Geld abgeben vom Lehrlingslohn?

erna
Dabei seit: 03.01.2002
Beiträge: 870
http://www.budgetberatung.ch/Lernende.123.0.html

ZGB Art. 323, Abs 1
sagt, dass der Lehrlingslohn den Lernenden gehört....
dass sie jedoch auch für Ausgaben aufkommen sollen.

Druck den Bericht von der Budgetberatung Schweiz aus und gib diesen dem zukünftigen Lehrling... was meint er dazu?
Budgetvorschläge sind unter dem Link auch zu finden.

Gemeinsam einen gangbaren Weg finden.

Der erste Lehrlingslohn gehörte (bei uns) ganz dem Lehrling. Danach gab es Abmachungen, die gemeinsam erarbeitet wurden. Anpassungen folgten von Jahr zu Jahr.

Heute sind sie wieder in einer Vollzeit-Ausbildung und das Ganze beginnt neu. Schriftlicher Vertrag mit den Abmachungen und unterzeichnet von allen... hilft Stress zu vermeiden.

Es ist nicht einfach wenn die Mutter Budgetberaterin ist😉


*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
@boenu, die älteste Tochter hat auch eine viel teureer Ausbildung, respektive verdiente lange wenig bis nichts selber, als die jüngere.
Das ist dann halt eben so.
Mir kam es niemals in den Sinn, etwas aufzuschreiben, damit das beim erben berücksichtigt werden kann.

Die jüngere wohnt nun, mit fertiger Lehre, noch zu Hause und gibt nur einen Symbolbetrag ab.
Evtl. will sie noch die Berufsmatura, oder eine andere Ausbildung, machen.
Dann werden wir sie da unterstützen.

Ich finde, jedes Kind wird nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen unterstützt, aber ohne Vergleiche. Auch nicht finanzielle.


jacqueline sommer
Dabei seit: 30.06.2002
Beiträge: 1113
Ich finde Fr. 850.- etwas viel für Mittagesssen, Kleidung und Ausgang, falls es wirklich nur die drei Positiionen sind. Ich würde auch die Angaben auf "Budgetberatung" anschauen und gemeinsam mit ihm eine gute Lösung finden, z. B. Dauerauftrag auf Sparkonto.

Eine Möglichkeit ist auch, Geld abzugeben und dieses auf ein Sparkonto zu legen und dem Kind z.B. später beim Auszug mitzugeben.


@Boenu
Bei uns geht der Ältere ins Gymnasium, der Jüngere (8. Klasse) weiss jetzt schon, dass er lieber eine Lehre als Informatiker machen will als ins Gymi zu gehen. Wir haben auch schon darüber gesprochen wegen den Kosten. Wir unterstützen jedes Kind auf seinem gewählten Weg, den einen halt mehr und der Andere weniger. Der Ältere wird studieren, der Jüngere möchte dann die Berufsmatur anhängen.

GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Als ich damals etwas zu Hause abgeben musste, zahlte meine Mutter dies auf ein Konto ein. Als ich auszog und eine eigene Wohnung einrichtete, gab sie mir das Bankbüchlein. Ich war aber auch immer sparsam, ging kaum in den Ausgang und leistete mir auch sonst kaum was. Auto wollte ich auch bis 22 keines, dafür war das GA noch nicht so teuer.

Bei uns wird es wohl in 1.5 Jahren ein Thema sein, wenn der Ältere in die Lehre kommt (sofern alles nach Plan läuft). Auch er ist ein sparsamer Typ, im Gegensatz zum jüngeren Bruder, der gleich alles ausgibt.

Prinzipiell finde ich, kommts noch drauf an, was die Lehrlinge mit ihrem Geld machen. Die Idee, das Geld anzulegen, und dann als Erwachsenes für eine Aussteuer oder sonst was (sinnvolles) zu brauchen, finde ich gut.
Holzwurm
Dabei seit: 28.12.2008
Beiträge: 2952
bei uns besucht das eine kind die kanti. dort wird alles übernommen: billet inkl halbtax, schulmaterial, kleider, kk, schuhe etc.
nicht übernommen werden spezialwünsche wie Ausflug, Ausgang, teure nicht notwendige kleider uä.
dafür muss das sackgeld genügen, respektive werden ferienjobs gesucht und dazuverdient.

das zweite kind wird im sommer eine lehre beginnen. von lehrlingslöhnen wie bei euch beschrieben träumen wir allerdings.... abgemacht ist, dass ein symbolischer beitrag in bar mir in die hand gedrückt wird. diesen werde ich auf ein konto einbezahlen und sie wird es später erhalten um sich ein geplantes aufenthaltsjahr zu finanzieren. den betrag werden wir festlegen, sobald wir den genauen lehrlingslohn wissen.
bezahlen wird sie die kleider, schuhe, körperpflege etc müssen. abo, halbtax, kk und versicherungen übernehmen wir.
grosse anschaffungen, ferien etc werden wir jeweils anschauen und diskutieren.




have a nice day
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Meine bisherigen Lehrlinge mussten mir nichts abgeben, ich werde das voraussichtlich auch bei meinen zukünftigen Lehrlingen so handhaben. Wie wir das Budget dann einteilen, hängt auch stark vom Lohn ab wie auch von den Kosten, die anfallen.

