Hockeymamis

Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Möwe, du solltest nich von deinem Umfeld auf andere schliessen.

Meine Jungs spielen auch Hockey und ich hab ihnen seinerzeit gesagt: jeden Sport dürft ihr wählen, aber sich er nicht Fussball. Dort geht es erheblich aggressiver zu (auch verbal), als im Eishockey.

Es gibt solche und solche - wie überall.

Ich erlebe Eishockey als sehr bereichernd - sie lernen, Teil eines Teams zu sein, lernen Toleranz, lernen, die Schuld für das Versagen nicht immer nur bei den anderen zu suchen - sie lernen Teamgeist; sie lernen aber auch, wie man gemeinsam verliert.

Und der Sport ist weniger brutal als so manch anderer. Sie gehen nicht wahllos wild aufeinander los - Checks werden im Training gelernt und geübt, es gibt strenge Regeln und im Nachwuchsbereich gibt es Schiedsrichter, die speziell immer wieder von der SIHA aufgefordert werden, hart durchzugreifen, wenn grobe FAhrlässigkeiten passieren.

Und wenn ich das sportliche noch betrachte: beim Eishockey werden sie universell trainiert - der ganze Körper wird gebraucht.

Also sei so gut und verurteile nicht eine ganze Sportart, nur weil du einen ganz kleinen Bruchteil kennst.
Und glaube mir, deine Kinder verpassen auch viel Schönes, weil sie NICHT Hockey spielen.

Ich denke, also bin ich hier falsch !
Möwe
Dabei seit: 31.05.2012
Beiträge: 79
Blue, bei deiner Meinung magst du Recht haben, aber ich bin überzeugt, bei meinem Sohn ist der Nutzen und die Zeit für andere Dinge zu haben viel grösser als wenn er Hockey gespielt hätte. Und ein Vorteil ist, am Montag ist er ausgeschlafen icon_smile.gif.
Möwe
Dabei seit: 31.05.2012
Beiträge: 79
Ich finde vorallem der zeitliche Aufwand enorm. Fussballplätze gibt es fast in jedem Dorf, aber bei Eishallen fährt man andere Distanzen und mit jedem Match ist der ganze Tag verbucht. Ganz zu schweigen, wieviele Stunden man in einem Jahr nur im Auto sitzt..... Ich kenne einige Jungs die Hockey spielen und eigentlich bei allen 5 Jungs sind die Väter ganz verbissene Hockey-Fans. Ich finde es einfach Schade, wenn Eltern durch die Kinder ihre Träume verwirklichen. Und wieviele Väter lieben es, Wochenende für Wochenende in den Eishallen zu stehen und ihre Jünglinge anzufeuern, Beizchen sitzen, Kontakte zu anderen Eltern..... viele wüssten sonst gar nicht, was sie mit dieser Zeit anfangen würden. Viele Väter haben dank ihren Kindern eine Wochenendbeschäftigung. Nicht alle, aber viele....
Blue64
Dabei seit: 20.08.2003
Beiträge: 1456
Möwe, du solltest auch mal in Erwägung ziehen, dass es sehr sehr viele Hockeybegeisterte gibt, die eine Trainingsmöglichkeit in der Nähe haben.
Meinen Jungs spielen nun 4 Jahre Hockey und heuer ist es das erste Mal, dass ich sie mit dem Auto bringe, weil sie es sonst zeitlich nicht ins Training schaffen würden. Bis dato haben wir alles immer per Öffis erledigt.

Und in unserem Verein kenn ich eine Menge Jungs (inkl. meiner), die freiwillig am Dienstag Morgen aufstanden, um das Frühtraining besuchen zu dürfen - da war mein Mann der, der jammerte.

Hör doch auf zu glauben, dass IMMER die Kinder die Träume der Eltern ausleben müssen: meine Jungs haben vorher einiges anderes probiert (Schwimmverein, Hallenfussball, Tennis) und erst bei Eishockey waren sich beide einig, hier mehr Zeit investieren zu wollen. Sie haben nun einen sehr guten Ausgleich zur Schule, auch zu den Schulkollegen, haben einen zweiten guten Kollegenkreis und erlebe ich andere Jungs, die nun mit 13 beginnen, nach der Schule noch in der Stadt rumhängen zu wollen, so freue ich mich, wollen meine Jungs und auch ihre Kollegen ins Training oder ins Freihockey.
Nein, wir lieben es nicht, in der Beiz zu sitzen und in der Eishalle zu stehen, aber wir lieben es, die Freude der Jungs am Spiel zu erleben, zu erleben, wie sie Fortschritte machen, wie sie sich freuen können über einen Sieg und zu sehen, wie verschieden die Mannschaft mit einer Niederlage umgeht. Wir lieben es, mit unseren Jungs noch Zeit verbringen zu können.
Mir wäre es zu wenig, den Jungs einfach 2x die Woche ihre Sporttasche in die Hand zu drücken und sie zum Fussballtraining zu schicken.

Du lebst von Vorurteilen und Hörensagen - das find ich traurig.



