Tochter (bald 11) frech

Paulina
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 157
linda priska

ich habe so einen Sohn der bald 13 wird, noch absolut keine Pubertätszeichen hat, auch von der Entwicklung mindestens 2 Jahre im Rückstand ist, welcher fast keine Reaktionen zeigt, wenn ich ein brisantes Thema anschneide. Jedenfalls empfinde ich es jeweils als brisant. Da kann ich mit seinem Papi etwas besprechen, das meinen Sohn selber betrifft, er reagiert fast nie. Er spielt einfach weiter und ist in seiner Welt versunken.

Dies geschieht aber auch wenn etwas positives vorgefallen ist. Z.B. war er mal gross in der Migroszeitung abgebildet. Wir flippten fast aus vor Freude. Er fand dass dies keiner speziellen Reaktion bedarf.

Das kann ich jeweils auch fast nicht verstehen, dass er so wenig Reaktion zeigt. Aber so sind die Kinder verschieden.
Ich habe noch eine Tochter welche bereits zur Lehre raus ist, die war jeweils erpicht an Diskussionen teilzunehmen, welche sie betrafen. Jeweils nach den Elterngesprächen mussten wir ihr detailgetreu erzählen, was die Lehrerin erzählte. Den Sohn interessiert dies überhaupt nicht.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Paula, auf ihre Weise pubertiert meine Tochter schon, sie ist schon zickiger oder sturer als früher. Sie hört uns auch zu wenn wir mit ihr reden und ich denke es interssiert sie auch. Das Problem ist, sie gibt dann keine Antwort und heult lieber im Zimmer. Es wär mir in solchen Momenten wirklich lieber sie würde mit mir streiten, dann weiss ich wenigstens was sie denkt.
Die Jüngere ist eben dann genau das Gegenteil: die schreit mich dann schon an, wenn sie gar keinen Grund hat.
Aroserli
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.07.2011
Beiträge: 672
Gestern war unsere tochter wieder sehr frech. Immer wenn wir ihr etwas sagen, z.B. sie soll am Tisch beim essen nicht so doof kichern oder am essen herummotzen, das sei frech, antwortet sie uns: Du bist auch frech. Wir erklären ihr dann aber, sie habe in 1. Linie uns zu gehorchen und nicht dass wir der Tochter gehorchen müssen. Wir sagen dann, dass die Eltern die "Chefs" zu hause sind und nicht die Kinder. Klar, haben unsere Kinder auch Rechte sich zu wehren, aber so wie sich unsere Tochter im Moment verhaltet ist es sehr schlimm. Sie sagt dann auch, wir sollen sie doch in ein Heim geben, wir lieben sie nicht mehr etc. Aber klar lieben wir sie. Manchmal ist es recht schwierig, den richtigen Ton mit ihr zu finden.
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@Aroserli
Also ich freue mich, wenn meine Tochter am Tisch sitzt und kichert, dann weiss ich, dass es ihr gut geht. Und ich würde ihr nicht sagen, dass sie 'doof' kichert sondern evtl ermahnen, dass sie das Essen nicht vergessen soll.
Kinder sind mit 11 halt zickig, schwierig und zuckersüss zugelich.
Ehrlich gesgt, ich wär auch hässig, wenn sich mir jemand so provokativ als Chef präsentiert. Ich bestimme bei meine Kiddies auch, wann sie zuhause sein müssen, was ich von der Schule erwarte und was Mithilfe im Haushalt betrifft. Anstand verlange ich aus Respekt und weil sie zuhause lernen sollen, wie man sich auswärts benimmt - und das kommuniziere ich auch so. Aber die Fünfe darf auch mal gerade sein, dann zicken die Teenes auch etwas weniger.
Gruss
S.

You don't get always what you want - you get what you need!
Gelöschter Benutzer
Aroserli, vielleicht hilft es euch, wenn du deine Tochter weniger bewertest.
Ob sie doof kichert oder nicht...das ist eigentlich nicht wichtig. Euch stört es einfach. Und das dürft Ihr Ihr auch sagen.
Du kannst ja sagen dass du Ihr Gekichere nicht mehr hören magst, weil du lieber in Ruhe essen magst.
Oder dass sie frech sei...du kannst ihr ja sagen dass du möchtest, dass sie sich dir gegenüber freundlich verhält, damit Ihr besser zusammen klar kommt.
Wenn du Ihr sagst was sie nicht tun soll, dann bietet das gleich Angriffsfläche.

