Eltern an ALLEM schuld icon_rolleyes.gif!
Nun ja, das dauert wohl noch eine Weile.

Leben und leben lassen
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Habe gerade heute mit einer Mutter gesprochen, die jammerte, ihre 13 jährige Tochter sei zur Zeit so schwierig.

Unsere Jungs streiten sich in letzter Zeit sehr viel. Beispiele:
Gestern bringt mein Mann aus der Bäckerei ein Sandwich heim, welches er gratis erhalten hat. Er sagt zum Ältesten, er dürfe es haben. Dieser antwortet, er esse gerade Zopf. Ich ging also davon aus, dass das Nein heisst. Der Jüngere musste mir einiges helfen und als Belohnung, durfte er danach das Sandwich essen. Er kommt klagend zu mir, sein Bruder isst gerade das Sandwich. Begründung: Schliesslich hätte der Vater ja gesagt, er dürfe es. Er hätte nur gerade IM MOMENT keine Verwendung gehabt, jetzt schon. Dabei grinst er, der Jüngere heult wütend!
Oder: Der Ältere hört im Auto im Kopfhörer Musik. Der Jüngere stösst ihn an, weil er etwas fragen will. Absolut nichts Weltbewegendes. Der andere wird wütend, weil er ständig Musik abschalten und Kopfhörer abnehmen muss, wenn doch nichts Wichtiges ist.
Oder: Der Ältere schreibt ein SMS. Der Jüngere schaut die ganze Zeit, an wen und was er schreibt. Dabei hasst der Ältere, wenn ihm jemand beim chatten zusieht.
Ich könnte noch hunderte Beispiele aufzählen.
Beim Älteren ist es auch, dass er kaum mehr lernt, dementsprechend die Noten. Bei ihm ist oft alles "Schei..e" in letzter Zeit. Entweder er ist übermütig und kindisch oder er ist schlecht drauf.
Und natürlich, auch wir sind immer an allem Schuld.
Finden sie ihre Sachen nicht, so habe ich es bestimmt weggeräumt.
Wenn wir Eltern es nicht sind, gibt es noch den Bruder oder Lehrpersonen, die auch Schuld sind. Nur sie selber sind nie Schuld!
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Vilu

Am Morgen würde ich mich aus der Verantwortung nehmen. Einmal wecken, wenn gewünscht, und that's it. Ganz sicher nicht antreiben, an Dinge erinnern etc. ER muss zur Schule, ER kriegt Ärger, wenn er zu spät ist oder nicht alle Sachen dabei hat. Dinge mittags oder abends besprechen und ihn am Morgen einfach in Ruhe lassen.


Meine Kids (bald 16 und gerade 13) sind recht pflegeleicht, aber wenn ich mich an meine eigene Pubertät erinnere, dann rechne ich schon damit, dass da noch was kommt. Morgen-Genörgel fand ich etwas vom Allerschlimmsten. icon_wink.gif Ja, ja, ich weiss, es war wohl berechtigt, aber trotzdem...
*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
Hallo zusammen

habe eben äs bitzeli in diesem alten Thema rumgestöbert und bin ganz melancholisch geworden..

meine Kinder sind längst keine Teenager mehr. Gut?
ja, sicher. und doch....es war auch eine spannende Zeit!

die älteste Tochter wohnt seit mehr als 2 Jahren alleine.
Es geht ihr gut, obwohl sie immer wieder mal gegen ihre Essstörung ankämpfen muss. Das alleine-wohnen ist nicht immer nur gut für sie. So kann sie essen ganz sein lassen, wenn niemand da ist... ihr selber bedeutet es so gar nichts...cry:

die jüngere wohnt noch zu Hause. Sie ist ein sehr angenehme, freundliche Person. Es macht Spass sie im gleichen Haushalt zu haben.
Nächstens will sie zur Berufsberatung, sie will noch irgendwie und irgendwas machen. Na, mal schauen.

Der Sohn steht vor den Abschlussprüfungen...*daumendrück*!!
Was er danach machen will - er weiss es noch nicht. Eher nicht so lange auf dem gelernten Beruf arbeiten.
Autoprüfung hat er gemacht und hatte direkt am Tag danach einen Auffahrunfall. Mit dem Geschäftsauto, nur einen munzigkleinen zwar, ohne Schäden und Konsequenzen. Aber sowas von typisch für ihn.
Wenn ich da so seine alten Töffligeschichten lese....icon_biggrin.gif

Voila!

hach waren das noch Forumszeiten, wo wir gefightet habenicon_razz.gif
uns aber auch immer unterstützt!

allen viel Freude an den Teenager - auch an den Mühsamen
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fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich war heute mit meiner Tochter eine Wohnung ansehen. Schicke 2.5 Zi-Wohung mitten in der Altstadt, die sie mit ihrem Lohn als Coiffeuse sogar recht gut bezahlen könnte.

