Ratlos

taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@linda-priska

Die Fakten:
Du wohnst mit deiner Familie in einem Doppelhaus mit deinen Schwiegereltern.
Dein Verhältnis zu den Schwiegereltern scheint durch allerlei Alltags-Kleinigkeiten/Schwierigkeiten getrübt.
Deine Kinder sind auf dem Weg zum Erwachsen werden, beginnen sich abzugrenzen, suchen ihre Idendität.

Die Fragen:
Dein Mann taucht in der Konstellation kaum auf. Wo ist er? Welche Position vertritt er?
Was schätzt du an der Wohnsituation?
Was können deine Schwiegereltern gut?
Wo liegen die Stärken deiner Töchter?
Was ist DEIN Wunsch betreffend der Wohnsituation?
Was ist DEIN Wunsch betreffend dem Verhältnis zu deinen Schwiegereltern?
Was ist DEIN Wunsch betreffend der Beziehung zu deinen Töchtern?




Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
"taraxacum" schrieb:



Die Fragen:
Dein Mann taucht in der Konstellation kaum auf. Wo ist er? Welche Position vertritt er?


Hat sie aber geschrieben:
" Nur reden wir da an eine Wand, auch mein Mann kann sagen was er will. Und er ist jemand, wo sehr hinter seiner Meinung stehen kann."
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@Paxxie
Das ist mir zu vage. Wie unterstützt der Mann linda-priska ganz konkret, sowohl in Kinder- Schwiegereltern- wie auch Abgrenzungsfragen.

Der Schlüssel könnte sein:

Anstelle von...."ihr sollt euch nicht einmischen"...könnte es dann heissen "wir können das unter uns klären".

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
RenaW
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
@taraxacum, ich versuch Dir mal zu erklären wie es ist. Mein Mann und ich sind uns z.B.einig, dass seine Eltern sich nicht in unsere Finanzen, die Kindererziehung oder in unsere Beziehung einmischen. Bei den Kindern sieht das manchmal so aus, das ich was am erklären bin und meine Schweigermutter unterbricht mich und gibt ihren Senf dazu. Oder sie will mir erklären, wie ich mit meinem Mann umzugehen habe. Dabei ist er alt genug um zu wissen und zu sagen, was er von mir erwartet.
Die Wünsche an die Schwiegereltern/Wohnsituation lassen sich zusammenfassen: schätzen tue ich, das wir hier auf dem Land leben, dass die Kinder und ich hier gute Kontakte im Dorf haben. Von den Schwiegereltern wünsch(t)e ich mir, dass sie mich so behandeln, wie sie gerne von anderen behandelt werden möchten: nett und freundlich und ohne ständig 1 Auge auf uns zu haben.
Meien Mädels sind sicher grundsätzlich mal gut so wie sie sind, ich wünsche mir einfach nur, das sie zuhören lernen.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@linda-priska

Nachfolgend halte ich fest, wie mir dein Beitrag vom 11.6, 13:37 entgegenkommt, welche Fragen dazu auftauchen bei mir. Die Fragen sollst du dir selber beantworten, vielleicht öffnen sich dann neue Türen:

*Mein Mann und ich sind uns z.B.einig, dass seine Eltern sich nicht in unsere Finanzen, die Kindererziehung oder in unsere Beziehung einmischen.*
--> Wie lebt ihr das konkret? Kennen seine Eltern eure finanzielle Situation? Lässt ihr euch auf Diskussionen ein? Wie habt ihr eure Einigkeit gegenüber den Eltern kommuniziert?

*Bei den Kindern sieht das manchmal so aus, das ich was am erklären bin und meine Schweigermutter unterbricht mich und gibt ihren Senf dazu. Oder sie will mir erklären, wie ich mit meinem Mann umzugehen habe. Dabei ist er alt genug um zu wissen und zu sagen, was er von mir erwartet.*
--> Wenn du am erklären bist und deine Schwiegermutter unterbricht dich, wie ist dass dann für dich? Welche Gefühle löst das bei dir aus? Ärger, Wut, Rechtfertigungswunsch, Gefühl des Nicht-richtig-machens,.....?
--> Wie muss ich mir das vorstellen, dass sie dir sagt, wie du mit deinem Mann umzugehen hast? Spricht sie dich grundlos an und gibt dir Tipps? Wie fühlst du dich dabei? Was löst das bei dir aus?

