"müssen" Pubertätskämpfe sein ?

taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
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@eineFremde

Vielleicht bemüht sich dein Sohn um eine andere Lehrstelle. Wenn er eine (mögliche) Zusage hat, kann er den Wunschbetrieb ein bisschen "unter Druck" setzen und sagen, dass er nun eine Entscheidung haben müsse.

Tochter ist also im Spital. Nix gebrochen, heute werden noch die Gefässe kontrolliert, da es doch sehr komisch ist, dass sie ab Wadenbein kein Gefühl mehr hat. Klar ist aber auch, dass sie zwingend ihren Fuss wieder bewegen muss - Schmerzen hin oder her - ansonsten riskiert sie eine irreversible Fehlstellung....es sind also nicht nur die Eltern, die schwierig tun icon_smile.gif.

Für mich heisst es, einmal mehr ein Fehltag im Praktikum, welches mir so viel bedeutet. Für meinen Mann heisst es einmal mehr, morgen einem Kurs fern zu bleiben................ich habe wirklich die Schnauze voll! Zum einen ist es mir wichtig, dass die Tochter medizinisch richtig versorgt wird, zum anderen werde ich das Gefühl nicht los, dass es weniger um den Fuss als um etwas geht, dass ihr gerade nicht so passt. Ihre Taktik geht wie immer auf....sie kann dem, was ihr nicht so ganz entspricht, ein bisschen fern bleiben. Nebst dem Ärger, den ich darüber verspüre, stupft mich natürlich irgendwo ein Kerlchen das mir sagt, ich sein unfair und ungerecht der Tochter gegenüber,....

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
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Nun, hier tun sich Abgründe auf.

Heute ein Anruf vom Lehrbetrieb. Die Schule hat angerufen. Meine Tochter hat 8!!!! Mal in der Schule gefehlt. Von Krank, bis Arztbesuch, Beerdigung und Hochzeit - sie hat alles ausgereizt an Entschuldigungen. Heute z.B. hat sie MIR erzählt, es gäbe ne Konferenz, deshalb keine Schule, sie gehe dafür arbeiten.

Nun ja - sie ist von der Schule geflogen - Lehre kann nun so oder so nicht gemacht werden. Erklärung, weshalb sie nicht in die Schule geht: "die Lehrer sind teilweise so gemein".

Ich (und mein Ex) sind fassungslos, was hier alles läuft. Wie wir systematisch belogen und hintergangen wurden. Ich seh schon auch, dass sie wohl wirklich in einem Dilemma steckt, da sie alles mit sich alleine ausmacht, wie es den Anschein hat. Aber noch ist die Wut einfach grösser. Von A-Z belogen werden, stecke ich einfach nur sehr schlecht weg.

Was sie nun einfach nicht sieht, dass sie sich auf diese Art vieler Möglichkeiten beraubt hat. Kaum ein Lehrbetrieb gibt ihr noch ein Chance. Kein Lehrbetrieb hat Interesse an einem Lehrling, bei dem schon in Frage steht, ob er überhaupt die Schule besucht.

Für mich das Tragische: ihr Lehrmeister würde an ihr festhalten. Ihr das Praktikum und die überbetrieblichen Kurse ermöglichen bis nächsten Sommer und sie dann neu in die Lehre starten lassen, da er von ihr vollkommen überzeugt ist.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
@ Fraulein
Einerseits toll von dem Lehrmeister, der so von deiner Tochter überzeugt ist. Hingegen frage ich mich, weshalb sich die Schule nicht früher bei euch gemeldet hat.

Ich verstehe deine Gefühle. Ich hasse es auch, so belogen zu werden.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
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@Second wife
Weil möglicherweise meine Tochter Unterschriften gefälscht hat? Keine Ahnung. Vermutlich gingen 4 Ausreden noch durch und langsam wurde es einfach zuviel.

Aber DAS ist mir im Moment ziemlich egal.

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nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Erstaunt mich jetzt, dass sie ohne Verwarnung von der Schule fliegt.

Ich habe bei uns jeweils eher das Gefühl, dass die Berufsschule und vor allem auch die Bildungsdirektion daran interessiert sind, dass möglichst die Lehre beendet werden kann. Ausser der Lehrbetrieb oder der Lehrling selber möchte den Vertrag auflösen.

