"müssen" Pubertätskämpfe sein ?

eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
habe eben versucht nachzurechnen, wann meine Älteste das letzte Mal zu Hause gegessen hat....?
hmmmm...bestimmt mindestenes 14 Tage her?
Ich rede vom Abendessen, welches die Familienmahlzeit ist, wo man sich abmelden muss! (was sie macht, wenn auch oft etwas knäpplich in der Zeit, aber ich will da mal nicht allzu kleinlich sein)

Mich nervt das. Ich sehe sie sozusagen nie, oder hinter ihrem Laptop, ja, klar, sie schriebt ihre Arbeiten, oder so.

Ich habe sie gestern Abend darauf angesprochen, der Zeitpunkt war wahrscheinlich nicht der idealste, aber ich musste sie ja regelrecht "abpassen".
Ja, meinte sie - nach anfänglichem Hässigseinwollen - sie habe das auch bemerkt, aber sie habe halt so viel um die Ohren und und und...
Hmm, mal schauen.

Ist es wirklich sooooo viel verlangt, wenn auch erwachsenen Kinder, die noch daheim wohnen (wegen Studium --> sonst wäre sie weg, ich weiss das), ein bisschen am Familienleben teilnehmen, wenigstens ab und zu an den Mahlzeiten?
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
ich schwöre, beim Durchlesen waren die Schreibfehler noch nicht da icon_smile.gif
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
.die hatte wohl der heilige Antonius vorig, weil diese Fehler niemand vermisste. Also hat er sie dir geschenkt. (Mir klaut er dafür Buchstaben!)
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fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@eineFremde
Wenn du Eltern fragst, sagen die wohl alle "es ist nicht zuviel verlangt", wenn du Kinder fragst, sagen die wohl "ja" icon_smile.gif

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@EineFremde
Also mich würde das auch nerven. Das hat so mit "ihr seid mir nicht wichtig" zu tun. Oder "nicht wichtig genug".

Auch hier beobachten wir solches. Und wenn man ein Kind 3 Wochen lang überhaupt nicht sieht, dann wäre es doch schön, wenigstens während dem Znacht ein paar Worte zu wechseln. Um ein wenig voneinander zu erfahren. Aber das ist angeblich nicht erwünscht.

@ all
Hey, wir können die Korken knallen lassen. Nach 7 Monaten oder besser gesagt 6 Jahren sind endlich die Abklärungen durch. Ab jetzt darf der Junge Ritalin nehmen. Das klingt bestimmt oberdoof, aber wir versprechen uns eine sichtbare Veränderung. Huch, wenn wir dann nur nicht enttäuscht werden.

Am Donnerstag hätte ihn der Vater zur Schule fahren sollen. Das ging nicht, weil er nach 7 Wochen immer noch nicht wusste, wo das Schulhaus war. Er latscht vom Bahnhof her einfach seinen Kollegen hintennach. Wieso soll er sich den Weg merken?

Berufsberatung: Er war da und musste Bildli nach gefällt mir oder gefällt mir nicht sortieren. Es gibt nichts, was ihm gefällt, er sieht überall nur negatives. Das einzige was ihm wirklich Spass macht ist: mit den Kollegen rumhängen. Dumm nur, dass es dafür kein Geld gibt.

Er weiss auch nicht, warum man unbedingt etwas lernen muss. Das Leben kann doch auch ohne Beruf weiter gehen.
Ob vielleicht Ritalin diese Einstellung ändert?

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
spicki
Dabei seit: 02.12.2004
Beiträge: 1428
@eineFremde

Wie wärs wenn Du den Spiess umdrehst, dass sie sich Anmelden muss, wenn Sie z'Nacht essen will? icon_smile.gif
Den Unterschied sehe ich darin, dass DU keine Absage bekommst, nicht enttäuscht wirst, und die Freude grösser sein wird bei einer Anmeldung. icon_smile.gif
Wenn sie sich ankündigt, ihr dadurch ev. der Druck, ein Unbehagen, ev. gar ein schlechtes Gewissen so erspart bleibt, denn sie spürt ja auch, dass Du sie gerne am Tisch hättest.icon_smile.gif

*ooohmmm*
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
@SW

ob du dir da nicht zu viele Hoffnungen machst? Pass bloss auf, ich nehme an du wirst immer noch bitterbös enttäuscht sein. Ich hab zwar keine Ahnung von Ritalin, denke aber das ist Blödsinn zu erwarten, dass ein Junge von ?wieviel 16 Jahren? dann dann dank Ritalin tätsch, verantwortungsbewusst und ehrgeizig durchs Leben läuft. Alos DAS glaub ich nicht.

