Wie erzieht man ein Kind, das dauernd nur fordert?

unbekannt
Dabei seit: 08.12.2009
Beiträge: 529
Abgesehen davon finde ich es traurig, wie du über dieses Kind schreibst. Anscheinend muss es auch für vieles der Sündenbock sein (Streit zwischen deiner Tochter und deren Freundin, Streit zwischen Nachbarjungen, usw).
Es würde diesem Kind vielleicht gut tun, wenn es von jemand anderem betreut wird. Denn es wird deine negativen Gefühle auch spüren.
regula_ch
Dabei seit: 17.04.2008
Beiträge: 616
Ich habe die restlichen Antworten nicht gelesen... aber das Kind schreit doch nach Grenzen. Also, bevor nicht Ordnung ist, gibts kein Essen. Wer nicht mithilft beim tischen, dem wird nicht aufgetischt... heilsam war bei meinem Neffen (der auch immer "NEIN" schrie) übrigens der Tag, an dem er mich ganz freundlich darum bat, ihm die Schuhe zu binden. Ich habe den Satz nicht zu Ende gehört und gleich NEIN, ich bin nicht dran! geschrien. Der war so perplex, hat mich minutenlang nur angeglotzt. Und sich danach in aller Ruhe selbst die Schuhe gebunden. Etwas, was er gemäss Mutter NIE vorher getan hat. Zzzzz.
Allerdings bist Du in einer schwierigen Lage, wenn nur das Gotti das so sieht. Ich bin eine bekennende Rabenmutter und ebenso eine bekennende Rabenpatin. Meine Patenkinder kommen trotzdem gerne, auch wenn sie wissen, das bei mir ziemlich strenge Regeln gelten...
Regula
musta
Dabei seit: 17.09.2004
Beiträge: 458
@garielaA
Die eigenen Regeln durchsetzten geht doch auch unter Erziehung. Wenn die Schreiberin will, dass die Jacken aufgehängt werden müssen und das durchsetzten will. Wie nennst du das?

Leben und leben lassen
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Ich weiss nur einen Rat, und vielleicht hilft das nicht, weil das arme Kind schon zu sehr sich verrant hat, aber versuchs doch mal: nur noch positive Aufmerksamkeit geben. Nur noch darauf achten, was sie gut macht (du musst halt etwas suchen), und das loben. Konsequentestens alles andere ignorieren (dh. auch nicht strafen! oder die Augen verdrehen! einfach NICHT beachten). Vielleicht müssen die anderen Kinder ins Vertrauen gezogen werden, sag ihnen, du probierst mal was aus für ein paar Tage.
Und gleichzeitig viel Aufmerksamkeit geben, eben für die guten Dinge, oder die zumindest neutralen. Denn ich glaube, das Mädchen weiss sehr gut, in dem Alter, was sich gehört. Dass sie ausschert, ist ein Hilferuf.
Und ich glaube, dass du als Gotti sehr wohl etwas bewirken kannst, denn ein geplagtes Kind kann schon mit einer guten Beziehung zu einem wirklich wohlwollenden Menschen da raus kommen.
Anduria
Dabei seit: 15.12.2011
Beiträge: 8
Hallo Aquaria
Ich finde das super, dass du dich da so um dein Patenkind kümmerst und deine Freundin unterstützt.

Die Kleine benimmt sich nicht grundlos so zickig und auch bestimmt nicht wegen einer Macke oder ähnliches. Ich denke sie fühlt sich tatsächlich alleine gelassen und vielleicht sogar abgeschoben. Versetzt euch mal in die Lage des Mädchens. Die Wurzel liegt denke ich wie ein Vorposter schon sagte in der Mutter-Kind Beziehung.

Von Homöophatie alleine halte ich nichts. Da kann sie grad so gut Zuckerwürfel essen. Ich würde sie auch mal zur Psychologin schicken. Gegebenfalls zusammen mit ihrer Mutter. Etwas bedrückt sie und offenbar spricht sie nicht mit dir darüber. Wichtig dabei ist, dass sie der Psychologin vertraut. Fragt sie, ob ihr die Dame oder der Herr passt. Vielleicht sogar vorab fragen, ob sie lieber zu nem Mann oder zu ner Frau gehen möchte. Sie soll aber entscheiden dürfen. Der Rest kommt dann von alleine. Sie soll aber nicht das Gefühl bekommen, dass sie ein Problem darstellt und deswegen zum Psychologen muss. Der Schuss kann ganz schön nach hinten losgehen. Da muss man behutsam sein.

