Nerv am Mittagstisch! Langer Text!

mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Hoi schwändli

Bei uns gab es immer nur das, was auf dem Tisch stand. Keine Extras wie Brot, Käse usw. Dafür bereitete ich meistens verschiedene Gemüse zu. Wir gaben jeweils von allem ein wenig auf den Teller und sie mussten ein wenig probieren. Wenn sie es dann nicht gerne mochten, durften sie es weglassen. Wenn sie nichts essen wollen gibt es konsequent erst wieder zur nächsten Mahlzeit (z.B. zum Zvieri) etwas. Es gibt auch nichts sonst zwischendurch, da sie sonst keinen Hunger haben wenn ich die Mahlzeiten zubereite. Meine Kinder sind deshalb bei gut zubereitetem Essen nicht gschnäderfrässig und essen auch gute Portionen.
Auch sie hatten eine Zeit wo sie jeweils vor dem Probieren meinten, dass es grusig sei. ;o) Nach dem Probieren verlangten sie aber meistens mehr. ;D Wenn wir bei den Kindern rundherum beobachten wie die Eltern reagieren, denken wir oft, dass sich die Eltern ins eigene Fleisch schneiden. Da gibt es Desserts trotz halb aufgegessenem Teller. Bei uns gibt es gar kein Dessert, weil sie sonst nämlich nur einen Bruchteil essen würden aus Angst dann das Dessert ganz essen zu können. Bei uns gibt es nach dem Mittagspause einige kleinere Süssigkeiten und zwar nach den Früchten. Und vorallem gibt es nichts kurz vor den Mahlzeiten.
Dadurch haben meine Kinder ziemlich viel gerne. Sowohl Gemüse, Früchte, alle möglichen Beilagen und Fleischarten. Und sie essen ähnliche Portionen wie Erwachsene.
Ich denke deshalb, dass Konsequenz die Basis ist.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Hoi schwändli

Bei uns gab es immer nur das, was auf dem Tisch stand. Keine Extras wie Brot, Käse usw. Dafür bereitete ich meistens verschiedene Gemüse zu. Wir gaben jeweils von allem ein wenig auf den Teller und sie mussten ein wenig probieren. Wenn sie es dann nicht gerne mochten, durften sie es weglassen. Wenn sie nichts essen wollen gibt es konsequent erst wieder zur nächsten Mahlzeit (z.B. zum Zvieri) etwas. Es gibt auch nichts sonst zwischendurch, da sie sonst keinen Hunger haben wenn ich die Mahlzeiten zubereite. Meine Kinder sind deshalb bei gut zubereitetem Essen nicht gschnäderfrässig und essen auch gute Portionen.
Auch sie hatten eine Zeit wo sie jeweils vor dem Probieren meinten, dass es grusig sei. ;o) Nach dem Probieren verlangten sie aber meistens mehr. ;D Wenn wir bei den Kindern rundherum beobachten wie die Eltern reagieren, denken wir oft, dass sich die Eltern ins eigene Fleisch schneiden. Da gibt es Desserts trotz halb aufgegessenem Teller. Bei uns gibt es gar kein Dessert, weil sie sonst nämlich nur einen Bruchteil essen würden aus Angst dann das Dessert ganz essen zu können. Bei uns gibt es nach dem Mittagspause einige kleinere Süssigkeiten und zwar nach den Früchten. Und vorallem gibt es nichts kurz vor den Mahlzeiten.
Dadurch haben meine Kinder ziemlich viel gerne. Sowohl Gemüse, Früchte, alle möglichen Beilagen und Fleischarten. Und sie essen ähnliche Portionen wie Erwachsene.
Ich denke deshalb, dass Konsequenz die Basis ist.

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Im grossen und ganzen sind ja meine Kinder keine schlechten Esser und wir Eltern ein ganz gutes Beispiel, weil wir wirklich praktisch alles essen. Als sie klein waren, mochten sie eigentlich alles, auch alle Gemüse. Das hat sich aber schon etwas gewandelt. Es ist aber wohl normal, dass der Geschmackssinn auch eine Entwicklung durchmacht. Kann mich selber erinnern, dass ich als Kind auch nicht alles mochte, was ich aber heute esse.

Ich kann fast kochen, was ich will, einer der beiden hat sicher ein Gemüse nicht gern. Interessant ist, dass beide total andere Sachen nicht mögen. Ich schaue aber immer, dass mindestens ein Gemüse dabei ist, dass sie mögen und auch sonst hat es genug. Extra etwas anderes aufstellen tue ich aber nicht. Auch haben wir vereinbart, dass immer wieder ein kleines bisschen probiert wird. Zum Essen zwingen würde ich sie aber nie. Ich bereite ja ein Gemüse auch nicht immer gleich zu. So hat der Jüngere zum Beispiel Fenchel nicht gern, hat nun aber rausgefunden, dass er ihn roh, z.B. als Salat, sehr wohl mag.

