Was ist ein guter Vater?

GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ja, jetzt wo ich eure Antworten lese, kommt mir auch so was wie ein Burnout/Depression in den Sinn. Schwierig ist halt einfach, weil er nichts sagt. Auch nicht seinen Freunden gegenüber. Generell hat er nicht viele Freunde. Ich hoffe natürlich auch sehr, dass das noch eine gute Wende nimmt. Er zeigt eben schon Reue, aber erst, wenn er das Messer am Hals hat, und dann nur für kurze Zeit.
Beruflich ist er schon sehr stark engagiert. Ich selber bin halt auch eher der Typ, der der Sache auf den Grund gehen will, und nicht einfach so schnell aufgibt.
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
"GabrielaA" schrieb:
Er zeigt eben schon Reue, aber erst, wenn er das Messer am Hals hat, und dann nur für kurze Zeit.
Beruflich ist er schon sehr stark engagiert.
Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass er am Rand seiner Kräfte ist und "nur" gerade da kämpfen oder sich einsetzen kann, wo es am meisten brennt.
Und da ist es für jemand anders unmöglich, etwas zu ändern.
Falls es wirklich um eine grosse Erschöpfung geht, wird es plötzlich schwierig, Hilfe anzunehmen. Weil es dann nur noch ums "Überleben" geht.

Als Partnerin können wir dann nur versuchen, im Gespräch zu bleiben und unbedingt auch für uns selber gut schauen, damit wir nicht mit hinuntergezogen werden.
Und wenn möglich Bitten nach Hilfe zu erfüllen, denn das wäre schon ein grosser Schritt!

Was nützt es dir, wenn wir deinen Beschreibungen recht geben und sagen, dass er ein schlechter Vater ist? Was machst du dann?

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Ja, Burnout könnte durchaus ein Thema sein. Ich habe selber Erfahrung damit. Mein Mann erlitt ein Burnout im letzten Mai! Und ja logisch, mit den Kids hat es entsprechend Probleme gegeben. Waren sehr schwierige Monate, langsam sehe ich wieder Licht am Horizont!
thea
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
Falls es wirklich in Richtung Erschöpfung/Burnout gehen sollte, hat das von Dir beschriebene Verhalten nichts mit den Vaterqualitäten zu tun!
Die betreffende Familie tut gut daran, in dieser Hinsicht nicht auch noch etwas zu fordern, was für den Vater zur Zeit unmöglich ist, zu geben. Statt dessen Hilfe organisieren, einen Termin beim Arzt abmachen. Zwei meiner Bekannten mussten praktisch gegen den eigenen Willen, bezw. unter einem Vorwand zum Arzt gebracht werden, weil sie selber das Gefühl hatten, es sei doch alles bestens, sie bräuchten keine Hilfe. Danach waren aber alle froh, dass es mit Hilfe von Medikamenten /Therapie wieder aufwärts ging, und das Familienleben wieder entspannter wurde! Inzwischen sind die betroffenen Väter allesamt wieder "gute Väter".

Noch ein Kalenderspruch, den ich mir gemerkt habe, und zur der Frage "was ist ein guter Vater" passt:

"Ein Vater kann für seine Kinder nichts besseres tun, als ihre Mutter zu lieben"

Einverstanden, das ist nicht immer möglich, aber wenn die Liebe nicht mehr da ist, könnte das Wort auch durch achten, respektieren ersetzt werden.
Eine Familienberaterin erklärte bei einem Vortragsabend, eine Familie sei wie ein Mobile: Sind die obersten Figuren (Eltern) im Gleichgewicht, so sind es auch die unteren (Kinder). Das hat mir irgendwie noch Eindruck gemacht, und ich finde, da ist etwas dran!
Ria
Dabei seit: 23.07.2012
Beiträge: 106
schön geschrieben icon_smile.gif

wozu ich mir das wohl in mein Leben eingeladen habe?
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Für mich ist ein guter Vater einer, der weiss, was das Kind am liebsten frühstückt, min. drei Freunde des Kindes aufzählen kann und sein Klassenzimmer schon von innen gesehen hat. Er weiss, was das Kind am liebsten in der Pause spielt, welche Glacésorten es mag und welche Form der Aufmerksamkeit es möchte, wenn es sich weh getan hat oder krank ist. Er hört aufmerksam zu, wenn das Kind von der Schule oder dem Hobby erzählt, und erzählt dem Kind aus seinem Leben, von früher und von jetzt. Er drückt die Nähe zum Kind auch körperlich aus: mit Berührungen, mit Herumtollen, mit Gesten der Nähe und des Vertrauens. Er ist hilfsbereit und verlässlich, ein sicherer Hafen.

Aber das hat mit dem Thema wohl wenig zu tun. Was mir spontan auffällt ist, dass nur von der Vaterrollen die Rede ist. Der Mann ist daheim ja nicht nur Vater, sondern auch Partner. Ist es eine Depression, wie hier manche vermuten, würde er sich ja auch in dieser Rolle ändern. Vielleicht liegt da der Hund begraben? Vielleicht ist da etwas aus dem Lot?
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Vielen Dank für eure wirklich guten Antworten. Ich habe mir nun noch mehr Gedanken gemacht.

Schwierig ist halt, dass er sich verschliesst und nicht reden möchte. Das Klima zu Hause ist echt vergiftet. Der Frau gegenüber ist er einfach distanziert, aber gegenüber dem Kind verhält er sich oft nicht gerecht und sehr rau. Das Kind wird oft aus fadenscheinigen Gründen angeschnauzt, es wird gedroht, usw. Er ist immer unzufrieden und brummelt vor sich hin.

Irgendwann kommt der Punkt, wo die Mutter sagt, es geht nicht mehr so weiter. Ob vielleicht ein Gespräch mit jemandem anderem und ihm etwas bringen wird? Keine Ahnung, es ist einfach schwierig.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
@thea: Stimme dir zu. Es ist nur so, dass er doch selber einen Termin beim Arzt abmachen muss. Er findet jedoch, es sei alles i.o. Wieso denn zum Arzt?
Zum Thema Familie darf nicht viel fordern erzähl ich mal ein Beispiel:
Es gibt Abendessen, Besuch ist noch da, und es ist etwas später als normal. Aus diesem Grunde durfte das Kind bereits vorher etwas Kleines essen. Sie sitzen am Tisch, der Vater reicht dem Kind, voll geschöpft. Das Kind jammert, es hätte keinen grossen Hunger. Der Vater sagt ganz energisch, dass ihm das egal sei, und dass das jetzt gegessen werde, fertig. Das Kind hat schon mehr als einmal gesagt, der Papi schaut immer so böse, das mache ihm Angst. Der Vater findet wieder, das Kind sei frech und müsse mehr Respekt vor ihm haben.

Wie kann es denn Respekt haben, wenn es ständig angeschnauzt wird?

Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Was mir einfach ins Auge sticht: der Mann hat einfach keine Nerven. Ich empfehle dann jeweils eine Kur mit Lecitihin Kps. ( B-Vitamine und Pantothensäure für geistige Leistungsfähigkeit).
Wenn wir beruflich oder schulisch sehr stark gefordert sind, nehmen wir Kurmässig eine gewisse Zeit zum Frühstück eine solche Kapsel.

Empfiehl doch seiner Frau mal, dass sie ihm solche Kps besorgt und ihm sagt, dass es gut für seine Nerven sei.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
Mmmocca
Dabei seit: 11.09.2013
Beiträge: 127
GabrielaA, falls es sich nicht um deinen Mann handelt, würde ich mal einen Schritt zurücktreten. Allenfalls kannst du die Frau oder das Kind unterstützen.