Erfahrung mit längerer Auszeit im Ausland gesucht

Barbabottine
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1387
Liebe ForümlerInnen

Wer von Euch hat sich schon einmal eine längere Auszeit mind. halbes Jahr im Ausland geleistet? Wie habt Ihr das gemacht? Wohnung, Job, Versicherungen, Tiere, Kinder icon_wink.gif etc.

Die Fixkosten in der CH sind so hoch (Miete, KK etc.), dass man sich nicht einfach so ausklinken kann.

Es geht nicht darum grossartig herumzureisen sondern eher um einen längeren stationären Aufenthalt in bescheidenen Verhältnissen.

Vielen Dank für Eure Berichte.

An it harm none do what ye will
Balaine
Dabei seit: 13.03.2002
Beiträge: 1475
Ich habe gespart, zu Hause alles so gelassen wie es ist und bin gegangen. Die Kinder kamen mit, mit Aufgaben im Gepäck. Ich musste sie von der Schule abmelden,alles nach Hause nehmen und danach wieder neu anmelden.
Ich machte das 2001/2002 während 6,5 Monaten, 2005 während 4 Monaten und 2006 während 3 Monaten.
Wohnung untervermieten wäre mir zu aufwändig gewesen. KK läuft weiter, man ist ja weltweit versichert und die Arztkosten wurden mir alle zurückerstattet.
Ah, und Jobs hatte ich nur so kleine, die ich pausieren konnte. Ein Teil der Fixkosten wurden mit den Alimenten/Renten gedeckt, die ja weiter liefen.

ich bin ein Star, holt mich hier raus!
Blumerl
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1497
Als wir für 32 Monate ins Ausland (USA) gingen, hatten wir weder Kinder noch Tiere.
Die Wohnung haben wir gekündet, obwohl sie uns gereut hat. Etwa die Hälfte der Möbel (und Bücher und CD's) haben wir eingestellt, viel ausgemistet und verschenkt, und den Rest mitgenommen.
Die Krankenkasse haben wir über die Schweiz laufen lassen, das war eine teure, nicht empfehlenswerte Lösung.
Meine Tante hatte all unsere Unterlagen und eine Bankvollmacht und hat für uns allfällige Zahlungen in die Schweiz übernommen.

Wie es für uns war? Eine super tolle Erfahrung! Wir haben sehr viel gelernt und über uns herausgefunden, und haben ein neues Selbstbewusstsein gewonnen (wir können an einem fremden Ort etwas aufbauen). Es war nicht immer nur toll und schon gar nicht einfach. Man ist sehr auf sich gestellt, was ich aber auch positiv empfunden habe. Ein Auslandaufenthalt erweitert den Horizont enorm, ihr werdet nicht mehr als die gleichen Menschen zurückkehren. Einige Freundschaften werden sich verändern.

Meine Tipps: Unbedingt länger als ein Jahr gehen, eher eineinhalb, sonst, seid ihr immer am Kommen und Gehen und habt keinen Alltag. Überzeugt sein von Eurem Vorhaben, alle müssen dahinter stehen und sich freuen, sonst wird es schwierig. Wohnung oder Haus: Wir haben die Wohnung gekündet, und eine bekannte Familie wohnt jetzt dort. Es sind tolle Leute, aber sie haben eine andere Auffassung was Sorge tragen und Respekt vor alter Bausubstanz heisst als wir. Wir waren dann froh, dass wir ihnen nicht untervermietet haben.

Unser Situation war sehr komfortabel und einfach, dadurch dass viel vom Arbeitgeber meines Mannes geregelt und bezahlt wurde und wir Leute gekannt haben, die vor uns dort waren. Für uns war es aber Abenteuer genug, uns hat es gereicht.

Wo soll es denn hingehen?
montag
Dabei seit: 21.11.2006
Beiträge: 297
wohnung, bzw. haus: untervermietet
job: gekündigt
versicherungen: alles so weiter laufen lassen
tiere: den nachbarn zum sitten gegeben
kinder: mitgenommen und unterwegs unterrichtet
fixkosten: durch die mieteinnahmen gedeckt
hubi
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 280
Interessante Frage, wir stehen grad vor der Entscheidung, im 2. Schulhalbjahr ab Februar ein halbes Jahr nach Kalifornien zu gehen (Uni-Aufenthalt meines Mannes). Wenn's nach uns geht, gehen wir.