Jetzt ist Daumendrücken angesagt, weil bisher alle Interessenten die Wohnung auch haben wollen icon_frown.gif
Gerade schreibt sie einen netten Begleitbrief zu Ihrer Wohnungsbewerbung. Ich hoffe, der bringt noch etwas Erfolg.

Obwohl ich mich sehr freue, dass es vorwärts geht, weil das Zusammenleben mit einem erwachsenen Kind (genau in dem Terminus mit der Betonung eher auf Kind), bin ich - wider Erwarten - ein wenig wehmütig. Es ist eben eine ganz andere Situation, wenn sie auszieht, als es damals mit dem Sohn war.

Ansonsten das übliche Chaos. Mal mehr, mal etwas weniger Pubertät mit den "Kleinen". Meine 16-jährige hat sich einmal mehr massiv mit der Stiefmutter verkracht und das Thema "Wochenende bei Papi" hat sich nun erledigt.

Eigentlich könnte ich ja eine Verschnaufpause vertragen, aber ich sollte mehr oder minder nahtlos von "Ende Schuljahr" auf "Bewerbungen schreiben" umsatteln. So ab Ende Jahr (bilde ich mir ein), stehen für mich ruhige Zeiten an.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
fraulein, jetzt wollte ich gerade das Thema hochholen icon_wink.gif
Meine fast nicht mehr Teenagerin hat mich heute mal wieder an den Rand der Verzweiflung gebracht, und im Nachhinein frage ich mich; bin ich zu streng und hat sie sogar recht? Oder darf ich vom einer knapp 20-jährigen erwarten, dass sie die ihr zugetragenen Aufgaben so erledigt, wie ich es gerne möchte, nämlich mit Sorgfalt? Besagte junge Dame hat die Matur sehr gut bestanden und hat nun zwei Monate Ferien, da jobben zu aufwändig ist, nur so für zwei Monate lohnt sich das ja nicht. Also muss sie zuhause etwas ran. Heute wäre Rasen mähen dran gewesen, der wohl aufwändigste Job auf meiner Liste, auf der noch staubsaugen stehen z.B. oder hin und wieder kochen, oder Geschirrspüler ausräumen... Also nichts Weltbewegendes. Eigentlich wollte ich sie noch bitten, einen Teil der EG-Fenster zu putzen, da diese wirklich schlimm aussehen, aber ich weiss nicht so recht, gibt ja eh nur wieder Zoff.
Wir haben keine Villa, folglich auch nicht wirklich viele Quadratmeter, aber man muss trotzdem mähen. Und vor allem muss man nachher nachschneiden, da man mit dem Rasenmäher nicht überall ran kommt wegen Mäuerchen und Gartenhäuschen. Mir war das nachschneiden nicht sauber genug bzw. teilweise hat sie es ganz "vergessen", ich mag vor dem Sitzplatz keine (wirklich) hohen Gräser neben dem geschnittenen Rasen. Sie meinte "ist ja nur Gras, mache ich nächstes Mal", ich darauf, dass ich das aber jetzt wolle, da ich von einer erwachsenen Frau erwarte, dass sie aufgetragene Arbeiten sauber ausführen könne, immerhin habe sie sehr viel Zeit im Moment, währendem der Rest der Familie arbeite. Das Ende des Liedes; sie lag heulend auf dem Bett, immer sei ich am motzen, nichts könne sie recht machen, ich wütend, weil sie in ihrem Alter nicht damit umgehen kann, wenn man sie ganz anständig bittet, (und ich war mit Absicht wirklich freundlich, weil ich die Problematik kenne) etwas richtig zu machen und mir Vorwürfe macht, dass ich immer.... Und sie überhaupt die ganze Zeit etwas mache im Haushalt.
Es ist ewig das gleiche Lied; sie fängt was an, macht es aber nicht fertig, und ich befürchte, dass es nicht mal nur Faulheit ist, sie sieht es nicht! Sie kann problemlos im Keller nur die Hälfte ihrer Wäsche abnehmen, den Rest habe sie nicht gesehen (oder nehme sie dann hoch, wenn sie sie brauche). Meine Drohung, nur noch zu Waschen, wenn das andere weggeräumt sei, hatte kurze Wirkung. Oder sie bäckt etwas für alle, verräumt aber nachher nur die Hälfte der Utensilien, oder es ist noch alles voll Teig... Ich spreche nicht von einer 12 oder 15-jährigen, ich spreche von einer fast 20-jährigen, die in zwei Monaten in eine WG zieht, und die mich extrem an ihre Mutter erinnert! Was kam ich in meinem halben Jahr Welschland unter die Räder, weil ich von einem Fettnäpfchen ins andere tappte, sicher auch, weil ich keine Ahnung hatte von arbeiten, mir wurde alles gemacht zuhause. Ich wollte ihr das ersparen, sie zuhause etwas auf das Leben vorbereiten. Ging wohl schief icon_frown.gif
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"*Plüsch*" schrieb:

Es ist ewig das gleiche Lied; sie fängt was an, macht es aber nicht fertig, und ich befürchte, dass es nicht mal nur Faulheit ist, sie sieht es nicht! Sie kann problemlos im Keller nur die Hälfte ihrer Wäsche abnehmen, den Rest habe sie nicht gesehen.


