Wie bringe ich meinem Kind CH -Deutsch bei?

angel8880
Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 98
Die Kinder die ich kenne Sprechen mit jedem Elternteil ind dessens Sprache. Heisst du müsstest mit ihm CH deutsch sprechen, und dein Mann spanisch.

Ich frage mich oft wie das klappt das die nix durcheinander bringen, aber sie antworten perfekt dem jeweiligen Elternteil in desse Sprache
nea
Dabei seit: 02.03.2005
Beiträge: 225
Versli, Bücher, Spiele, mit Oma telefonieren, deutschsprachige Spielgruppe, Kontakt zu Schweizer/ Deutschen Kollegen vor Ort, Besuche in der Schweiz, Kassetten/ CDs/ DVDs/ Fernsehen, Du sprichst nur noch Deutsch/Schweizerdeutsch mit Ihnen, ... am besten alles zusammen, wenn es Dir wichtig ist.

Never ever give up!
;o)tja
Dabei seit: 11.02.2007
Beiträge: 3402
moma - du hast viele gute argumente, warum es nicht klappt mit dem deutsch sprechen in deiner familie.

warum suchst du nicht mal gute gründe, warum es klappt. weil du es zb gut findest, weil es dir wichtig ist, weil du es willst.....die kinder spüren doch genau, dass du unsicher bist, dass du es nicht ganz ernst nimmst!

maul halten, land gewinnen, sicherheitabstand!
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Wir sind ja beide Elternteile Schweizer und leben auch in der D-Ch.
Habe auch schon ab und zu mit den Kindern Franz. oder Englisch gesprochen, das sie die beiden Sprachen nun in der Schule lernen.

Doch es ist halt schon so. Wenn von 5 Personen, 5 eine Sprache sprechen, ist es enorm schwierig als einzige die "Fremde Sprache" zu sprechen, vorallem wenn die anderen Familienmitglieder nichts verstehen.

Die Idee mit den Hörspielkassettli/CD und DVD finde ich gut.
Vielleicht lieben sie es, vorallem die DVD. Hörspiele sind ja ganz schwierig. meine würden auch nicht freiwillig ein Kinderhörspiel in F oder Engl. anhören..

Freunde von uns sind Deutsch- und Englisch sprechend. Der Vater sprach die ersten Jahre nur Englisch mit den Kindern. Im Kindergarten hatte dann der ältere Mühe mit dem Deutsch, da riet die LP. dass auch der Vater nur noch Deutsch mit den Kindern spricht. Doch sein Deutsch ist nicht perfekt, er macht immer noch Fehler und hat einen ganz starken Akzent.

Fazit: Als er dann in der Schule Englisch hatte, wollte der Vater wieder auf Englisch umstellen, doch es gelang ihm nicht, nach einigen Jahren konsequentes Deutsch.

Auch ich unternahm schon den Versuch, nur noch Englisch mit ihm zu sprechen, damit ich meine Sprachkenntnisse etwas auffrischen kann.
Nur wenn alle um uns herum Deutsch sprechen komme ich mir blöd vor Englisch zu reden. Vorallem wenn es noch Leute hat, die uns nicht verstehen.

Somit kann ich @Moma gut nachfühlen.
moma
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.03.2003
Beiträge: 174
@gabriela, gena so ist es.

o)tja du bringst mich zum Nachdenken, stimmt, ICH will es ja und wenn ich dan nur so halbherzig an die Sache gehe merken das die Kinder, denen ist es nämlich so ziemlich egal oder besser gesagt, wenn ich nicht dahinterstehe was ich will so werden sie es auch nicht und daher sind wohl meine Versuche bis jetzt geschwetert und waren eher lächerlich.
Also der klein kriegt sich ja kaum ein vor lachen, wenn ich mit ihm deutsch spreche.
Daran werde ich nun arbeiten mir zu verinbildlichen was ich will und dann wird es klapen.
Vielen Dank fürs Augen öffnen.

