Lemala, nein, denn wenn ich zweifeln würde, dann hiesse das, ich entscheide nicht! Denn nur wenn ich mich nicht entscheiden kann, weil mich keiner der Gründe überzeugt, zweifle ich.
Aber ich habe mich für einen Erziehungsstil entschieden. Und den finde ich gut, weil er mir die Grundlage gibt, die Werte, die meinem Mann und mir wichtig sind, gut vermitteln zu können.
Was aber nicht heisst, dass es nicht auch zu Entscheidungen innerhalb des Erziehungsstils kommt, die ich hinterfrage, Haltungen, die ich hinterfrage. Aber ich zweifle nicht - der Weg ist der richtige, die Stopps, die ich einlege, die Kurven, die ich gehe, die mögen ab und zu nicht produktiv sein, aber darüber kann man reden.
Ausserdem heisst Erziehung nicht, alles richtig zu machen - erziehen heisst für mich, vermitteln, vorleben, da sein, Sicherheitsnetz sein, Rammbock sein.
Und weisst, es kotzt mich an, dass alle, die hier über ihre Teenager jammern, diese dann doch über den grünen Klee loben und so tun, als wäre das das Normalste auf der Welt, aber mir und anderen unterstellen wollen, wir verlieren unsere Kinder aus den Augen, hätten nur unser Besserwisser-sein im Kopf - so ein Schmarrn.
Ich hatte auch grosse Probleme, aber ich habe mir immer rechtzeitig professionelle Hilfe geholt - und zwar dort, wo es auch für mich stimmt, bei Fachleuten, die meinen Erziehungsstil vertreten. Ich habe an mir gearbeitet, nicht an meinen Kindern - ich habe mit meinem Mann immer und immer wieder geübt, die "Werkzeuge", die man uns beibrachte, anzuwenden. Und mit der Zeit wurde es immer "einfacher". Und nein, bei uns gibt es nicht immer nur Sonnenschein, aber es gibt bei uns keine zerstörerischen Wutanfälle, kein stundenlanges Geschrei, keine demolierten Gegenstände. Aber Diskussionen: nicht schnelle, zwischen Tür und Angel, sondern lange, konzentrierte, immer im Focus, eine win-win-Situation zu erreichen. Und weil unsere Kinder durch unsere Haltung erlebt haben und erleben, dass wir sie und ihre Bedürfnisse respektieren und ernst nehmen, verträgt es auch hin und wieder mal einfach ein "Mach das bitte jetzt einfach, ich erklär es dann später!" - und es wird getan! So, wie ich auch keinen Ämtliplan brauche, damit meine Kinder im Haushalt mithelfen.
Und ich finde es völlig daneben, wenn ein Teenager die Türschnalle abmontiert!
Aber ich bin auch fest davon überzeugt, dass es zu spät ist, will man jetzt, mit 13, 14, 15 anfangen, zu erziehen!
[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 27.05.2014 um 22:20.]
Ich denke, also bin ich hier falsch !