@linda-priska
Nachfolgend halte ich fest, wie mir dein Beitrag vom 11.6, 13:37 entgegenkommt, welche Fragen dazu auftauchen bei mir. Die Fragen sollst du dir selber beantworten, vielleicht öffnen sich dann neue Türen:
*Mein Mann und ich sind uns z.B.einig, dass seine Eltern sich nicht in unsere Finanzen, die Kindererziehung oder in unsere Beziehung einmischen.*
--> Wie lebt ihr das konkret? Kennen seine Eltern eure finanzielle Situation? Lässt ihr euch auf Diskussionen ein? Wie habt ihr eure Einigkeit gegenüber den Eltern kommuniziert?
*Bei den Kindern sieht das manchmal so aus, das ich was am erklären bin und meine Schweigermutter unterbricht mich und gibt ihren Senf dazu. Oder sie will mir erklären, wie ich mit meinem Mann umzugehen habe. Dabei ist er alt genug um zu wissen und zu sagen, was er von mir erwartet.*
--> Wenn du am erklären bist und deine Schwiegermutter unterbricht dich, wie ist dass dann für dich? Welche Gefühle löst das bei dir aus? Ärger, Wut, Rechtfertigungswunsch, Gefühl des Nicht-richtig-machens,.....?
--> Wie muss ich mir das vorstellen, dass sie dir sagt, wie du mit deinem Mann umzugehen hast? Spricht sie dich grundlos an und gibt dir Tipps? Wie fühlst du dich dabei? Was löst das bei dir aus?
*schätzen tue ich, das wir hier auf dem Land leben, dass die Kinder und ich hier gute Kontakte im Dorf haben*
--> Schätze und geniesse diese Situation, halte sie dir immer wieder bewusst vor Augen.
*Von den Schwiegereltern wünsch(t)e ich mir, dass sie mich so behandeln, wie sie gerne von anderen behandelt werden möchten:*
--> Weisst du denn, wie deine Schwiegereltern behandelt werden möchten?

.
*nett und freundlich und ohne ständig 1 Auge auf uns zu haben.*
--> das ist DEIN Wunsch, möglichereweise nicht der der Schwiegereltern.
*Meien Mädels sind sicher grundsätzlich mal gut so wie sie sind, ich wünsche mir einfach nur, das sie zuhören lernen.*
--> Wann hören deine Töchter zu? Wann hören sie nicht zu? Sind es wichtige oder banale Dinge? In welcher Konstellation/Situation teilst du ihnen Wichtiges mit?
Mein allgemeiner Eindruck auf dein Schreiben ist, dass dein Mann am gleichen Strick zieht wie du, dass deine Mädels ganz gut unterwegs sind, dass du gute Kontakte im Ort pflegst, dass du es geniesst, auf dem Land zu leben und dass es dich ärgert, dass du all dies nur unter Aufsicht der Schwiegereltrn leben kannst. Du scheinst dich nicht richtig entfalten zu können, nicht dich selber sein zu können. Du rechtfertigst dich für dein Tun und der Ärger erhält neue Nahrung.
Möglicherweise hilft es dir, einen Schritt zurück zu stehen. Gemeinsam mit deinem Mann und deinen Töchtern zu klären, was DIR/euch wichtig ist. Dazu gehört auch, zu erörtern, was für dich/euch schwierig ist. Gemeinsam werdet ihr einen Weg finden, wie ihr künftig solche Situationen meistern könnt. Dabei können viele Ideen entstehen:
- Anweisungen an die Kinder nur noch am Familientisch verteilen
- sich mit den Schwiegereltern an einen Tisch setzen und klar kommunizieren, wie ihr (als Gesamtfamilie) euch das Zusammenleben vorstellt - und wie nicht
- den Schwiegereltern den Platz bieten, dass auch sie ihre Wünsche äussern können
- gemeinsam "Grenzen" festlegen
- den Schwiegereltern Wertschätzung entgegenbringen (z,B, Dank für die Möglichkeit, hier wohnen zu können)
-.....
Ich wünsche euch den Mut, euch darüber zu unterhalten, was beibehalten und was geändert werden soll/muss.
Ich wünsche euch den Mut, euch mit den Schwiegereltern an einen Tisch zu setzen und euch auszusprechen.
Ich wünsche euch den Mut, die Vorteile und Tücken des Generationen-Zusammenlebens zu erkennen, anzunehmen und entsprechend mit ihnen umzugehen.
Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.