Teenager findet keinen Anschluss

Schiefer
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.05.2012
Beiträge: 7
hallo zusammen
ich sorge mich um meine tochter (15). sie fühlt sich in der schule ausgeschlossen und ist oft alleine in der pause. Das belastet sie sehr. zu beginn im neuen schuljahr in der neuen schule hatte sie anschluss in einem dreier-grüppchen. diese distanzieren sich aber nun seit einiger zeit von ihr. meine tochter weiss nicht wieso, sie hat die anderen darauf angesprochen, aber keine konkrete antwort erhalten. nun schliessen sich alle mitschülerinnen der klasse zusammen, also die zwei von ihrem alten grüppchen und das andere grüppchen, und sie wird weder von der einen noch von der anderen gruppe integriert. streit gibt es keinen, sie fühlt sich einfach ausgeschlossen. für mich ist meine tochter ziemlich normal - mit ecken, kanten und vorzügen wie sie alle haben, vielleicht etwas rechthaberisch. ich schätze, zu beginn des schuljahres war sie sehr unsicher und hat sich angepasst. nun hat sie ihren Stil gefunden und weiss was sie will. das selbstbewusstsein ist aber in der schule sehr tief (man sieht es an der haltung und am gang). in der Freizeit hat sich das selbstbewusstsein positiv entwickelt, steht aber noch auf wackligen füssen. bereits in der alten schule hatte sie ähnliche probleme, nicht aber im sportverein. Dort hat sie freundinnen, mit denen sie sich wohl fühlt und den kontakt pflegt.
mir tut es leid für meine tochter. selber hatte ich ähnliche situationen. deshalb weiss ich auch nicht recht, wie ich meiner tochter helfen kann. ich würde mich über ratschläge sehr freuen.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
hallo

du schreibst du hättest ähnliches erlebt - hast du dies mal ergründet?
wie wirkst du auf andere?
machmal strahlt man ubewusst etwas aus, so dass andere auf abstand gehen.

ich verstehe nicht, was du mit dem selbstbewusstein in der schule meinst?
wenn du deiner tochter dieses gefühl weitervermittelst könnte es gut möglich sein, das sie sich als was besseres sieht - und sich nicht als teil in einer gruppe sieht.
Schiefer
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.05.2012
Beiträge: 7
hallo smile
eben, es ist schwierig zu ergründen, was man unbewusst ausstrahlt.. deshalb hoffe ich gedankenanstösse. bei mir war es vielleicht so, dass ich meine unsicherheit mit einer gespielten selbstsicherheit überspielte, was vielleicht arrogant wirkte ... ?? ja, ich sorge mich schon, dass ich unbewusst eine art vorlebe, die nicht so toll ist - aber eben, ich weiss nicht genau wo ansetzen - ich erachte mich auch als durchschnitt.

mit dem tiefen selbstbewusstsein in der schule meine ich, dass sie halt ein krumme haltung hat, dass sie eher schleicht als locker geht. Die ausstrahlung ist halt irgendwie ängslich. in der freizeit ist die ausstrahlung einfach normal.
ob sie sich als etwas besseres hält? schwierig zu sagen..denke eher nicht speziell, werde dem aber nachgehen. sie sagt immer, sie wolle einfach normal sein, und keinen extrazug fahren.. zumindest sage ich immer, anders sein heisst nicht besser und nicht schlechter sondern anders.
queenie
Dabei seit: 21.05.2002
Beiträge: 632
Hast Du schon mit der LP gesprochen? Manchmal helfen kleine Sachen wie z.B. eine neue Sitzordung im Klassenzimmer, oder eine Gruppenarbeit.
Schiefer
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.05.2012
Beiträge: 7
hallo queenie
eine LP hat mich auf darauf angesprochen, aber sie kann sich die gründe für die situation nicht erklären und auch nicht weiterhelfen - sie meint Aktionen von LP sind oft kontraproduktiv (ausser mobbing - und das ist es ja nicht, meine tochter wird nicht geplagt). sitzordnung gibt es keine, gruppenarbeiten werden häufig sowieso fix zugeordnet, das klappt auch.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ach so, jetzt habe ich es falsch verstanden. ich dachte du meinst die anderen schüler hätten ein schlechtes selbstbewusstsein.

