Sackgeld ja oder nein ?

Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Also ich finds auch nicht ganz fair so icon_smile.gif

Wieso gebt ihr ihm nicht den (ungefähren) Betrag, den ihr ihm sonst zweckgebunden gebt, resp. führ ihn bezahlt. So dass er es selber einteilen kann?

So lernt er das ganze drumherum mit dem Geld und vor allem auch das einteilen. Er muss nicht für alles und jedes um Geld betteln. Bedeutet ein weiteres Stück Selbständigkeit und gibt ihm auch Selbstbewusstsein.
Er hat einen Job, das ist die Schule, mit dem Ziel diese gut abzuschliessen.
Ich habe auch so einen Schüler daheim. Bis vor 6 Monaten hat er sogenanntes Schülergeld erhalten, mit der Volljährigkeit bekommt er nun die Alimente direkt. Dazu "verdient" er noch ein Sackgeld mit dem Sport. Damit kommt er gut klar und bezahlt fast alles selber. Funktioniert tiptop.
Und ja, ein Stipendiengesuch ist zu überdenken, falls es eng werden würde.
Gruss Yvonne
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
klar steht im Sackgeld zu! Ansonsten wird er ja noch dafür bestraft, dass er ins Gymi geht!
Und wenn er noch Zeit für einen Job nebenher hat, so soll er sich mit diesem Geld doch auch mal was Spezielles gönnen können. Ist bei uns Erwachsenen ja auch so.



taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Sackgeld ja.
Job ja.

Ich habe eine Gymischülerin, letztes Jahr. Klar hat sie es streng. Aber......sie lebt komplett nach dem Motto "Hotel Mama und jeden Tag liegt ein Häufchen Geld vor dem Zimmer - bewegen muss ich mich nicht dazu". Das führt je länger zu heftigeren Diskussion, zeitweilig auch mit Lohnstopp oder kein Beitrag an freiwillige Lager.

Nebst Schule leben sie in einer Gemeinschaft (Familie). In dieser Gemeinschaft hat auch jeder etwas dazu beiutragen.


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 22.11.2013 um 10:59.]

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Filou71
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 10.02.2004
Beiträge: 96
@Taraxacum

Genau um das geht es ja...
Endlich versteht mich jemand icon_biggrin.gif

all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
@Taraxum: aber es geht ja nicht darum, dass er nichts beitragen soll! Natürlich sollen sie etwas zur Gemeinschaft beitragen, sei es mal zu kochen, Rasen zu mähen, Aemtli zu übernehme oder weiss der Kuckuck was.

Aber das Sackgeld selber zu verdienen ist in meinen Augen was ganz anderes. Wir reden ja hier nicht von horrenden Beträgen, sondern ein Taschengeld mit dem er sein Handy Abo und evt. mal ein Kinobesuch bezahlen kann. Alles weitere kann ja immer noch selber dazu verdient werden.

Für mich hat das auch nichts mit Hotel Mama zu tun sondern mit meiner Aufgabe als Eltern! Wir reden hier immerhin von Kindern die noch in die Schule gehen! Anders sieht es ja aus in der Lehre (mit eigenem Lohn) oder wenn sie gar ausgelernt sind. Ich persönlich fühle mich deshalb sicher nicht ausgebeutet von meinen Kindernicon_rolleyes.gif
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich verstehe schon, was taraxcum anspricht:

Es geht (ihr) darum, dass ein junger Mensch die Möglichkeit erhält, ein Gymnasium zu besuchen. Dass diese Jungen auch einen Teil der familiären Gemeinschaft sind, sich an gewisse Regeln halten müssen und auch einen Teil von Arbeiten übernehmen sollen, finde ich auch selbstverständlich.

Der Text von der TE lies sich jedoch anders. Es tönte so wie, er ist jetzt 16 gewesen und soll selber für seinen Lebensunterhalt aufkommen, wenn er quasi schon ans Gymi darf.

Hotel Mama muss sicher nicht sein. Das beginnt ja schon vor dem Gymi. Unsere Jungs müssen immer einen Teil im Hause übernehmen: Tisch decken, abräumen, GS ein- und ausräumen, ihr Zimmer selber in Ordnung halten, eigene Wäsche versorgen, etc. Unser Ältester backt und kocht sehr gerne. Kürzlich hatte ich Besuch. Da backte er mir am Abend vorher einen Kuchen.

Ein gesundes Mittelmass beiderseits wäre wohl am besten.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
"Filou71" schrieb:

@Taraxacum

Genau um das geht es ja...
Endlich versteht mich jemand icon_biggrin.gif


Hat er denn vor dem Ablauf der obligatorischen Schulzeit mitgeholfen und jetzt nicht mehr? Du begründest die Einstellung des Taschengeldes mit dem Alter, nicht mit der Arbeit.