Sobald der Klein einen gewissen Grundsatz an Sprachkenntnis hat werde ich auch vermehrt mit den DVD oder via You Tube videos mit ihnen anschauen. Habe da schon noch einige Kindervideos die verstauben nur viel sind in Hochdeutsch und das ist nochmals eine andere Sprache.
Gelöschter Benutzer
Gut gebrüllt, tja. Man kriegt hier den Eindruck, moma, dass du es eben nicht willst. Du suchst tausend Ausreden, warum es eben nicht funktionieren kann. Dabei kann es schon, aber schwierig macht es der Umstand, dass du dir diese Gedanken erst jetzt machst und nicht bereits vor 8 Jahren.
Das mit deinem Mann ist doch Quatsch. Erstens sprichst du ja nicht mit ihm schweizerdeutsch, sondern mit den Kindern, und zweitens wird's auch er mit der Zeit verstehen. Er hört ja nicht zu, wie sich zwei Erwachsene über Politik unterhalten, sondern wie eine Mutter mit einem Dreijährigen spricht. Ist ja nun nicht so schwer zu verstehen, nicht wahr?

Dass es mit grösseren Kindern verlockend ist, in die Landes- und Vatersprache zu verfallen, verstehe ich noch irgendwie, aber mit dem Baby und Kleinkind spricht man doch automatisch in der eigenen Muttersprache, wiederholt die Sprüchlein, die man selbst von klein auf kennt, singt die Kinderlieder aus der eigenen Kindheit. "S'chrücht es Schnäggli, s'chrücht es Schnäggli..." Dafür braucht's keine DVDs, dafür braucht's nur ein Mami.
lidiasch
Dabei seit: 23.12.2009
Beiträge: 275
ich lebe im ausland seit 11 jahren, meine kinder sind ziemlich zweisprachig (oder dreisprachig?).

voraus sei gesagt, dass ich meinen erste diplomarbeit an der uni ueber zweisprachigkeit gemacht hatte und die "ein-person-eine-sprache"-theorie zur genuege kenne.
mein mann versteht kaum schweizerdeutsch, recht gut hochdeutsch, wenn er sich konzentriert. wenn er abends muede von zuhause nach hause kommt, kann er sich aber nicht mehr darauf konzentrieren.
ich denke und spreche fast immer auf italienisch. unser soziales umfeld ist sehr reichhaltig, wir treffen oft freunde und haben schulkollegen zuhause.
die kinder gehen in eine vollzeitschule, bis halb fuenf mittags, auf italienisch.
wenn es kompliziert wird, die kinder ausgeloest und frustriert nach hause kommen, wollen sie sich erklaeren und meine antwort gut verstehen. da kommt die staerkere sprache zum zuge.

fazit: ich spreche nicht immer ch-deutsch mit meinen kindern. nur wenn wir alleine sind und alle entspannt und gut gelaunt. wenn sie frust loswerden muessen oder so kommunizieren wir meist auf italienisch.
es ist fuer mich nicht denkbar, in anwesenheit anderer leute (nonni, schulkameraden, ...) die kein deutsch verstehen, so mit ihnen zu sprechen. das soziale, das nicht ausschliessen der anderen geht fuer mich vor.

jeden abend erzaehle ich ihnen eine geschichte auf deutsch. manchmal schimpfen sie darueber, aber lieber deutsch als keine. das gleich gilt fuer filme: lieber deutsch als keine. so verstehen sie sehr gut hochdeutsch. inzwischen lesen sie auch ganz gut. das geht so: ich lese ihnen deutsch vor, baue aber inhaltliche fehler ein. die "entdecken" sie dann und korrigieren mich.

ich habe hier auch verschiedene deutschsprachige bekannte, so bekommen sie die sprache auch immer wieder passiv mit.

sie antworten mir meist auf italienisch. aber mit grosseltern, verwandten und vor allem KINDERN von freundinnen in der schweiz sprechen sie schweizerdeutsch. sie duerfen auch immer wieder ein paar tage zu gotti und goetti in der schweiz, das ist auch immer super fuer die sprache.