Ich könnte dir aus einer etwas "spirituelleren" Sicht erklären, warum und dass es bei Jugendlichen ganz normal ist, dass sie auf ihr eigenes Gesichtsfeld reduziert sind. Ich denke, wenn man das man akzeptieren kann, kann man die Pubertät auch aushalten. Natürlich braucht es nach wie vor Regeln, aber ES IST NORMAL, dass Jugendliche phasenweise einfach die Null-Bock- auf Erwachsenen- SCh.. haben.
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
@SW
also jetzt kommt bei mir gewaltigen Ärger rauf, wenn ich deine Erwartungen ans Ritalin lese. Hast du dich überhaupt mal mit der Thematik befasst? Weisst du wie Ritalin wirkt? Wenn du dich wirklich für die Jungs interessierst und ihnen helfen möchtest, dann solltest du unbedingt mal auf ELPOS schauen, ob es nicht einen Vortrag oder Kurs gibt zur Begleitung von Jugendlichen mit ADS.
Nein, Ritalin wird nicht aus diesem Jungen ein neuer Mensch machen, nein er wird nicht von heute auf morgen so pflegeleicht werden wie deine Tochter, nein, die Null-bock-Stimmung wird auch nicht einfach so weggefegt.
Ritalin kann ihm vielleicht (es ist auch möglich, dass bei ihm Ritalin gar nicht anspricht-gibt es auch) helfen, gewisse Dinge anders zu erleben, es tut ihm dann weniger. Aber auch mit Ritalin wird er seine Geschichte im Rucksack haben, wird er genau so verletzt sein wie bis heute, wird er genau so seine Reaktionsmuster haben wie bisher.
Lies doch mal die letzte Elpost: Nr. 40 2010 ADHS und Gefühle (Hast du mich lieb, so wie ich bin? / Was in der Schule wirklich wichtig ist)
Vielleicht kannst du dann ansatzweise verstehen, wie es in dem Jungen aussieht und das Ritalin als kleine Hilfe für ihn sehen und nicht als Wundermittel, dass es DIR einfacher macht.
Colette
Dabei seit: 24.05.2002
Beiträge: 775
@second wife
ritalin ist ja nur ein kleiner stein der das mosaik vervollständigt, der rest fehlt ja aber offenbar noch (gemäss deiner erzählung). zudem verlangt ritalin disziplin, denn es ist nicht wie antibiotika das man nur eine zeit lang nehmen muss für eine längere wirkung, sondern die wirkung ist nur nach der einnahme da. ich denke da fangen dann die probleme erst an. zudem sollte ritalin nie ohne andere therpien verabreicht werden, z.b. verhaltenstherpie, begleitung etc.

@eine fremde
den tipp von spicki finde ich genial, den merke ich mir für den fall, dass es bei uns auch mal soweit ist.
aktuell muss bei uns einfach abwesenheit im kalender eingetragen werden (klappt aber auch nicht immer). über mittag ist es eh kein problem wenn der älteste auf dem feld (nicht landwirtschaft, sondern am vermessen) ist und daher nicht heimkommt. abends gibt es im moment nur die ausnahme wenn er musikunterricht hat und anschliessend gleich im kunstturnen leiten geht, das bin ich aber schon lange gewohnt.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Ritalin
Ja, wir sind informiert, was Ritalin bewirken kann und was nicht
Der Junge und die Eltern sind informiert, was im Umgang mit Ritalin beachtet werden muss. Kein Alk, keine Zigi, regelmässige Einnahme etc

@ Bubble
Wir sind uns bewusst, dass das alleine wohnen die Jungs schon auch prägt. Deshalb ist es uns sogar sehr wichtig, ihnen zu vermitteln, dass es eben auch andere Lebensformen gibt.

@ early campell und colette
Der Junge müsste viel intensiver begleitet werden. Eine eigene Wohnung ist da eigentlich gerade das verkehrte, er ist mit diesen Freiheiten und der Selbstverantwortung total überfordert.
Und auch der Ältere ist überfordert, seinen Bruder zu betreuen.
Der Junge ist jetzt an einer Sonderschule, die sich auf AD(H)S spezialisiert hat. Therapien gehören zum Schulkonzept.

Eine grosse Verbesserung ist immerhin schon eingetreten. Die permanente Müdigkeit ist weg. Der Junge bekommt in der Schule Mittagessen. Und dieses ist bestimmt auf die Bedürfnisse dieser Kinder abgestimmt. Vorher hat er über Mittag nichts gegessen und wenn dann sicher nichts ausgewogenes.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.