Viel Glück
Gufechnopf
Dabei seit: 18.03.2007
Beiträge: 3509
Zuerst einmal finde ich es toll, dass du die andere Mutter entlastet. Chapeau. Ich finde auch die Tipps hier toll. Nur, ich als die andere Mutter hätte nicht so Freude, wenn du jetzt die Sache mit dem Psychologen in die Hand nehmen würdest. Ich würde mich als Mutter total unfähig fühlen. Auch wenn es vielleicht so wäre.

Vielleicht ist dieses Kind etwas auffälliger, rebelliert, weil es sich seit Ewigkeiten vernachlässigt fühlt. Ev. schon seit Stillzeit.
An welcher Stelle der Geschwisterkonstellation steht sie?

An deiner Stelle würde ich mit den Eltern zusammen das Gespräch führen und nach Möglichkeiten suchen. Auch mit Einbezug der Schule, falls es auch dort Schwierigkeiten gibt. Und dann müssen die Eltern eine Lösung finden. Vielleicht ist das dann eine Therapie. Oder ein Hobby oder Sport. Du kannst sie dann dort unterstützen.

Die Lösung könnte auch sein, dass sich die Eltern mal eine Entlastung für den Hof suchen um mehr Zeit für ihre Kinder zu haben.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gelöschter Benutzer
röchel

ja genau. homöophathie, bachblüten, psycholge, schulgespräche, kinsiologie. also ich würde ritalin geben icon_biggrin.gif

mein gott über den spruch mit dem pony muss man doch lachen
Marienkäfer
Dabei seit: 05.02.2003
Beiträge: 251
Es gibt halt Kinder, die fordern einen mehr heraus als andereicon_wink.gif
Aber erst auch mal ein Kompliment, dass Du diese Kinder hütest.

Es gibt Kinder, die KÖNNEN es nicht besser. Auch wenn sie wollen. Sie leben in einer andern Welt, haben evtl. eine Unruhe in sich, weshalb sie angriffig gegen alle und jedermann sind. Sie fühlen sich als Aussenseiter, weil sie merken, dass sie in gewisser Weise anders ticken. Deshalb die vielen Feinde.

Ich weiss, dass es schwierig ist, wenn ein Kind intrigant im eigenen Gärtchen handelt und so einiges durcheinander bringt. Es gab auch schon Momente, wo mich solches Handeln von andern Kindern auf die Palme brachte.

Ich fänd's gut, wenn Du trennen könntest. Trennen zwischen dem WESEN, dem liebenswerten Mädchen, das du da hütest, das sicher auch ganz tolle Seiten hat, und dem VERHALTEN. Sag ihr immer und immer wieder, dass Du dich freust, wenn sie kommt und du diese und jene ihrer Eigenschaft entoll findest. Diese Kinder brauchen Bestätigung, dass man sie liebt, mag, schätzt, dass okay sind (vom Wesen her), wie sie sind.

Etwas anderes sind dann gewisse VERHALTENsweisen. Wenn das Verhalten kritisiert wird und das Kind aber weiss, dass es gemocht wird und RICHTIG ist, kommt es einfach besser an. Dann werden Regeln besser akzeptiert. Ist so. Ich hüte(te) auch regelmässig andere Kinder. Es scheint paradox zu sein, aber praktisch alle mit ADHS - einer sogar mit einem Asperger. Ist manchmal schwierig - aber Authentizität bleibt scheint mir das Wichtigste. Diese Kinder brauchen einen viel intensiveren Kontakt als andere, sonst fühlen sie sich ständig "falsch", was mir bei diesem Mädchen der Fall zu sein scheint. (Aussage Heim). WAs aber nicht heisst, dass ein ADS hat. Nicht falsch verstehen.

Viel Geduld.
Christa
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 422
Das mit dem Pony, würde ich im ersten moment einfach nicht darauf
eingehen.Könnte mir vorstellen das sie schon eingedöst war und es eine
Art Traum war.Aber in einem Späteren Zeitpunkt unter vier Augen mal
nachfragen ob sie reiten lerne möchte und dies als Gotti ermöglichen.
Würde ihr als Gotti auch eine Gewisse Sonderstellung geben.Setzt dich mit ihr zusammen und findet heraus was das für sie ist.Du bist ja das Gotti
und nur sein Gotti und nicht von den Geschwister und das sollte sie doch
auch merken.
Irma La Douce
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 1394
Ich hätte ihr gesagt: du arme, jetzt musst du so lange ins bett piseln, bis du dir selber ein Pony leisten kannst.

Oje, schwierige Situation. Alles Gute und gute Nerven.