fraulein, jetzt wollte ich gerade das Thema hochholen
Meine fast nicht mehr Teenagerin hat mich heute mal wieder an den Rand der Verzweiflung gebracht, und im Nachhinein frage ich mich; bin ich zu streng und hat sie sogar recht? Oder darf ich vom einer knapp 20-jährigen erwarten, dass sie die ihr zugetragenen Aufgaben so erledigt, wie ich es gerne möchte, nämlich mit Sorgfalt? Besagte junge Dame hat die Matur sehr gut bestanden und hat nun zwei Monate Ferien, da jobben zu aufwändig ist, nur so für zwei Monate lohnt sich das ja nicht. Also muss sie zuhause etwas ran. Heute wäre Rasen mähen dran gewesen, der wohl aufwändigste Job auf meiner Liste, auf der noch staubsaugen stehen z.B. oder hin und wieder kochen, oder Geschirrspüler ausräumen... Also nichts Weltbewegendes. Eigentlich wollte ich sie noch bitten, einen Teil der EG-Fenster zu putzen, da diese wirklich schlimm aussehen, aber ich weiss nicht so recht, gibt ja eh nur wieder Zoff.
Wir haben keine Villa, folglich auch nicht wirklich viele Quadratmeter, aber man muss trotzdem mähen. Und vor allem muss man nachher nachschneiden, da man mit dem Rasenmäher nicht überall ran kommt wegen Mäuerchen und Gartenhäuschen. Mir war das nachschneiden nicht sauber genug bzw. teilweise hat sie es ganz "vergessen", ich mag vor dem Sitzplatz keine (wirklich) hohen Gräser neben dem geschnittenen Rasen. Sie meinte "ist ja nur Gras, mache ich nächstes Mal", ich darauf, dass ich das aber jetzt wolle, da ich von einer erwachsenen Frau erwarte, dass sie aufgetragene Arbeiten sauber ausführen könne, immerhin habe sie sehr viel Zeit im Moment, währendem der Rest der Familie arbeite. Das Ende des Liedes; sie lag heulend auf dem Bett, immer sei ich am motzen, nichts könne sie recht machen, ich wütend, weil sie in ihrem Alter nicht damit umgehen kann, wenn man sie ganz anständig bittet, (und ich war mit Absicht wirklich freundlich, weil ich die Problematik kenne) etwas richtig zu machen und mir Vorwürfe macht, dass ich immer.... Und sie überhaupt die ganze Zeit etwas mache im Haushalt.
Es ist ewig das gleiche Lied; sie fängt was an, macht es aber nicht fertig, und ich befürchte, dass es nicht mal nur Faulheit ist, sie sieht es nicht! Sie kann problemlos im Keller nur die Hälfte ihrer Wäsche abnehmen, den Rest habe sie nicht gesehen (oder nehme sie dann hoch, wenn sie sie brauche). Meine Drohung, nur noch zu Waschen, wenn das andere weggeräumt sei, hatte kurze Wirkung. Oder sie bäckt etwas für alle, verräumt aber nachher nur die Hälfte der Utensilien, oder es ist noch alles voll Teig... Ich spreche nicht von einer 12 oder 15-jährigen, ich spreche von einer fast 20-jährigen, die in zwei Monaten in eine WG zieht, und die mich extrem an ihre Mutter erinnert! Was kam ich in meinem halben Jahr Welschland unter die Räder, weil ich von einem Fettnäpfchen ins andere tappte, sicher auch, weil ich keine Ahnung hatte von arbeiten, mir wurde alles gemacht zuhause. Ich wollte ihr das ersparen, sie zuhause etwas auf das Leben vorbereiten. Ging wohl schief