Also bei mir gab und gibt es sehr wohl (Ver-)Gebote - wobei mit zunehmendem Alter es eher ein Grenzen aus- und verhandeln ist. Nun, endlos diskutiert habe ich nur, als sie noch jünger waren - wenn es wirklich um mir wichtige Dinge ging. Oft hab ich dann auch einfach umdisponiert, oder habe einfach sehr kurz und knapp und ernst darum gebeten, das jetzt so zu machen, jetzt mal das so zutun. Nur mein Jüngerer brachte mich, als er zwischen 3 und 4 war, an meine Grenzen. Da hab ich mir dann einfach Hilfe bei Erziehungsfachleuten geholt.
Punkt 1 - Ich habe gelernt - in Kursen - dass es oft zu Konflikten kommt, auf der Machtschiene vom Kind einfach etwas zu fordern. Zum einen lernte ich, zuzuhören, aktiv, Ich-Botschaften zu senden und ich lernte zum Anderen, dass Kinder sich an Abmachungen halten, an denen sie mit verhandelten, auch an den Konsequenzen.
Punkt 2 - Ich glaube mich zu erinnern, dass ich meine Kinder bis ca. 5 ins Zimmer schickte - danach nie mehr. Mit 3 nahm ich mein Kind einfach an der Hand und ging ruhig mit ihm in sein Zimmer und erklärte ihm, warum. Ich sperrte nie zu und machte auch die Türe nie wirklich ganz zu, lehnte sie nur an - das tat dann oft er, mit lautem Krach

) - mit 4 bis 4 1/2 ging er von allein, wenn ich ihn daraufhin ansprach. Anfangs lief er wieder hinter mir raus, ich nahm ihn wieder an der Hand und ging wieder ruhig mit ihm zurück. Irgendwann merkte er, dass es nicht Strafe sein soll, sondern Auszeit, damit er sich beruhigt und ich mit ihm reden kann.
Punkt 3 - Da ich Vollzeitmama bin, sah ich nie ein, wozu ein Ämtliplan gut sein soll. Ich erlebte rund herum in meinem Freundes-und Bekanntenkreis, dass es nur Stress damit gab und Streit. Heute sind meine Jungs 14 und 12 1/2 und erledigen die groben Arbeiten - Staub wischen, Staub saugen, aufräumen - für ihr Zimmer sobald ich sage, dass es wieder mal notwendig wäre. Ohne Gemurre und Getue - einzig, die schmutzige Wäsche in den Wäschkorb bringen, das ist noch immer ein Thema - jä nu, wenn's nur das ist,

) Sonst wissen sie, dass Schule ihr Job ist. Den müssen sie nach bestem Wissen und Gewissen erledigen. Mein Man hat seinen Job und mein Job ist der Haushalt. Klar, hätte ich ausser Haus einen, sähe die Aufteilung sicher anders aus.
Punkt 4 - Ich bin immer sehr respektvoll mit meinen Kinder umgegangen, habe versucht, nie die totale Machtschiene zu fahren, habe nicht gefordert, sondern gebeten, habe mich entschuldigt, wenn ich das Gefühl hatte, unfair/unkorrekt/etc. gewesen zu sein. Ich kann mich bis jetzt nicht erinnern, dass meine Kinder respektlos zu mir gewesen wären. Aber ich habe von ihnen z.B. von Kindesbeinen an verlangt, dass jeder Erwachsene für sie ein "Sie" ist, auch wenn ich per Du mit ihm bin.
Meine Jungs wussten meistens im vorhinein, was passiert, wenn sie gegen diese oder jene Abmachung verstossen - meistens haben sie die Konsequenzen selbst ausgehandelt. Als sie zw. 7 und 9 waren, hingen diverse "Verträge" an der Kühlschranktür.
Und eines habe ich von je her immer und immer wieder betont: wie wichtig mir Vertrauen ist! Mein Wahlspruch, der gross neben den Stundenplänen hängt:
"Kontrolle ist gut - Vertrauen ist besser"
Und beide Jungs wissen, dass - sollte sie es missbrauchen - dann die Konsequenzen am schwersten sind.
Aber ich versuchte, nie zu viele Regeln aufs Mal aufzustellen, hab auch mal ein Verbot zurück genommen, hab auch mal zugegeben, dass das jetzt von mir dumm gewesen war, hab oft auch mal über mich selbst gelacht.
[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 18.02.2014 um 00:14.]
Ich denke, also bin ich hier falsch !