welcher erziehungskurs?

Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Ich war kürzlich in Istanbul auf Verwandtenbesuch. Meine Güte, ich Jan Gast die Krise gekriegt. Ich bin jetzt Grosstante von zwei zweijährigen Buben. Meine Nichte und mein Neffe sind fast zeitgleich Eltern geworden. Diesen Kindern werden keine Grenzen gesetzt. Dafür müssen die Eltern pausenlos den Kindern nachrennen, weil sie alles, aber auch alles runterreissen, was sie in die Finger bekommen. Gut, der eine etwas weniger als der andere. Aber nie wird ein Kind zurechtgewiesen und nie wird einem Kind erklärt, schau das ist gefährlich, oder, ich möchte nicht, dass du das nimmst. Immer heisst es, es seien doch Kinder. Ist doch nicht so schlimm. Dass man aber sein Kind zum kleinen Tyrannen heranzieht, merkt man nicht. Und lustigerweise haben beide Kinder gemerkt, dass sie mit mir nicht machen können was sie wollen. Und dies verdanke ich meinem triple p kurs icon_smile.gif
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
irgendwie habe ich manchmal das gefühl, dass es immer mehr kleine tyrannen gibt, gleichlaufend mit der zunahme der erziehungskurse....

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
Was willst Du erreichen mit dem Erziehungskurs? Erziehen ist harte Knochenarbeit, Führungsarbeit, Konsequenz und gesunder Menschenverstand und viel Liebe zum Menschen, zum Kind. Einige Leute haben eine natürliche Autorität, andere nicht, LERNEN kann man das nicht. Ich denke, Du musst erst das Ziel definieren, bevor Du hier nach konkreten Kursen fragst.
Ich bin übrigens ein kompletter Gegner von "Kursen". Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch führt anders (und was bitte ist der Umgang mit Kindern anders, als führen?) und jeder Mensch hat eine eigene Geschichte, die Einfluss hat. Wie soll da ein Kurs richtig sein?
Regula
wülchli
Dabei seit: 18.12.2010
Beiträge: 1047
Erziehen heisst VORLEBEN! Alles andere ist DRESSUR.

Sprachkürze gibt Denkweite
Leji
Dabei seit: 11.05.2008
Beiträge: 605
ich lese hier die meinung, dass wenn man so einen kurs macht, man eine allgemeingültige gebrauchsanweisung (die nicht funktioniert) aufgedrückt bekommt.
dem widerspreche ich.
ich gebe selber kurse und sage immer am anfang, dass ich keine rezepte habe und nicht die lösung.
jede familie hat ihre werte und ziele, da wird nicht einfach umgekrempelt.
aber der offene austausch mit den anderen familien, gewisse infos die einem helfen oder anregen können und die zeit über diese aufgabe in aller ruhe nachzudenken wurden immer beim feedback als sehr positiv erwähnt. vor allem auch, dass man weiss, man ist nicht alleine - auch andere kinder haben mühe mit einschlafen/durchschlafen, wollen nicht zähneputzen, oder andere eltern werden mal laut...

http://www.elternbildung.ch/index.asp?PA=page.asp?DH=118&LA=d02
da findest du alle eb-kurse
squid
Dabei seit: 01.02.2005
Beiträge: 32
Hallo!
Schau mal da, die Website ist nicht gerade der Hammer, aber du solltest es unter Angebote oder Agenda finden...
Wir haben selber einen sogenannten Kurs besucht, da ging es auch drum welche Eltern wollen wir sein?
Ich fands super! Spannend, hilfreich, habe mich selber in Frage gestellt...habe Alternativen bekommen. Klar keine Instant Lösungen, aber viele Impulse, Ideen und neue Kraft!
Alles Gute!
basilikum
Dabei seit: 22.03.2010
Beiträge: 638
1. Der gesunde Menschenverstand geht mit einem besuchten Erziehungskurs nicht bachab.

2. Gerade ein guter Kurs hilft einem in Stresssituationen noch angemessen zu reagieren und nicht zu überreagieren. Oft bleibt der sog. gesunde Menschenverstand ja weg, wenn Stress mit den Kindern herrscht.

Sehr gute Erfahrung habe ich mit STEP gemacht: www.instep-online.ch
bubble36
Dabei seit: 31.01.2003
Beiträge: 730
@tja

"...gesundem Menschenverstand, mit Bauchgefühl und viel Liebe"
Das ist schön und hilft bestimmt.

Was macht aber jemand der kein Bauchgefühl spürt, nicht mit viel Liebe aufgewachsen ist, und trotzdem einen neuen Ansatz sucht um aus einem Verhalten herauszukommen?
Da finde ich es toll, wenn jemand sagen kann, "so gehts nicht, ich möchte was ändern."
Schliesslich ist mit Nachbarn reden, anderen Müttern, Workshops, Bücher alles fast dasselbe. Man bekommt Ansätze und Anregungen.

Ob jemand ein bestimmtes System anwendet kann ja egal sein, vielleicht finden diejenigen dadurch sogar auch noch ein bisschen mehr von dieser Liebe die du ansprichst, etwas von sich selbst, was sie schon verlorengegangen geglaubt haben.
Alaska
Dabei seit: 29.01.2009
Beiträge: 95
Für alle die keine Lust auf Kurse habe, ein praktisches Buch:

DIE KLEINE PSYCHOTHERAPEUTISCHE SCHATZKISTE

Tipps und Tricks für kleine und grosse Probleme vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter
jomoh
Dabei seit: 08.05.2006
Beiträge: 204
ich finde es auch sehr sehr gut, wenn man merkt, dass man womöglich Hilfe braucht-ich glaube einfach nicht, dass der berühmte gesunde Menschenverstand allein ausreicht. Wo ja auch niemand bezweifelt, dass es für die Berufsausübung auch nicht ausreicht, "nur mit gesundem Menschenverstand" z.B. Lehrer oder so zu sein. Das nervt mich immer etwas, weil dann die Kindererziehung so meiner Meinung nach einen geringen Stellenwert hat, weil das ja angeblich so einfach ist, dass niemand eine Ausbildung braucht. Wir Eltern sind ja nun wirklich nicht alles geborene Pädagogen, also ich jedenfalls nicht... Ich stosse immer wieder an meine Grenzen und bin froh um Hilfe. Ich habe schon immer so Mühe gehabt mit konsequent sein und Grenzen setzen, liegt mir nicht in den Genen, und damit habe ich sehr Mühe. Deshalb brauche ich manchmal wieder Anleitung.
Ich fand übrigens den Triple P-Kurs auch gut, und würde gerne mal einen Gorden-Kurs machen.