Ich merke es zum Beispiel beim Zimmer aufräumen. Wenn ich sage "das hast du jetzt toll gemacht, oder sie soll nicht immer so ein puff machen, dann kommt bei ihr an was ich meine, aber eigentlioch bewertet es nicht die Sache die ich eigentlich möchte, sondern es bewertet direkt sie und Ihr Wesen.
Ob sie nun ein Puff veranstaltet oder nicht ist irrelevant, ich möchte einfach ein wenig ordnung in dem Moment.
Wenn ich also sage, "wau, hier sieht es jetzt aber gleich viel toller aus, wie schön es jetzt ist und wie gut es hier riecht...etc..." dann versteht sie eher und sieht sogleich das Ergebnis ihres tuns.
Sage ich "Ohje hier sieht es schlimm aus, jetzt kann man nicht mal den Schreibtisch benützen oder es fehlt der Platz um zu spielen" dann bewertet es nicht ihre chaotische Art, sondern den Zustand des Zimmers.
verstehst du was ich meine?

Mir hat mal jemand den Tipp gegeben das tun des Kindes nicht immer zu bewerten, sondern die Sache, und ich muss sagen es funktioniert.

Würde die Tochter die Grenze gravierend überschreiten und klauen oder ähnliches, dann würde ich ihr Tun bemängelnicon_wink.gif!
jakra1
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 59
Welcome im Club... was heisst das jetzt genau? Was, ausser auf 20 zu zählen gibt es noch um die (Vor-)Pubertät zu überleben?
Bitte um Tipps für Mamis! Wie habt ihr euch auf eure pubertierenden Töchter vorbereitet oder was war eure beste Erfahrung? Mir macht das "Frech sein" auch Mühe.
Papis habens bei Töchtern etwas leichter ist meine Erfahrung.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Ich habe jetzt keine Antworten gelesen, könnte aber folgendes Thema eröffnen: "Sohn, 11 Jahre, frech!".
Sorry, ich kann dir keine Tipps geben, wir stossen selber an unsere Grenzen mit Sohni. Was wir einfach extrem merken, dass Druck nur Gegendruck erzeugt. Wenns geht, versuchen wir es also möglichst ohne Druck, aber manchmal gelingt es auch nicht.

Leben und leben lassen
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
es gibt noch die möglichkeit stolz auf die jugendlichen und ihre entwicklung zu sein und solz auf das, was man als eltern mit ihnen schon alles erreicht hat...
"frech" werden jugendliche nämlich nur dann, wenn sie sich nicht ernst genommen fühlen....wenn ihnen kein vertrauen geschenkt wird....
....gesunde jugendliche wehren sich, entwickeln eigene werte und lassen sich nicht mehr alle gefallen...

mein tipp darum - zuhören, ernst nehmen, interesse zeigen an ihren werten, überlegungen, ihrem leben....ihren hobbys....ihren lieblings-dingen im leben....vertrauen haben in ihre entwicklung, ihr lernen und ihre reife....
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Wenn einem Kinder "über den Kopf wachsen", das ist so eine Sache, mit der wir überhaupt nirgends umzugehen gelernt haben. Man muss sich einmal bvewusst machen, wieviele Schulen, Hochschulen, Akademien etc. es gibt, die ihren Absolventen sonst was für Bildung nach der Ausbildung bescheinigen, doch in der Realität stehen alle da, wissen viel und können oft nichts.
Und dann hören wir auch nicht auf, ständig das Gelernte auf andere anwenden zu wollen! Mal ehrlich: Wer von uns möchte freiwillig, dass andere was auf ihn anwenden??? Ich sage oft in meinen Vorträgen z.B.:Stell Dir vor, dein Partner /deine Partnerin kommt nach dem Seminar bei mir nach Hause und sagt dir: "Liebling, jetzt weiß ich endlich, was ich auf dich anwenden muss, damit du glücklich wirst!" Wir wissen doch, dass man so keine Probleme lösen kann. Mit Menschen, die stärker und mächtiger sind als wir, wagen wir es auch nicht, so umzugehen. Das trauen wir uns nur mit Schwachen, Kleinen, Abhängigen. Und wenn wir nicht blind wären, dann müssten wir längst aufhören, die Ursache dafür, dass wir mit solchem Unsinn scheitern, immer im andern zu suchen. WIR sind es, die NICHT KÖNNEN. WIR sind es, die KÖNNEN zu LERNEN haben.
In der Ich-kann-Schule suche ich immer, möglichst einfach zu zeigen, wie es gehen kann. Ich würde z.B. ein Kind, mit dem ich was erreichen will, in der Qualität behandeln wie ich das mit meinem Chef angehen würde. Kindertalente sind CHEFtalente. Wenn ich mit denen BESSER umgehe als das Kind, dann mögen sie mich und folgen mir lieber als ihm. Das ist eine Grunderkenntnis für die Ich-kann-Schule. Wenn wir Erwachsene beobachten, die bei ihrer Erziehung immer mehr das Gegenteil erreichen, dann ist nicht zu übersehen, dass sie die Talente der Kinder nicht besser sondern noch schlechter behandeln als sie. Talente sind FEINE Geistes- und Seelenkräfte; mit denen muss man FEIN umgehen und dafür muss man ganz genau hinschauen und hinfühlen. Guten Erfolg damit!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué