wie Teenager motivieren?

queenie
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.05.2002
Beiträge: 632
Hat jemand auch eine Tochter in der Pubertät? Meine (13) ist mitten drin und ich erlebe es als extreme Belastung. Ihre Nullbock-Attitüde hat ihre Schulnoten (sie ist in der 1. Sek) zum Absturz gebracht, sie macht das absolute Minimum, zuhause wie auch in der Schule.
Das einzige, was ihr Freude macht, ist, mit ihren Freundinnen rumhängen.
Jetzt möchte sie mehr Taschen- und Kleidergeld, weil es ja sonst nirgends hinreicht. Ich meinerseits möchte ihr nicht einfach so mehr Geld geben, solange ihr Verhalten so zu wünschen übrig lässt.
Ich habe schon oft gelesen, dass man Taschengeld nicht an Leistungen knüpfen soll, bzw. Leistungen nicht an Geld, aber ich frage mich wirklich, ob man als Eltern nicht auch was verlangen darf im Gegenzug?
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
habe das gleiche Problem mit meinem 13-jährigen Sohn. Der Herr hat keine Lust auf gar nichts. Sein Zimmer sieht aus wie nach einem Bombenanschlag. Habe gestern beschlossen, dass ich einen Aufgabenplan erstellen werde und das Taschengeld an dessen Erfüllung knüpfen werden. Nicht unbedingt meine Art, aber im Moment versteht er nur diese Sprache.... icon_eek.gif(
Gruss
s.

You don't get always what you want - you get what you need!
*Plüsch*
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Beiträge: 247
Wenn du ihr Taschengeld gibst, halte dich doch einfach an die Norm. Das ist am Einfachsten. Dass Teenies mehr wollen ist normal. Auch fürs Kleidergeld würde ich mich an die Empfehlungen von www.budgetberatung.ch halten. Ist Ende Geld noch Monat übrig; Pech gehabt. Auch Vorschüsse würde ich keine gewähren. Die Teenies müssen lernen, mit Geld umzugehen.
Ich würde das Geld nicht mal an ihr Verhalten knüpfen sondern damit argumentieren, dass dies Empfehlungen wären, die du einhalten möchtest.
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
Was ich übrigens eine Zeit lang gemacht hatte ist, das Taschengeld aufzuteilen in "Taschengeld ohne Verpflichtung" und "Bonus". Den Bonus gab es nur, wenn die Arbeit gemacht war. Hat allerdings nur bedingt gewirkt icon_wink.gif
Allerdings ist bei uns üblich, dass nur vor eine viereckige Kiste sitzt, wer alles erledigt hat, inkl. Ämtli. Das funzt, so mehr oder weniger. Und auch Ausgang gibt es nur, wenn die Arbeit zuhause erledigt ist. Ist bei Hausaufgaben halt eher schwierig zu konrollieren.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
leistungen nicht an taschengeld (oder umgekehrt) knüpfen? wieso nicht?

ist ja die beste lehre um aufzuzeigen was man sich mit null-bock so leisten kann icon_smile.gif

hausaufgaben, ein ämtli - und dann mit freundinnen rumhängen,
in den sommerferien - ab in ein fereinjob.

gruss
eineFremde
Dabei seit: 17.02.2004
Beiträge: 1958
ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich erlebe dich hier als eher eine strenge Mutter, mit hohen Ansprüchen. Was per se nicht schlecht ist, nein, aber mit Teenies lohnt es sich, diese Ansprüche etwas runter zu schrauben und alles etwas relaxter zu sehen.

Du wirst sie nicht zu mehr Leistung zwingen können, ganz im Gegenteil, das würde eurer Verhältnis verschlechtern.

Vertraue in sie, glaube daran, dass sie ihren Weg machen wird, wenn sie das nötige Grundgerüst dazu hat.

Stelle ein paar wenige Regeln auf, die dir wirklich wichtig sind.
(dazu gehört nicht: eine 5 in Mathe innerhalb von 2 Wochen)
Du willst wissen, wann und mit wem sie unterwegs ist, das ist dein Recht.
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, das wollte ich auch immer von meinen Kindern.
Die hatten sich zu melden, wenn es später geworden ist.
Allerdings war ich bei Schuldingen eher entspannt.
Ich wusste, sie haben das Potenzial dazu, also werden sie das auch irgendwann nutzen. Zwingen dazu kannst du sowieso nicht.

