Welche Konsequenz hat unsoziales Verhalten unter Geschwistern?

butterfly
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 03.11.2007
Beiträge: 92
Unser 13jährige Sohn ist permanent "kitzlig" auf seinen 3 Jahre jüngeren Bruder. Der atmet zu laut ein, schaut falsch etc. Dies sagt er ihm dann jeweils ziemlich forsch.
Gestern hat der jüngere ihn zurechtgewiesen und war voll im Recht, darauf hin gab es ausser unserer Sicht- und Hörweite ein Grangel. Der Kleine weinte - bis es soweit ist, brauchts viel.

Dazu muss ich schreiben dass er noch ein grösseres und noch ein kleineres Geschwister hat mit denen er keine Probleme hat.

"Das Opfer" hatte mit 3jährig einen schweren Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma und hat deswegen Konzentrationsstörungen und Wahrnehmungsstörungen jedoch im geringen Masse. Er ist ein guter Schüler, ein bisschen ein "Eigenbrödler" aber durchaus sozialkompetent.

Wie würdet ihr auf dieses Verhalten vom 13jährigen reagieren?
Mamivon6
Dabei seit: 10.03.2006
Beiträge: 147
Tipp kann ich dir leider auch keinen geben, aber ich wünsche dir viel geduld, energie und gute nerven!!
ich weiss wovon du sprichst.. meine 14jährige und meine 10jährige dürfen sich manchmal kaum ansehen schon gehts wieder los..... ich denke, auch wenns mühsam ist gehörts einfach dazu..... viel kraft
roebi
Dabei seit: 02.01.2002
Beiträge: 453
vielleicht kriegt der 10-jährige bedingt durch seinen unfall mehr aufmerksamkeit, vielleicht empfindet es der ältere zumindest so, vielleicht steht ihr dem 10-jährigen bedingt durch den unfall mehr zur seit...
was ihn eventuell eifersüchtig macht.

vielleicht hat er aber auch ein externes problem, falls dies nicht schon immer so war.....

Das Universum und die Dummheit der Menschen sind grenzenlos, nur beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher! Albert Einstein
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Ich würde mir den Grossen schnappen und ihn bei Hamburger und Cola fragen, warum er so reagiert. Dein 13-Jähriger lässt seinen persönlichen Frust am Kleinen aus. Vor der Strafe würde ich rausfinden, was den Grossen bedrückt. Schenk ihm Zeit und ein offenes Ohr, dann renkt sich das von alleine wieder ein. Bei meinen beiden klappt das so !

Gruss
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
ständiges piesacken ist nicht mehr "normaler" Geschwisterstreit. Ich finde das ist zu einseitig, und wenn es länger andauert, leidet der kleinere darunter. Es ist eine Art Mobbing. Ja, das erste ist, herauszufinden, ob mehr Aufmerksamkeit für den grossen etwas ändert. Aber falls dies nicht das Problem ist, würde ich es ähnlich wie bei Mobbing machen: nicht jemand ist Schuld, sondern alle setzen sich zusammen und suchen gemeinsam eine Lösung. Dabei können auch "unbeteiligte Zusachuer" helfen, zB,.die anderen Geschwister. Was kann man machen, dass dies nicht mehr vorkommt? Das ständige kritisieren des jüngeren? Und zwar nicht mit: Strafe für den älteren, sonder eine kreative Lösung, bei der alle mithelfen.
alexi
Dabei seit: 27.03.2003
Beiträge: 523
das problem ist ja meistens, dass man auf den älteren herumhackt. dass aber die kleinen genauso fies sein können, es aber dann hinter geschrei oder tränen quasi "tarnen", das entgeht uns ja dann meistens.... ich neige auch dazu, mit dem ältesten zu schimpfen, wenn die jüngere schreit oder heult. aber dass sie ihm unter dem tisch z.b. mal den stinkefinger zeigt, solange, bis er darauf reagiert, das habe ich nicht mitbekommen.... unser ältester und die mittlere hatten eine zeitlang auch fies streit miteinander. "schau nicht so, atmen nicht so laut, geh da nicht durch...." je mehr ich mich eingemischt habe, desto schlimmer wurde es. ich bin dann zeitweise einfach rausgegangen oder habe die türe zugemacht, dann war es irgendwie nicht mehr so lustig. ich habe dann eingegriffen, wenn es zu unfairen, körperlichen angriffen gekommen ist. der grosse haut, die kleinere kneifft..... jetzt ist aber schon seit längerer zeit ruhe und sie haben es gut miteinander.

zufrieden sein mit dem was man hat
mosaik
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 424
Wir haben das auch zwischen unseren Kindern. Ist das nicht normal? Soviel ich weiss ist das Streiten in geschützter familiärer Atmosphäre eine wichtige Sache.
Ich betone einfach in solchen Situationen immer wieder, dass hier in der Familie alle so sein dürfen wie sie sind und dass man einander leben lassen soll. Es hat natürlich alles seine Grenzen was die Lautstärke betrifft. Und piesacken geht gar nicht. ;o)

constant vigilance (Mad-eye-Moody)
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Lösen können die Probleme doch letztlich nur die Kräfte & Talente, die die Kinder dafür haben. Wann kann man besser mit diesen Talenten, die im Unbewussten liegen., reden als dann, wenn das Kind schläft? Da kannst Du achten, anerkennen, bestätigen, bestärken, bewundern, sie neuorientieren, ihnen ihre gute Entwicklung vorzeichnen,..... und einen klaren Auftrag dafür geben. Beispiele für diese Schlafsuggestion finden sich ggf. auf der Coué Seite im Coué Brief 9. Das Unbewusste ist die Instanz, die alle wichtigen Lebensfunktionen steuert; sie kann sehr viel mehr als der beschränkte, oft gar nicht zuständige bewusste Verstand, an den wir uns immer wenden.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué