Handy kaufen ohne Einverständnis der Eltern ?

+40+
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"KlaraM" schrieb:

Abstottern?! Da sträuben sich jedem Erziehungs- oder Budget-Berater die Haare! Die Jugendlichen müssen lernen, dass man sich nur kauft, was man sich leisten kann. Wenn er nicht bis Weihnachten warten mag, dann kann er sich ja Geld dazu verdienen, damit es schneller geht. Aber auch hier: zuerst verdienen, dann ausgeben.


Natürlich hast du vollkommen recht. Wenn das nur die Erwachsenen so
vorleben würden. Frisch nach dem Motto "Warum erziehen wir eigentlich
unsere Kinder? Sie machen uns sowieso alles nach" icon_wink.gif
+40+
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"taraxacum" schrieb:

"Abstottern" ist nicht (nur) negativ zu sehen. Für einen Jugendlichen kann es sehr lehrreich sein zu erfahren wie es ist, (innerfamiliär) etwas auf Pump zu kaufen und dann über längere Zeit in der Kreide zu stehen.


Hm, das hat auch was. Wenn es denn genug ätzens ist, das Abstottern.
Leider kenne ich Eltern, die gewähren dann immer wieder Aufschub und
die Raten sind so niedrig, dass es zuwenig abschreckend ist für später.
Und ich frage mich ganz spontan, ob innerfamiliär auch Zinsen verlangt
werden.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.10.2013 um 17:25.]
goodie
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Warum muss ich Erfahrungen sammeln mit Krediten und Leasingverträge? Verstehe ich jetzt nicht ganz.
Schaut euch doch die Statistiken an, ich finde es nicht gut dass die 18-29 Jährigen fast die höchste Verschuldung hat.
Aber das ist einfach meine Persönliche Meinung, diese werde ich sicher nicht ändern, ich glaube nicht dass ich deswegen ein Defizit habe.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
yucca
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@goodie
ich sehe es genauso. Unsere Tochter hat einen Jugendlohn. von dem muss sie sich fast alles selber kaufen. Seit Januar hat sie ein iPhon mit Abi. Dieses Abi verschlingt etwas mehr als 1/3 ihres Geldes. Sie wollte es unbeding und lies sich nicht davon abbringen. So muss sie selber schauen dass sie mit dem Rest klar kommt. Wenn sie Löcher in den Socken hat, und sie sich keine neuen kaufen kann, muss sie eben damit rumlaufen icon_smile.gif Sie hat mühe mit Geld umzugehen. Unser Sohn ist das pure Gegenteil. Wenn er etwas möchte spart er so verbissen bis er sein Ziel erreicht hat.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 31.10.2013 um 22:50.]

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
nela65
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Super yucca ... ich habe mir bei solchen Vereinbarungen immer sehr Mühe gegeben, stark und konsequent zu bleiben. Aber immer hats nicht geklappt icon_smile.gif

Aber auch bei uns, 2 Söhne, gleiche Eltern, gleiche Erziehung und total verschiedenes Kaufverhalten.
taraxacum
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Ich glaube, die Diskussion kann nicht auf "Pump" und "Sparen" reduziert werden.

Wie ist es mit den Handyabos? Auch hier wird "auf Pump" telefoniert, Ende Monat kommt die Rechnung. Es gibt Jugendliche, die haben das tiptop im Griff. Es gibt Jugendliche, die haben Ende Monat ein Problem. Konsequenterweise müssten wir den Kindern ein Abo verbieten und sie nur mit Prepaid telefonieren lassen. Tun wir das?

Die Verschuldung mit Handy steht an zweiter Stelle nach der Verschuldung mit Auto. Ein grosses Dilemma sehe ich darin, dass Kinder/Jugendliche in jugen Jahren bereits ein Abo besitzen, dafür relativ wenig bezahlen und sich an die Handy-Nutzung gewöhnen. Mit 25 steigen dann die Abo-Gebühren massiv - die Nutzung wird kaum geändert und die Kosten steigen.

Ich erlaube mir, nochmal einen Blick auf meine Arbeit zu werfen. Erstaunt war ich bei den Ergebnissen über die Tatsache, dass die Kinder sehr wohl wissen, wieviel Geld ihre Eltern zur täglichen Verfügung steht, jedoch nur wenig über das Einkommen der Eltern informiert sind. Mein Schluss daraus war, dass der Bereich der Fixkosten nicht/kaum thematisiert wird. Betreffend Verschuldung ist das ein neuer Ansatz: wie kann ich schuldenfrei leben, wenn ich keine Ahnung davon haben, was mich das Leben einfach ganz grundsätzlich kostet (Miete, KK, Versicherung, Steuern,..)? Ich muss mich hier auch an der Nase nehmen - unsere Kinder wissen zu wenig darüber, was wir monatlich einfach mal von vornherein ausgeben.

Schlussendlich meine ich, spielt es nicht eine so grosse Rolle, welche Möglichkeiten wir unseren Kindern betreffend dem Umgang mit Geld lassen. Enorm wichtig ist jedoch, dass wir mit ihnen immer im Gespräch bleiben. Mit ihnen Vor- und Nachteile abwägen. Mit ihnen gemeinsam den Risiken auf den Grund gehen. Damit solche Gespräche möglich sind ist eine stabile Beziehungsgrundlage Voraussetzung. Die Offenheit der Eltern im Gespräch über ihr Geld ist genauso wichtig wie das Erfahrungen sammeln der Kinder mit dem eigenen Geld.



Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
ibex
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Ich finde es ist auch nicht immer einfach oder sogar sinnvoll offen über die Einkommensverhältnisse zu reden. Auf der einen Seite sind es tausende von Franken pro Monat für die laufenden Kosten. Bei Hypotheken und Altersvorsorge spricht man sogar von 7-Stelligen Zahlen und auf der anderen Seite müssen die Kids mit 20/30/40 lernen umzugehen was in unserer Rechnung allein schon dem Cumulus-Rabatt entspricht. Selbst Erwachsene kriegen es nicht auf die Reihe Stundenlöhne von Angestellten und Selbstständigen zu verstehen, die locker eine Differenz um das fünffache haben.
goodie
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taraxacum, wofür hast du denn so eine detaillierte Arbeit geschrieben? Finde ich total interessant.


„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
yucca
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Beiträge: 3069
Wir versuchen auch immer unseren Kindern aufzuzeigen was wir in etwa jeden Monat an Fixkosten haben. Mit den Offenlegen des Einkommens, gegenüber den Kindern, ist das so eine Sache.... Es braucht schon viel vertrauen zu offenbaren wie viel man verdient. Je nach dem, wenn es unter den Kindern mal Thema ist, spricht sich das vielleicht herum und das finde ich nicht wirklich toll. Die Freundin unserer Tochter erzählte ihr vor einiger Zeit, dass ihr Vater sicher 1000 Franken verdiene. Unsere Tochter staunte nicht schlecht und sagte ihr dass er mit tausend Franken nicht einmal die Miete bezahlen könne icon_redface.gif Soviel zu Thema Einkommen.
@nela65
ich gebe Dir Recht, manchmal ist es wirklich nicht einfach wenn ich sehe dass die Hosen zu kurz sind, oder sie mit löchrigen Socken rum läuft. Gerne würde ich ihr dann etwas vorschiessen, aber so lernt sie nie, mit dem auszukommen und einzuteilen was sie hat. Ob und was es bringt wissen wir noch nicht, wir hoffen einfach dass sie den richtigen Umgang noch lernt.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
taraxacum
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@goodie
Meine Masterarbeit im Rahmen des Psychologiestudiums.

@yucca
Wir haben unserer 18jährigen gegenüber gerade einen Lohnstopp ausgesprochen, bis sie a,b und c erledigt hat. Das ist nicht die feine Art - und dennoch sind wir zum Schluss gekommen, dass es nicht realistisch ist, wenn der Lohn immer fliesst obwohl der Job nicht erledigt wird.

Die Gelderziehung unserer Kinder ist zeitweilig anspruchsvoll, herausfordernd, konfliktschürend, mühsam,.....und wie in der ganzen Erziehung weiss man nie, was unsere Kinder denn schlussendlich mit unseren Inputs im Rucksäckli anstellen icon_smile.gif

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.