Wir werden:
- das Haus leer stehen lassen (wenn es gut geht, kriegen wir den Aufenthalt teilweise bezahlt), Nachbarn/Putzfrau evtl. bitten, gegen Entgelt ab und zu zu lüften, nach dem Rechten zu schauen, den Garten zu pflegen
- uns an der Gemeinde abmelden
- ich nehme unbezahlten Urlaub (meine Chefin ist einverstanden und neidisch) icon_smile.gif , muss mal schauen, wie das mit der Pensionskasse läuft
- die Pflanzen beim Gärtner unterstellen
- die Post an einen Kollegen umleiten, der uns regelmässig das wichtige schickt und die Werbung wegwirft
- ich werde meinen Sohn selbst schulen, damit er nach den Sommerferien nahtlos in die 5. Klasse einsteigen kann (das ist ihm sehr wichtig), Lehrer besorgt mir das Unterrichtsmaterial
- Sohn soll Sport, Musikunterricht o.ä. machen, evtl. mit den Kindern von Kollegen in die Schule gehen, damit er Anschluss hat (Englisch geht dann fast von allein, wir sprechen viel Englisch)
- ich werde schauen, ob ich im beruflichen Umfeld vielleicht irgendein Praktikum o.ä. machen kann, damit es auch für mich eine Weiterbildung ist

Wir sind schon einmal vor 8 Jahren für ein Jahr nach Seattle gegangen. Damals war ich arbeitslos, hab mich dann an der RAV abgemeldet. Sohni war erst 2, also kein Problem. Die Wohnung haben wir untervermietet, am letzten Tag vor der Abreise! (War lange unklar, ob wir überhaupt gehen!) Unsere Klamotten haben wir im Keller gelagert (und die haben etwas unter der Feuchtigkeit gelitten...), die Post hat der gleiche Kollege erledigt. Unser Sohn hat sehr profitiert, obwohl ich ihn nicht in ein Daycare gegeben habe, einfach durch viel unterwegs sein, Nachbarn und deren Kinder (waren supernett!). Sein Englisch von damals hat er dann hier wieder vergessen, aber er hat die Aussprache, einige Vokabeln und die Sprachmelodie immer noch drauf. In Englisch hat er 'ne 5.5 ...

Wenn Ihr könnt (finanziell etc.), macht es! Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen profitieren immer!
hubi
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 280
...äh, wenn jemand Interesse hat, ein Einfamilienhaus ab Februar für 6 Monate zu mieten... ZH Oberland ;o)
Balaine
Dabei seit: 13.03.2002
Beiträge: 1475
Ich dachte, von der Gemeinde sollte man sich nicht abmelden, habe aber vergessen, warum. Evt. wegen der Krankenversicherung.

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hubi
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 280
muecke, es kommt glaube ich auf die Dauer der Abwesenheit drauf an. Wir werden das auf der Gemeinde nachfragen. Als Ausländerin darf ich glaube ich nicht länger als 12 Monate abwesend sein, um meine Niederlassungsbewilligung nicht zu verlieren. Für die Schweizer ist das sicher einfacher... icon_smile.gif

KV läuft weiter, ich glaube bis zu 2 Jahre.
montag
Dabei seit: 21.11.2006
Beiträge: 297
wir haben uns nicht abgemeldet, damit die kinder wieder in die gleiche klasse zurück können. und weil es vom administrativen aufwand her einfacher ist.
Balaine
Dabei seit: 13.03.2002
Beiträge: 1475
Ich habe mich auf der Gemeinde nicht abgemeldet, die Kinder jedoch musste ich von der Schule abmelden, weil wir länger als 3 Monate weg waren. Garantie, dass sie in die gleiche Klasse kommen, hatte ich somit nicht. Aber sie kamen wieder in die gleiche Klasse.

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