Ich denke, also bin ich hier falsch !
Möwe
Dabei seit: 31.05.2012
Beiträge: 79
Blue, ich finde es toll ist es so bei Euch. Aber wir haben in der Familie selber Jungs, die Hockey spielen (und nicht nur einer) und mein Sohn macht regelmässig bei Turnieren mit und von dem her, habe ich mir diese Meinung nicht nur vom "Hörensagen" gebildet.
anna_stesia
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 2623
unser sohn spielt jetzt die 4. saison eishockey.
er war bereits mit 2 jahren auf dem eis da wir damals fast neben einer eishalle gewohnt haben und mein mann selber hockey spielt. er wollte halt immer "wie papa" eishockey spielen. obwohl mein mann nicht angefressen ist. er spielt nur 1 mal die woche plauschtraining und guckt auch kein hockey im tv.

so ging unser sohn mit 4 jahren in die hockeyschule und danach in den club zu den bambinis. er hat 2-3 mal pro woche training und an den wochenenden turniere. das sind allerdings nicht so viele, dh. nicht jedes wochenende (er ist jetzt im letzten bambini-jahr).

ich stand der ganzen sache am anfang eher skeptisch gegenüber weil ich wusste, dass das ganze hin- und herchauffieren an mir hängenbleiben würde. nun ja, wenn unser sohn nach dem training heissköpfig und glücklich vom eis kommt, wenn er fragt, wann endlich wieder training sei ... dann entschädigt das für alles!!!
was das ziel des hobbies ist hat blue schon ganz treffend geschrieben. und wieso der aufwand? nun, sport find ich enorm wichtig als ausgleich zur ganzen kopfarbeit in der schule. allemal besser als im dorf rumhängen und energydrinks kaufen, pc-spiele spielen und vor der glotze sitzen und unbeweglich werden! (jaja ich weiss, überspitzt formuliert. es ist mir schon klar, dass es auch noch anderes gibt)

und zum thema umgang untereinander: da sag ich nur tausendmal lieber eishockey als fussball!!! denn am fussballplatz hört man ja kaum anderes als "ey weisch i schpill fuessball mann ey"...

und zu guter letzt ist es ja freiwillig! mein sohn würde alles andere aufgeben, aber niemals sein geliebtes eishockey!


doof bleibt doof, da helfen keine pillen.
Möwe
Dabei seit: 31.05.2012
Beiträge: 79
Zwischen 3-4 x Training pro Woche plus Match an den Wochenende und rumhängen, gamen etc. gibt es noch vieeeeele andere Dinge.
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
"Möwe" schrieb:

Ich finde vorallem der zeitliche Aufwand enorm. Fussballplätze gibt es fast in jedem Dorf, aber bei Eishallen fährt man andere Distanzen und mit jedem Match ist der ganze Tag verbucht.


Ach, Möve, klar gibt es überall Fussballplätze - ABER: der Verband teilt die Gruppen ein und die Jungs spielen dort wo sie dann eingeteilt sind. Das muss nicht unbedingt das Nachbardorf sein.

Sagt eine Mutter, welche in den vergangenen Jahren rund 10'000 Kilometer pro Jahr als "Fussballmutter" unterwegs war.........

Ich fand einfach immer, dass mein Sohn sich schon früh einen Ausgleich suchen soll, der ihm Spass macht. Ob Musik oder Sport war mir egal.
Rückwirkend finde ich, dass es sich immer gelohnt hat. Und das Geld das ich für Fussballschuhe und Benzin ausgegeben habe, habe ich für Sonstiges - weniger sinnvolles vermutlich - gespart.
In dem Sinn allen "Sportskaonen" und Anhängen weiterhin viel Erfolg, strahlende Gesichter und spannende Erlebnisse, auf dem Fussballplatz oder in der Eishalle icon_biggrin.gif
Liebe Grüsse Yvonne

Zugerin
Dabei seit: 21.09.2004
Beiträge: 431
möwe: hab mir jetzt lange überlegt, was ich dir antworten soll. ich lass es ganz, denn bei deinen äusserungen fehlen mir schlichtweg die worte. aber blue hat sich ja schon sehr treffend geäussert... dir wünsche ich, dass du nicht in allen belangen so vorurteilsmässig denkst...
Connie72
Dabei seit: 03.06.2012
Beiträge: 145
Bei uns war niemand "hockeyangefressen" und trotzdem wollte unser Sohn mit 8 aufeinmal ins Hockeytraining. Er hat 7 Saisons gespielt. Es war eine wunderschöne, erlebnisreiche Zeit für ihn. Noch heute, er spielt jetzt nur noch Plauschmatches in einer wilden Liga, schaut er sich oft Fotos an und erzählt von den Reisen in der ganzen Schweiz herum. Mit 15 kam eben die Entscheidung. von einem Tag auf den anderen war Schluss mit Eishockey. Schulfreunde, Ausgang usw waren eben bei 5! Eistrainigs pro Woche einfach nicht mehr drinn! Und so stellte er die Sachen erstmal für ein Jahr in den Schrank! Aber Hockey ist eine Lebensschule! Natürlich auch andere Sportarten, keine Frage. Aber ihm hat es unglaublich viel gebracht. Meine Meinung ist, unterstützen wos geht aber ohne Druck. Hockey ist für Eltern wirklich sehr Zeit und Fahrintensiv, die Kosten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Trotzdem auch ich möchte diese Zeit nicht missen.

Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.