Yvonne hat da was angesprochen. Manch ein Student aus einem intakten Elternhaus bekommt viel weniger Geld von den Eltern als Kollegen mit geschiedenen Eltern. Der eine ist von der Einstellung der Eltern abhängig, beim andern wurden die Beiträge von einem Gericht bestimmt. Eigentlich traurig, oder?
Mmmocca
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
Ich werde grad emotional bei dem Thema.

Meine Mutter hat auch so gedacht, als ich ein Teenager war. Ich habe mir so lange mein Geld beim Kinder hüten verdient, bis ich ins zehnte Schuljahr kam und keine Zeit mehr dazu hatte. Meine Tante hat mir zum Glück grosszügigerweise zum Geburtstag ein Jahr lang hundert Franken Taschengeld pro Monat geschenkt.

Ich finde, meine Mutter hat es sich viel zu einfach gemacht. Ich will nicht ins Detail gehen, aber sie ist nicht auf meine Bedürfnisse eingegangen sondern war froh um ihre ach so selbständige Tochter, die aber nur so selbständig war, um ihr nicht auch noch zur Last zu fallen.
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
"KlaraM" schrieb:



Yvonne hat da was angesprochen. Manch ein Student aus einem intakten Elternhaus bekommt viel weniger Geld von den Eltern als Kollegen mit geschiedenen Eltern. Der eine ist von der Einstellung der Eltern abhängig, beim andern wurden die Beiträge von einem Gericht bestimmt. Eigentlich traurig, oder?


Klara, ganz so sehe ich das nichticon_eek.gif

Das kommt ganz draufan, was der Jugendliche damit alles finanzieren kann, oder?

Beispiel 1:
Intakte Familie gibt dem Jugendlichen 300 Franken Sackgeld für Ausgang/Händy/Essen in der Schule

Beispiel 2:
Jugendlicher erhält 500 Franken Alimente, muss davon seinen Ausgang, das Händy und das Essen an der Schule bezahlen. Dazu muss er 200 Franken abgeben.

Und wo ist jetzt da der Unterschied?

Ich finde einfach, sie sollen soviel bekommen, dass sie die vordefinierten Ausgaben selber bestreiten können, ohne dass es ganz eng wird.

Gruss Yvonne
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Ich bin etwas erstaunt, dass hier alle der Meinung sind, dass ein Gymeler nicht einem Job nachgehen sollte.

Ich musste bzw. wollte in meiner Gymerzeit auch arbeiten, um meine Eltern zu entlasten. Ihre finanziellen Verhältnisse waren nicht so gut. Stipendien gab es trotz kleinem Einkommen keine, weil wir in einem Haus wohnten (Eigentum). Geschadet hat mir das nicht, im Gegenteil!

Unser Sohn ist nun in der Prima, im letzten Jahr. Er arbeitet seit ca. 1 1/2 Jahren Samstagmorgen im Coop (dies, obwohl unsere finanziellen Verhältnisse gut sind!). Wir haben das gemeinsam besprochen und es war auch seine Idee. Ich kenne übrigens kaum ein Gymi-Schüler, der nicht nebenbei einem kleinen Job nachgeht.

Das Gymi kostet nämlich viel. Lehrmittel und dieses Jahr z.B. vier Auslandreisen und ein Lager (total so um die Fr. 3500.-). Natürlich kann er auch nicht zu Hause Mittag essen.

Wir haben es nun so gelöst, dass wir ihm Taschengeld bezahlen (allerdings lediglich Fr. 80.- + 30.- für das Handy) + das Mittagessen (220.-). Er bezahlt ebenfalls einen Beitrag ans Taschengeld aus seinem Lohn + die Kleider. Für grössere Anschaffungen (Jacken usw.) bekommt er von uns einen Beitrag. Auch sonst sind wir nicht kleinlich. Er hat ein Budget gemacht, auch mit Rückstellungen für spezielle Wünsche von ihm, und versucht, danach zu leben. Gelingt ihm aber noch nicht immer so gut. Wir bezahlen im übrigen auch noch Musikstunden, Sport, Krankenkasse usw.

Ich finde es wichtig und gut, dass er lernt, sein Geld einzuteilen. Und er schätzt gewisse Dinge viel mehr, wenn er sie selber bezahlt hat!

Auch ein Lehrling sollte seinen Lohn nicht vollständig für Taschengeld verprassen. Dem Lehrjahr und Lohn entsprechend soll er ebenfalls einen Beitrag an Kleider, Fahrkosten, Verpflegung usw. leisten.

Schaut doch einfach mal unter www.budgetberatung.ch.
Da hat es Vorschläge für Lehrlinge und Studierende.