Hach, das kommt mir so bekannt vor. Nicht meine Tochter, aber ICH war so. Und zwar richtig. Meine Mutter hat mir nie geglaubt, dass ich das nicht gesehen hatte, und es gab immer Zoff. Aber es war so. Ich kann das heute noch: selektive Wahrnehmung. Bloss sehe ich das mittlerweile auch als Fähigkeit, nicht nur als Mangel, und die Hausarbeit sehe ich längst icon_smile.gif . Das kommt schon noch, sobald es in ihrer eigenen Verantwortung liegt. Ich würde mir den Ärger schenken und zufrieden sein, so wie sie es macht. Oder den Auftrag total klar formulieren: Wäsche abnehmen, bis keine mehr hängt. Aber nicht zu pingelig, das Ganze.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
puh, Plüsch! Du hast eine Tochter die tatsächlich mithilft… und bist immer noch nicht zufrieden…
ich würde schleunigst mit Nörgeln aufhören und die letzten zwei Monate, die sie noch zuhause wohnt, einfach geniessen.
Jeder macht doch gewisse Dinge im Haushalt/Garten etwas anders. Du hast nicht gern Gras am Rand, ich habe es gerne. Ich wasche alles aufs Mal ab, andere lieber vorzu. Mir ist ein sauberer Spiegel wichtig, jemanden anderem nur die Haare im Waschbecken. Das ist doch individuell, und ich würde meiner Familie was Husten, wenn ich mich ganz genau nach ihren Wünschen richten müsste. Das ist nicht Erziehung, das ist Sklaven-Abrichten, was Du da machst. Ich mache mir eher Sorgen, dass Deine Tochter sich zuwenig wehrt...
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich kann das nachvollziehen. Meine Tochter war jetzt auch recht lange daheim. Und grundsätzlich hat sie NICHTS gemacht. Bei meiner Tochter war es auch so, dass mein Gedanke war: kein Logis zahlen müssen, dafür als Gegenleistung Hausarbeit erledigen. Meine Idee war ja: einmal die Woche die Wohnung staubsaugen, die Küche regelmässig wieder aufräumen (wienern hätte nicht sein müssen) und das Dusch-Bad, das sie alleine benutzen kann, regelmässig putzen.

Nix von alledem. Ich glaube, in all den Monaten kann man an einer Hand abzählen, was sie freiwillig gemacht hat. Selber kommt man dann müde von der Arbeit und muss erstmal anfangen, das wegzuräumen, was von ihr am Tag angefallen ist.

Ich glaube, was ich bei meinen anderen Kindern mehr berücksichtigen müsste: ihnen überlassen bzw. absprechen, was sie übernehmen, dies dann aber wirklich regelmässig und zuverlässig.
Manchmal ertappe ich mich ja schon auch dabei, dass ich von meinen Kindern erwarte, dass sie die aufgetragenen Arbeiten auch picobello erledigen. Doch meist steckt doch in ihren Köpfen "das ist Daheim, nicht Arbeitsplatz" und schon sind sie etwas "schludriger". (So als Beispiel: als Coiffeuse putzt man täglich Spiegel streifenfrei - wenn sie mal das Bad putzt, sehen die Spiegel zum fürchten aus icon_smile.gif

Also ich gehe z.B. beinahe die Wände hoch, wenn ich sehe, dass der Wäschestapel im Keller auseinandergenommen wird, rausgezogen wird, was man gerade braucht und der Rest bleibt weitere 3 Wochen unten. Dass ICH dann immer weniger Platz hab um die Wäsche zu machen, wird nicht gesehen. Oder gesagt: "musst mir halt sagen, dass ich es raufnehmen soll". Meine haben nicht nur eine optische, selektive Wahrnehmung, auch eine auditive. Denn wer hier glaubt, dass ich es NICHT erwähnt, dass Wäsche fertig ist zum verräumen? icon_smile.gif

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@kaye
Nun, wenn ich einem "Kind" den Auftrag gebe, z.B. die Fenster und Rollläden zu putzen, dann gebe ich einen klar definierten Auftrag. Genau wie sie später im Beruf eine Vorgabe erhalten.

Auch dann kann man nicht sagen "au, ich hab gar nicht gewusst, dass es noch Rollläden gibt"

Ich glaube einfach, daheim sind Kinder immer noch darauf eingestellt, dass man gewisse mütterliche/elterliche Worte grundsätzlich überhört icon_smile.gif

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.