Dem Sohn Safari Reisen vorschießen?

Lemala
Dabei seit: 10.05.2014
Beiträge: 59
mauserl, so etwas berührt mich immer und macht mich unglaublich traurig, gleichzeitig hoffe ich, dass ich meine Kinder möglichst lange begleiten darf. Schlussendlich sind es die Menschen, die wir lieben und denen wir etwas bedeuten, die unserem Leben eine Richtung geben, die wahren Werte in unserem Leben, nicht eine Safari….
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
ich glaube jeder von uns hofft dass er so lange bei seinen lieben sein kann wie man es sich wünscht aber wissen kann man es nicht.
und vielleicht würde sich meine bekannte die schon 2x auf safari in afrika und 2 mal 5 monate in australien war (alles selbst bezahlt) wenn sie morgen die diagnose krebs hätte wünschen, dass sie doch auf die ferien verzichtet und dafür kinder bekommen hätte. sie bemitleidet mich immer weil ich nie auf reisen war und meint ich hätte keine ahnung was ich alles verpasse. für mich ists aber nicht wichtig und das versteht sie nicht. (ich bin übrigens mit 28 mutter geworden nicht mit 20 schon, hätte genug zeit für reisen gehabt icon_wink.gif )


du bist nicht allein
Lemala
Dabei seit: 10.05.2014
Beiträge: 59
Nun ja, jeder setzt seine Prioritäten anders, was legitim ist, und muss mit den Konsequenzen leben. Was für mich stimmt, muss für den anderen nicht stimmen. Ich würde mein Leben ohne Kinder als leer und inhaltslos empfinden, aber für jemand anderen ist das nicht so. Ich kenne auch jemanden, dem seine Unabhängigkeit sehr wichtig ist und über sich selbst sagt, dass sie zu egoistisch ist, um Kinder zu haben. Für diese Frau ist es absolut richtig, keine Kinder zu haben. Allerdings muss sie sich vielleicht in einem Alter mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sie vielleicht doch noch gerne Kinder gehabt hätte, dies aber nicht mehr möglich ist. Kann, muss aber nicht sein. Dann habe ich auch eine Bekannte, die sich nichts sehnlicher wünscht als ein Kind, aber ihr Mann ist zeugungsunfähig. Sie bleibt bei ihm, weil sie ihn liebt, doch der Leidensdruck wird immer grösser.
Ich bin froh, habe ich meine 3, auch wenn sie manchmal sehr anstrengend sein können. Für mich ist es ein Privileg, sie begleiten zu dürfen...
Lemala
Dabei seit: 10.05.2014
Beiträge: 59
… Und dass ich nie aus Europa rausgekommen bin, stresst mich kein bisschen, weil ich andere Erfahrungen machen darf… Vielleicht hole ich das Reisen mit den Kindern nach, wenn sie älter sind icon_smile.gif
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Ich meine, das kommt sehr auf die Beziehung, die Einstellung und die finanziellen Möglichkeiten an, was wir als Eltern "bereit" sind, unseren Kindern zu finnazieren.

Ob dies nun eine Safari, ein Notebook oder die Autoprüfung ist.....die Vorstellungen sind unterschiedlich.

Die einen Kinder haben ein GA, anderen wird die Autoprüfung finanziert.
Ein Kind will studieren, das andere macht direkt nach der Schule eine Ausbildung.
Ein Kind macht Musik, turnt und hat sonstige Hobbys - das andere steckt seine Nase am liebsten in Bücher.
Ein Kind jobbt nebenher, das andere ruht sich lieber aus.
Ein Kind liebt das reisen, dem andreen sagt dies überhaupt nichts.
....

Wem finanziert man was? Wem finanziert man wie viel? Wie ist man gerecht? Was übernehmen wir, was übernehmen die Kinder? Was finanzieren wir vor, was müssen die Kinder zurückzahlen?

Ich meine, dass muss/kann jede Familie nur für sich ganz alleine entscheiden.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@taraxacum

Natürlich, aber der TE fragt uns ja um unsere Meinung.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
Was spricht eigentlich dagegen – vorausgesetzt das nötige Kleingeld ist vorhanden, wovon ich beim Themeneröffner ausgehe – dem Sohn das Geld als Darlehen zu geben? Ein Macbook ist nun für einen Studenten auch nicht nicht mehr soo etwas ausgefallenes. Und Safaris kosten heute auch nicht mehr die Welt und sind immer noch klüger, als wenn er an eine Partydestination fliegt und sich zwei Wochen lang die Lampe füllt.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Es ist doch viel schöner, wenn man sich seinen "Luxus" selber finanzieren kann. Ich war sehr froh und dankbar, dass ich von 20 bis 22 während einer Ausildung gratis zuhause wohnen durfte, weil ich kein Geld verdiente. Aber dass mir meine Eltern noch meine Ferien usw. finanziert hätten, das wäre für mich gar nicht in Frage gekommen!

Mein damaliger Freund (heutiger Ehemann) hat länger nichts verdient als ich. Als wir mal eine Wochen in den Süden wollten, habe ich auch seinen Flug bezahlt, weil er zu wenig Geld hatte. Auch die 1-Zimmer-Ferienwohnung für unsere ersten Skiferien gingen zu "meinen Lasten" - ganze 280 Franken icon_smile.gif.
Später hat er mehr verdient, da war er auch grosszügig. Und ist es bis heute.

Aber viel lieber eine Woche selbst finanzierte Winterferien in den CH-Bergen als eine Safari, die mir meine Eltern vorschiessen müssen! Alles zu seiner Zeit und nach den momentanen Möglichkeiten. Das hat auch was mit Stolz zu tun, finde ich.

Leben und leben lassen
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Vilu

Da kann ich jetzt keinen Unterschied erkennen zwischen "die Eltern finanzieren es" oder "die Freundin finanziert es". Ist doch beides fremdfinanziert.

Für mich ist entscheidend, dass ich bestimmen kann, was ich finanzieren will und was nicht, egal ob mein Kind 15, 22 oder 36 ist bzw. wofür ich Geld beisteuere (wenn ich kann). Für mich gilt das nicht nur für die Ausbildung, sondern klar auch für Ferien und Reisen, und nicht nur, wenn die Kinder mit uns kommen. Unsere Kinder gehen regelmässig in Lager, mittlerweile auch ins Ausland. Bei jedem einzelnen Lager überlegen wir, ob ja oder nein, und entscheiden dann. Und genauso wird das sein, wenn die Kinder (vielleicht) mal studieren. Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass ich sehr gern auch etwas zum Reisen beisteuere in einem Zwischenjahr zwischen Matura und Studium. Das finde ich nämlich gut und würde es deshalb auch unterstützen. Mein Geld, meine Entscheidung. Und deshalb für mich: Safari nein, Compi ja. Aber bezahlen, nicht vorschiessen.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
@Klara
Nun ja, ich habe es natürlich auch aus "Eigennutz" bezahlt, schliesslich wollte ich ja nicht alleine in die Ferien. Zudem hielten sich die Beträge in sehr engen Grenzen. In einer Partnerschaft ist es halt immer ein Geben und Nehmen. Oder sollte es zumindest sein. Für viele Jugendliche ist es aber - bezüglich Eltern - leider selbstverständlich, dass sie am liebsten nur nehmen.

Wenn wir als Familie verreisen, auch wenn unser Sohn mal älter ist, sehe ich das anders. Dann würden wir wohl auch nicht alle Kosten aufteilen, wir hätten ja dann immerhin gemeinsame Familienzeit, was durchaus wertvoll ist. Aber einfach zahlen, damit Sohni alleine tolle Ferien verbringen kann.... nee!


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