Das klappt eigentlich ganz gut. Gemotze ignoriere ich einfach.
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
hallo jacqueline

interessant was du ansprichst...zum eine die entwicklung des geschmackes und zum anderen, die unterschiedlichkeit der essvorlieben....

ich habe als kind vieles gerne gegessen und mein bruder fast nichts...er mochte aber total omeletten...ich erinnere mich gut, dass wenn es omeletten gab, ich diese immer verweigerte weil "nicht gerne"...ABER

ich mag sie eigentlich - es ging mir wohl als kind darum, einfach DAS ANDERE nicht zu mögen um mich deutlich von dem meines bruders zu distanzieren icon_wink.gif

auch das kann also ein grund sein...

www.elterncoach.ch
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Man weiss ja, was die Kinder gern haben und was icht. Und ja, ich nehme darauf etwas Rücksicht. Was bei einem Kind wohl einfacher ist als bei vieren. Wenn ich also weiss, dass er halt Salzkartoffeln gar nicht mag, dann gibts halt noch den Rest Teigwaren vom Vortag. Von denen koche ich immer extra etwas zuviel. Wieso sollte ich mich unnötig stressen lassen wegen dem Essen?
Und sein Menüplan wird auch so immer vielseitiger. Ganz ohne Druck. Am Mittwoch hat er sich noch geweigert, Zucchetti zu probieren. Drei Tage später gab es wieder Zucchetti (ist halt grad Saison icon_wink.gif. Ich sagte noch, also ich meine letzte Gabel davon essen wollte: "hmmmm, das Beste hast du verpasst." Er sagte dann entrüstet: Rück rüber, ich möchte das auch probieren. Und siehe da: Er fand es so fein, dass er das nächste mal auch Zucchetti will!
So ging es in den letzten Monaten mit Bohnen und gedämpften Rüebli auch.
Es gibt nämlich auch bei mir Sachen, die ich nicht esse. Gar nicht sooo wenige. Käse zum Beispiel, Innereien und Meeresfrüchte. Und ich bin heilfroh, wenn Junior mich nicht nötigt, vom Käse oder Fondue zu probieren, das er im Gegensatz zu mir mag.

Leben und leben lassen
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
@Tornado
Da magst du Recht haben. Das spielt sicher auch eine Rolle.
enemenemuh
Dabei seit: 27.09.2004
Beiträge: 810
habe den rest nicht gelesen. wir handhaben es jedoch folgend:
jeder durfte bei einer familienkonferenz drei sachen aufschreiben, die er nicht essen musste. unter anderem wurde von den kindern selbst betimmt, dass wenn sie rummäckern und stänkern am tisch, ihren teller nehmen und in ihr zimmer essen müssen. ich wünsche nämlich kein gemotz am tisch, wenn ich mir die mühe mache, ein ausgewogenes, gesunden leckeres essen auf den tisch zu bringen. gleiches gilt auch für streiten und gezanke. der tisch ist bei uns ein friedlicher ort. alles anstehende wird nach dem essen besprochen.
zu dem darf jedes familienmitglied ein menu pro woche wünschen. jedoch nicht jede woche das gleiche icon_smile.gif)

en friedliche guete!

Ein Krieger gibt das was er liebt nicht auf, Er findet die Liebe in dem was er tut! (peaceful warrior)
*Rita*
Dabei seit: 21.01.2002
Beiträge: 447
unsere müssen immer probieren, auch wenn es nur ein kleines stückli des ungeliebten gemüses ist. salat isst der mittlere nur ohne sauce, also lege ich ihm immer seine portion beiseite. es gibt keine alternativen zum vorbereiteten essen; sie müssen ansonsten auf die nächste mahlzeit warten. da unsere kinder viel früchte essen, bin ich beim gemüse nicht so drauf erpicht, dass sie es essen, aber eben, probieren müssen sie.

Be Good Or Be Gone!
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
Habe die anderen Beiträge nicht gelesen.
In einem Kurs mit einer Erziehungsberaterin hab ich mal den Tipp bekommen:
- jedes Kind darf 3 Lebensmittel wählen, die es absolut nicht ausstehen kann und wovon es nicht probieren muss
- ansonsten wird von allem gegessen, die Menge bestimmt aber das Kind. Es kann also auch nur einen Gufeknopf voll sein. Wichtig ist, dass es probiert, damit sich der Geschmacksinn auch an neue Geschmäcker gewöhnen kann.

Und trotzdem klappts bei uns nicht immer. Hinzu kommt, dass im Moment Vegi aktuell ist und es so für mich nochmals schwieriger wird.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Bei uns ist es so wie bei Early Campell.
Wir haben eine sogenannte schwarze Liste. Jeder bei uns - auch wir Erwachsenen - darf 5 Nahrungsmittel auf diese Liste setzen. Wobei einfach nur "Gemüse" nicht zählt.
Die Kinder wissen, dass ich mich für Schoggi überwinden muss und trotzdem probiere ich immer mal wieder ein Stückli. Und bei Fisch kehrts mir fast den Magen. Aber auch da habe ich inzwischen gemerkt, es gibt Fisch und Fisch. Und gestorben bin ich deswegen noch nicht.

Und umgekehrt weiss ich auch, was bei den Kids auf der Hitliste steht. Und aus diesem grossen Angebot stelle ich dann ein Menü zusammen. Da hat es dann immer etwas dabei, was das eine Kind liebt.
Das eine mag mal das Gemüse nicht und das andere die Beilage.
Inzwischen weiss ich, dass der eine extrem gerene Salat hat und der andere lieber gekochtes Gemüse. Das ist o.k. für uns.

Früher, als meine Stiefkinder meine Kochkünste noch nicht so gut kannten, habe ich ihnen mal ein Kochbuch in die Hand gedrückt und sie um Vorschläge gebeten. Anhand von Bildli haben sie was ausgesucht und nicht gemerkt, dass da teilweise Sachen drin sind, die sie eigentlich gar nicht gerne haben. icon_smile.gif Aber das Gefühl, dass sie entscheiden dürfen, hat die Einstellung zum Essen verändert.

Und wenn's mal ganz schlimm ist, dann erinnere ich sie daran, dass es Hoffnung gibt. Irgendwann haben sie ihre eigene Wohnung und dann dürfen sie jeden Tag das essen was sie gerne haben.
Oder wenn der Ältere wieder mal glaubte, einfach aus Prinzip auf Meckern zu machen, dann stellte ich ihn vor die Wahl: entweder er akzeptiert, was ich koche oder er übernimmt das nächste Mal Küchendienst. Und da wurde ich von den anderen unterstützt.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.