*schätzen tue ich, das wir hier auf dem Land leben, dass die Kinder und ich hier gute Kontakte im Dorf haben*
--> Schätze und geniesse diese Situation, halte sie dir immer wieder bewusst vor Augen.

*Von den Schwiegereltern wünsch(t)e ich mir, dass sie mich so behandeln, wie sie gerne von anderen behandelt werden möchten:*
--> Weisst du denn, wie deine Schwiegereltern behandelt werden möchten? icon_smile.gif.

*nett und freundlich und ohne ständig 1 Auge auf uns zu haben.*
--> das ist DEIN Wunsch, möglichereweise nicht der der Schwiegereltern.

*Meien Mädels sind sicher grundsätzlich mal gut so wie sie sind, ich wünsche mir einfach nur, das sie zuhören lernen.*
--> Wann hören deine Töchter zu? Wann hören sie nicht zu? Sind es wichtige oder banale Dinge? In welcher Konstellation/Situation teilst du ihnen Wichtiges mit?

Mein allgemeiner Eindruck auf dein Schreiben ist, dass dein Mann am gleichen Strick zieht wie du, dass deine Mädels ganz gut unterwegs sind, dass du gute Kontakte im Ort pflegst, dass du es geniesst, auf dem Land zu leben und dass es dich ärgert, dass du all dies nur unter Aufsicht der Schwiegereltrn leben kannst. Du scheinst dich nicht richtig entfalten zu können, nicht dich selber sein zu können. Du rechtfertigst dich für dein Tun und der Ärger erhält neue Nahrung.

Möglicherweise hilft es dir, einen Schritt zurück zu stehen. Gemeinsam mit deinem Mann und deinen Töchtern zu klären, was DIR/euch wichtig ist. Dazu gehört auch, zu erörtern, was für dich/euch schwierig ist. Gemeinsam werdet ihr einen Weg finden, wie ihr künftig solche Situationen meistern könnt. Dabei können viele Ideen entstehen:
- Anweisungen an die Kinder nur noch am Familientisch verteilen
- sich mit den Schwiegereltern an einen Tisch setzen und klar kommunizieren, wie ihr (als Gesamtfamilie) euch das Zusammenleben vorstellt - und wie nicht
- den Schwiegereltern den Platz bieten, dass auch sie ihre Wünsche äussern können
- gemeinsam "Grenzen" festlegen
- den Schwiegereltern Wertschätzung entgegenbringen (z,B, Dank für die Möglichkeit, hier wohnen zu können)
-.....

Ich wünsche euch den Mut, euch darüber zu unterhalten, was beibehalten und was geändert werden soll/muss.
Ich wünsche euch den Mut, euch mit den Schwiegereltern an einen Tisch zu setzen und euch auszusprechen.
Ich wünsche euch den Mut, die Vorteile und Tücken des Generationen-Zusammenlebens zu erkennen, anzunehmen und entsprechend mit ihnen umzugehen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Meine Schwiegereltern und meine Mutter wohnten nicht nebenan, was sie aber nicht daran hinderte, sich einzumischen. Erst heute, x Jahre später wird mir bewusst, was ich durch mein Verhalten falsch gemacht habe, dass es eben immer wieder dazu kam.
Ich wertete ihr Einmischen, ihre Inputs als Angriff und habe mich entsprechend gewehrt und mich ständig gerechtfertigt.

Dank einem guten Freund, der mich lehrte, wie ich die Sätze formulieren soll, ging es dann besser. Später besuchte ich noch einen Vortrag zum Thema:
"Kommunikation in der Familie" nach der Grundlage von Gordon.

Google mal nach "Alles drei mal sagen" oder "Familienkonferenz". Unter diesem Titel werden Vorträge von untersch. Leuten angeboten. Ich weiss nicht mehr alles genau. Aber es gibt 3 Fehlverhalten, welche Eltern begehen können. Die Schreifalle ist eine davon. Die anderen zwei finde ich gerade nicht.


Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.