Wie lange Unterhaltspflicht für erwachsenes Kind ?

Gelöschter Benutzer
@angelface: Siehst du das nicht etwas zu fatalistisch? Vorallem in deiner Gesellschaftsansicht. Nicht, dass ich nicht verstehe was du damit meinst, aber wenn man deinen Gedanken konsequent weiterdenkt, könnten Eltern dann sämtliche Erziehungsbemühungen, die nicht gesellschaftkonform sind, gleich einstellen, bringt eh nichts?!
Ich verstehe was du meinst, sehe es aber dennoch etwas anders, meiner Meinung nach hat das auch nichts mit "heile Welt" zu tun.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Intressant. Hatte grad vorhin mit einer Mutter gesprochen, wo ein Freund des Sohnes, 23, bereits die 2. oder 3. Lehre abgebrochen hat. Bei jeder Stelle fliegt er nach kurzer Zeit raus, weil sie ihn scheinbar nicht brauchen kann.

Nun hätten seine Eltern gedroht, wenn er nicht endlich arbeiten gehe, werfen sie ihn raus. Die andere Mutter hat ihm dann anerboten, zu ihr zu ziehen.

Was ist in so einem Fall? Müssen die Eltern bis 25 für das Kind sorgen? Und danach? Sozialhilfe-Empfänger? Jemand, der (anscheinend) nicht zu gebrauchen ist, in der Arbeitswelt, muss der lebenslang Sozialgelder beziehen?

Was ist, wenn das Kind bewusst nicht arbeiten will, bewusst die Lehre(n) schmeisst? Müssen dann die Eltern trotzdem bis 25 zahlen?
Würde mich intressieren.

Und andersrum: Müssen Kinder als Erwachsene für die Eltern sorgen, wenn es finanziell möglich ist? Also wenn der Vater arbeitslos wird, muss erst das Kind zahlen, nicht das Sozialamt?
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@Anita O.
Ich gehe davon aus, dass Eltern grundsätzlich versuchen, ihren Nachwuchs nach eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten nach bestem Wissen und Gewissen zu erziehen. Dass es da Unterschiede gibt dürfte ausser Frage stehen.
Ich schrieb mit keinem Wort, dass Eltern ihre Erziehungsaktivitäten einstellen sollten.

Mir ging es nur darum, dass im Konkreten Fall die Kombination von „das Kind stellt Unterstützungsansprüche“ oder alternativ z.B. „das Kind hat eine Straftat begangen“ die Ursache „hätten die Eltern anders erzogen“ zugewiesen bekommt. Dies hält so einfach nicht stand und lässt die beschriebenen Entwicklungen und externen Einflüsse ausser Acht.

Fatalistisch sehe ich meinen Standpunkt durchaus nicht. Mir war und ist bei solchen Themen der auf die Erziehung beschränkte Blickwinkel schlicht zu eng. Die Instruktion, wie Kinder bei ihren Eltern betreffend Unterstützung vorgehen sollen, bekommen sie nämlich in Schulen, Universitäten, von Kollegen, Beratungsstellen, im Internet usw. usw.
Die Häufigkeit, mit welcher Eltern und Kinder mit dem Thema Unterstützungsleistungen konfrontiert sind, dürfte quer durch Gesellschaftsschichten weiter zunehmen.
Also: mit Blick auf die Betroffenen nicht fatalistisch sondern schlicht realistisch icon_wink.gif

In diesem Sinne – einen noch sonnigen Tag wünsche.
angelface
Dabei seit: 05.11.2005
Beiträge: 411
@GabrielaA
Der hier von austria eröffnete Thread befasst sich mit Nachwuchs, welcher sich bilden und weiterbilden will.

Deine Fragestellung wurde hier zwar teilweise einbezogen, zielt aber in die umgekehrte Richtung.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@angelface: Merci!
Du hast auch wunderbar formuliert, was auch ich anita-cornelia gegenüber habe ausdrücken wollen.