Bei gröberen Problemen haben wir immer den Berufsinspektor gebeten, bei den Gesprächen anwesend zu sein. Diese sind schliesslich dafür da, hier zwischen Lehrling und Betrieb/Schule zu vermitteln und beraten.

Wenn es wirklich nur an den angeblich gemeinen Lehrern liegt, dann würde ich versuchen, dass die Lehre weitergeführt werden kann. Mit einem Rausschmiss hat sie wirklich schlechte Aussichten auf eine neue Ausbildung.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@fraulein
Genau das - genau vor dem habe ich Schiss bei meiner Tochter!!!! Sie hat ähnlich viele Absenzen in der Schule, ähnlich viele im Lehrbetrieb - bis jetzt reagiert niemand. Der Unterschied - sie hat Arztzeugnisse.

Was macht ihr? Runder Tisch mit allen Beteiligten? Was sagt die Tochter zum Rausschmiss?

Ich wünsche dir/euch viele Nerven, viel Kraft und Druchbiss!!!

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Nach den Ferien vom Lehrmeister werden wir ein Gespräch haben.

Bis dahin geht meine Tochter arbeiten und evtl. auch weiter zur Schule, das muss ich noch klären.

Dann sehen wir weiter. Wie gesagt, der Lehrmeister würde sie gerne behalten. Ich denke, meine Tochter will aufhören. Allerdings wäre die Möglichkeit des Praktikums eine elegante Lösung. Ob sie angenommen oder gar durchgeführt, werden wir sehen.

Ich hab meiner Tochter "Hausaufgaben" gegeben: sie muss aufschreiben, was sie am Beruf mag udn was nicht, wo die Probleme in der Schule liegen. Daneben auch aufschreiben, was ihr an Beruf A und B gefällt, die sie momentan (und leider liegt die Betonung auf momentan) favorisiert - die berühmte positiv-negativ Liste. Auch aufschreiben, was sie machen würde, wenn ise machen könnte, was sie wollte, es also keinen Hinderungsgrund wegen Intelligenz/Schule oder was auch immer gäbe. Dadurch, dass sie es aufschreiben muss, hab iche für das Gespräch mehr Anhaltspunkte und sie muss lernen, zu reflektieren und die Dinge beim Namen zu nennen. Irgendwo liegt der Hund begraben und schätzungsweise nicht nur in der Lehre.
Daneben muss sie Termine in der Berufsberatung machen.

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fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Heute abend war ich dann kurz bei meiner Nachbarin zum "ausheulen". Ich bin jetzt auch wieder ruhiger. Es tut mir auch weh zu sehen, dass meine Tochter sich wirklich niemandem anvertraut hat, soweit ich das nachvollziehen kann.

Heute kann ich es nicht, aber morgen werde ich sie dann mal in den Arm nehmen.

Aber zuerst muss ich einfach für mich den Schock irgendwie verdauen und wieder auf das Level von "ich krieg das irgendwie gelöst" hinkommen.

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nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Und was erhoffst du dir vom Praktikum?

Sie ist wohl ein Jahr älter, reifer, verliert aber ein Jahr und die Lehrer, die Schule, die werden wieder die Gleichen sein.

Versuche sie zu motivieren, diese Krise durchzustehen.

Ja, ich weiss, in diesem Alter verdammt schwierig icon_smile.gif
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Diese Hausaufgaben finde ich gut. Sie soll sich intensiv mit sich selber auseinander setzen. Und wenn sie es schriftlich formulieren muss, wird sie ihre Gedanken selber schwarz auf weiss sehen.

Wenn man doch nur manchmal die Zeitmaschine ein wenig vorwärts drehen könnte um weiser zu werden, wie man im Jetzt handeln sollte.
Was ist besser: Hart bleiben, Nachsichtig sein, eine Auszeit gewähren, Tapetenwechsel, Sprachaufenthalt?

Fraulein, du musst nicht über Nacht eine Lösung finden. Lass deine Wut, Enttäuschung und Trauer zu. Das ganze Chaos, dass da jetzt über dir hineinbricht. Toll, dass du eine Nachbarin hast, die dir zuhört.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.