Nur als Beispiel: meine Tochter verdient im 3. Lehrjahr 478.50 netto, nimmt die Mittagsmahlzeiten auswärts ein, braucht ein Streckenabo bzw. Jahresabo für den Arbeitsweg.

Ich gebe ihr noch etwas Essengeld, bezahle das Streckenabo, KK (und natürlich all die Kosten die im Rahmen der Ausbildung anfallen (Material, Kurse, Schule u.ä.). Als Vergleich: mein Sohn verdiente im 3. Lehrjahr (er hatte 4) ca. 850.-- netto. Er musste das Essen und auch einen Anteil KK selber übernehmen.

Persönliche Kosten: Handy, Ausgang, Kleider, Gleis 7, Halbtax etc. gehen zu ihren Lasten.

Ich halte nix davon, dass man Geld abgibt und die Eltern das auf ein Konto einzahlen um es später zu geben. Meine müssen "Zwangssparen", wie ich es nenne. So lernen sie gleich selber einen gewissen Betrag auf die Seite zu legen, wenn sie Rücklagen haben wollen (wofür auch immer). Wenn sie diesen Sparbetrag angreifen, lernen sie auch gleich, was es für Konsequenzen hat, wenn man es fürs "Falsche" ausgegeben hat icon_smile.gif




Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
*Plüsch*
Dabei seit: 20.04.2010
Beiträge: 247
Mein Lehrling (eigentlich Praktikantin, Lehre beginnt im Sommer) hat keinen riesigen Lohn. Trotzdem müsste sie etwas abgeben zuhause, wenn sie nicht selber sparen würde. Ich habe mit ihr einen Dauerauftrag aufs Sparkonto eingerichtet und war erstaunt, wie viel sie pro Monat zur Seite legen wollte! Und das funktioniert nun seit einem halben Jahr, sie kommt mit dem Rest bestens aus für Freizeit, Kleider, Coiffeur, Handy usw. Wir bezahlen ihr KK, Bus-Abo, Skiferien. Essen kann sie bei der Arbeit kostenlos (Lohnbestandteil)
Was mich am meisten erstaunt ist, wie schnell sie realisiert hat, was das Leben kostet! War sie früher eher verschwenderisch "Mami chaufsch mer..." geht sie heute mit ihrem Geld extrem sparsam um.
Während der Lehre werde ich sicher dann alle Schulauslagen übernehmen, denn ihre grosse Schwester geht an die Kanti und bekommt ja fast alles bezahlt, da muss dann schon ein Gleichgewicht herrschen.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Wie sich doch die Zeiten ändern... Ich war 18. als ich mit meiner Lehre anfing. Verdiente im ersten Lehrjahr Fr.275.- und musste von meinem Lohn "Kostgeld" abgeben. Zusätzlich musste ich im Haushalt mit helfen.
Ich frage mich schon ob wir unseren Kinder einen gefallen machen,wenn sie so viel Geld für eigene Bedürfnisse zur Verfügung haben.

Gamma2 Ansatz finde ich gut, Kostgeld abzugeben,wenn auch nur ein symbolischer Betrag. Für viele Kinder und Jugendliche ist es Selbstverständlich, dass ihre materiellen Wünsche erfüllt werden. Viele lernen nicht mehr zurück zu stecken.
Ob wir damit unsere Kinder in eine gute Zukunft lenke bezweifle ich.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Für mich ist mal ganz klar wenn Sohnemann eine Lehre beginnt, dann wird er mir was abgeben.
Ich hab den ganzen Aufwand und er soll sich mit seinem Lohn ein gutes Leben finanzieeren. Nein, gibt es nicht. Ich bin ja schon grosszügig, manchmal etwas zu viel. Aber das werde ich durchziehen.

Wie viel, das weiss ich jetzt noch nicht und das müssen wir dann zusamme anschauen.
*eineFremde*
Dabei seit: 12.06.2012
Beiträge: 199
quest, was meinst du mit "ich habe den ganzen Aufwand"?

und, was verstehst du unter "ein gutes Leben finazieren"?

deinen Beitrag verstehe ich ehrlich gesagt gar nicht.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 05.02.2013 um 14:30.]