ich schaue, dass wir mindestens 1 monat pro jahr in der schweiz sind, die verwandten und freunde kommen auch regelmaessig.

bei meinen bekannten, die strikt die 1-pers./1-sprache-regelung durchziehen koennen die kinder genausogut/genausoschlecht deutsch wie meine. "ich habe fertig" sagen zum beispiel ausnahmslos alle.

viel kontakt, kein zwang, kein "durchstieren" ist mir sehr wichtig. ich habe diesen sommer auch deutsch-uebungen kommen lassen. aber neben der anderen sommerhausaufgaben wurde das zuviel.

noch etwas zur motivation. ich denke, dass kinder abblocken, wenn sie merken, dass etwas gemacht werden "muss" aus erfolgsgruenden. aber wenn sie merken, dass das gutnachtlied oder nun das pfadilied mehr von herzen rueberkommt wenn es auf ch-deutsch ist, oder wenn sie dann den grosspapi besser verstehen, machen sie gerne mit. manchmal wird es zur geheimsprache. wenn sie angeben wollen in der schule, begruessen sie mich beim abholen laut mit "hoi mami, gaat's guèt? goemmer hei?". wenn wir dann ausser hoerweite sind, wird's wieder italienisch.
Gelöschter Benutzer
Tönt sehr realistisch, wie du das beschreibst, lidiasch, und unangestrengt. Macht ja wohl auch wenig Sinn, wenn du mit einem Kind Bio lernst oder Chemie erklärst in D, wenn das Schulbuch und der Unterricht ja in I sind. Jemand hat weiter vorn geschrieben: eine Person - eine Sprache, wenn sie klein sind (mit der Ausnahme natürlich, wenn Gspänli zu Besuch sind, die es sonst nicht verstehen); eine Situation - eine Sprache, wenn die Kinder grösser sind. Ausserdem gilt: je natürlicher eine Situation, desto besser lernen die Kinder und desto länger bleibt das Gelernte haften.

Ich finde immer süss, wenn Erwachsenen in ihrer Wahlsprache gewisse Begriffe aus dem Hausumfeld fehlen, weil die Mutter eine andere Sprache sprach und sie deshalb Sachen wie Gewürze o.ä. nur in der Muttersprache kennen. Sprache kann auch Heimatgefühle bedeuten, Wärme, Erinnerungen.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1023
Sprich es einfach selbst begeistert von Deiner Sprache, dann erlebt er die Sprache mit BEGEISTERUNG und sein Gedächtnis speichert sie mit BEGEISTERUNG ab! Bei jeder Erinnerung trifft er die BEGEISTERUNG dann in sichb wieder und das motiviert ein Leben lang. So mache ich es in der Ich-kann-Schule.
Wenn Du jetzt Du-musst-Schule spielst und die Kinder mit formalen Übungen QUÄLST, dann speichert das Gedächtnis alles mit QUAL, und die trifft man dann ein Leben lang bei jeder Erinnerung wieder. Das wäre die beste Methode, die Sprache zu blockieren.
Ich denke, Du schaffst Dir ganz locker das gewünschte Ergebnis.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
lidiasch
Dabei seit: 23.12.2009
Beiträge: 275
me too: danke fuer den positiven kommentar.

noch ein kleiner nachtrag: sie haben nur mich als bezugsperson im alltag, und die situationen sind sehr einseitig. familienleben, noch einiges aus buechern dazu. nun auch immer mehr filme (rote zora, puenktchen und anton, asterix, ...)

alle anderen bereiche erleben sie auf italienisch. die kann ich nicht abdecken und ich faende es brutal, gerade in emotionsgeladenen momenten auf die sprache zu pochen.

die kinder sind auch keine maschinen. wenn sie es dann besser lernen wollen koennen sie in ein paar jahren im sommer in der ch oder in d arbeiten. aber eine basis haben sie inzwischen schon.