Lache immer wieder mit ihr.
Erkläre ihr deine Wert und wieso, aber ohne Sturheit.
Lade sie ins Kino ein, gehe mit ihr essen. Lass sie dich wissen, wo sie steht, das nimmt ganz viel Sorge ab.

Sie wird erwachsen, freue dich!
queenie
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 21.05.2002
Beiträge: 632
@eine Fremde: Klar habe ich hohe Ansprüche, finde ich auch legitim. Diese sind aber beiweitem nicht in Mamor gemeiselt. Ich erwarte nicht zu jeder Zeit und von jedem Kind das absolute Maximum.
Aber im Falle vom Null-Bock Teenager fände ich es ganz und gar falsch, die Erwartungen niederzuschrauben. Wenn eine Schülerin eine 1.5 in Geografie schreibt, weil sie zu faul war, die entsprechenden Blätter aus dem Gruselpuff auf ihrem Schlafzimmerboden aufzuheben und anzuschauen, dann hört bei mir die Nachsicht auf, die Lust, sie gar ins Kino einzuladen ebenfalls.
Maya1
Dabei seit: 05.11.2007
Beiträge: 626
@queenie

Ich "oute" mich als Mutter, die nicht so nett zu ihren Teenies ist icon_wink.gif. Mein Mittlerer ist jetzt in der 2. Sek A und ich gebe zu, dass ich ab und zu Druck ausübe, wenn es ums Lernen geht. Ich finde übrigens, dass gehört zu meiner Aufgabe als Mutter. Wenn es Prüfungen gibt, erwarte ich von ihm, dass er mir dies mitteilt und dann wird geübt. Der Aufwand dabei hält sich in Grenzen, ich schätze, es handelt sich dabei um etwa eine halbe Stunde pro Tag (nur fürs Üben). Die kommenden zwei Zeugnisse sind bei der Lehrstellensuche mitentscheidend. Die Mühe hat sich übrigens gelohnt, seine Noten haben sich teilweise massiv verbessert. Sein Lehrer hat ihn beim Zeugnisgespräch sehr gelobt: O-Ton Lehrer "hesch der de A.... ufgrisse?".
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
also die 1.5 hat ja deine tochter geschrieben....es ist IHR problem.
du kannst es bei ihr lassen und allenfalls palzieren, dass du ihr mehr zutraust - mehr nicht. oder willst du nun für jedes blatt für jeden schritt den sie in zukunft tut neben ihr stehen?
muss sie dann überhaupt selbst was tun oder für sich schauen, wenn du es ja schon ausgiebig tust?

also mir würde das auch ablöschen. ich würde wohl auch denken, dass meine mutter ja eh alles besser weiss und kann und da lohnt es sich wohl kaum noch was zu machen - es wird ja wohl eh nie recht sein.

einladen ins kino? musst du ja nicht. lass es also sein, wenn es ja für dich nicht stimmt. tust du es doch, dann ist die botschaft einfach noch einmal mehr, dass du bestimmst ob sie es schön hat oder nicht...ehrlich wäre es aber auf keinen fall - das liest ja man ja schon aus den wenige zeilen hier...also lass es lieber sein. eine mutter die nicht ehrlich und echt ist, nimmt ein kind auch nicht ernst.

ach ja, das pubertäts-buch von jesper juul beinhaltet genau solche themen....GENAU solche!

www.elterncoach.ch
Sinalco
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@tornado
bitte nicht als Angriff verstehen:
Hast Du bereits Teenager zuhause ?
Denn genau das beschriebene Problem habe ich mit meinem Sohn auch. Zuerst wurde mit guten Noten in der Sek A gestartet, mittlerweile häufen sich die 3er und zwar auch in Fächern, in denen er vorher stark war.

Wie Du schreibst, habe ich es bis jetzt SEIN Ding sein lassen und gehofft, dass ihn der Frust über die schlechte Note zum Lernen bringt. Das Gegenteil ist der Fall, die Noten sinken immer mehr, das Chaos im Zimmer wird immer grösser und Bübchen immer fauler. Bin nun auch dazu geneigt, langsam Strafen und Sanktionen einzuführen (z.b.Laptopentzug, Sackgeldkürzung), wenn er nicht bald mitmacht.

Meine Frage: Was lässt Dich darauf vertrauen, dass Teenies in der 'Null-Bock-Phase' sich am Schluss doch noch einklinken und die Kurve nehmen und nicht total absacken und sich somit die Chance auf eine Lerhstelle verbauen ?

Gruss
Sinalco

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