selbstbewusst zu sein, kann man lernen.
ich finde es vorallem wichtig, dies auch vorzuleben - nicht arrogant
sondern sich selbst wert schätzen.

ev. eine grillparty organisieren?

sorry, mehr tipps habe ich dir nicht... du wirst hier sicherlich noch nützliche
anregungen bekommen (bin vom typ her, eben kein gruppen mensch - sportverein schon - aber gruppierungen in der schule, waren mir immer zu einengend)

gruss
jeruscha
Dabei seit: 30.12.2003
Beiträge: 1196
Manchmal "passt" auch die Chemie einfach nicht, manchmal sind in einer Schulklasse tatsächlich keine "passenden" Kinder. Besonders in eher kleinen Klassen, oder Klassen mit wenig Mädchen, beziehungsweise wenig Jungs, kann schlicht "die Auswahl" zu klein sein.

Wird deine Tochter noch lange dort zur Schule gehen?
Wenn nein, soll sie versuchen, sich auf Freizeitkontakte und Kontakte mit Vereinskolleginnen konzentrieren, Internet, Facebook, Skype, Onlinegames bieten zusätzliche Möglichkeiten, und die Schule nicht als gesellschaftlichen sondern als reinen Lernort ansehen.
Meinem Sohn hat das geholfen um zwei Jahre in einer ungünstigen Schülerkonstellation zu überbrücken.
Schiefer
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.05.2012
Beiträge: 7
hallo jeruscha
deine worte sind ja tröstend. manchmal dünkt mich das auch, dass einfach die chemie nicht stimmt (vor allem in der vorherigen schule). da es aber schon das zweite mal passiert, denke ich doch, dass es am verhalten/ausstrahlung meiner tochter liegt. die einstellung "schule = lernort" finde ich interessant / das mit dem überbrücken einer ungünstigen konstellation auch. so wird vielleicht der fokus verändert und eine mögliche verkrampfung kann sich lösen.

queenie, auch dir danke.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Schiefer, ich schliesse mich @jeruscha an. Solange Deine Tochter lernen kann und nicht leidet im Sinn dass es ihr wirklich schlecht geht (bis hin zum nicht mehr in die Schule wollen), da sage ich auch: Schule=Lernort.
Du schreibst ja, dass Deine Tochter im Sportverein gut integriert ist und dort Kontakte hat. Das ist ja schon mal was.
Meine grosse Tochter ist im Kindergarten in die Gruppe gekommen, die hat in den Jahren oft gewechselt durch die Klasseneinteilung. Es hat Jahre gedauert bis sie EINE Freundin gefunden hat.
schneeberge
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 317
Unsere jüngere Tochter (3. Klasse) hat auch keine Freundinnen in der Schule. Sie sind 22 Kinder in der Klasse wovon 7 Mädchen. Die anderen Mädchen passen vom Typ her einfach überhaupt nicht zu unserer Tochter. Sie kann es mit den Knabe viel besser, diese wollen aber halt nicht immer ein Mädchen dabei haben. Anfangs beklagte sich unsere Tochter oft, dass es niemanden in der Klasse gäbe für sie, mittlerweilen hat sie sich aber arrangiert. Ich bin je länger je mehr der Meinung, dass es gar nicht wichtig ist, ob man in der Klasse eine Freundin hat oder nicht. Man kann auch bei Sport oder aus einer anderen Klasse oder anderem Dorf gute Kameradschaften pflegen. Auch unsere Grosse orientiert sich mehr an ihren Sportkolleginnen, als an den Klassenkameraden. In diesem Alter wechseln die Freundinnen doch sowieso noch oft. Und ich denke, oftmals haben die Eltern, oder auch Lehrer mehr Probleme mit der Situation als die Kinder.