Immer Ärger mit dem Ex wegen Geld

flammi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.11.2012
Beiträge: 21
Ich hab ständig mit meinem Ex Ärger. Meistens noch ums Geld. Laut Scheidungsurteil muss er mir 800 monatlich zahlen für Alimente meiner Tochter. Eigentlich wäre es mehr gewesen, aber weil bei ihm schon wieder Nachwuchs unterwegs war, haben wir uns gerade auf 800 geeinigt. Dafür sollte es sobald das Kind da ist keine Anpassung mehr geben. Nach langem Gestürm hatten wir mal abgemacht das er mir die nächsten Monate nur 400 zahlt. Er aber weiterhin an alle ausserordentlichen Kosten (Wie im Urteil) seinen Teil dranzahlt. Nun hat er das Gefühl er könne immer nur 400 Franken zahlen und bei den ausserordentlichen Kosten gibt es auch immer Theater. Jetzt hat er sogar vor den Unterhalt anzufechten, dass es noch weniger wird. Ich habe es auch nicht förig und muss mich irgendwie durchschlagen. Weil für mich habe ich auf Unterhalt verzichtet und für das Haus habe ich auch nur ein Viertel von dem erhalten was mir zugestanden wär. Er hat sich aber noch ein teueres Auto geleast in der Hoffnung mit weniger abgeben zu müssen...

Nun meine Frage wie löst ihr das ohne das es immer auf den Rücken vom Kind ausgetragen wird?

Und kann er den Unterhalt nochmal runtersetzen? Bin langsam echt an meiner Grenze.
ibex
Dabei seit: 11.07.2012
Beiträge: 546
Rechte sind eben auch da um Klarheit zu schaffen, wer aber ständig auf sein recht verzichtet schafft damit unweigerlich Unklarheit und Diskussionen.

Du darfst auch nicht vergessen, dass deine finanzielle Situation auch das Recht des Kindes widerspiegelt und du mit Verzichten auch das Recht des Kindes einschränkst.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
Auf den Unterhalt für deine Tochter darfst du vom Gesetz her gar nicht verzichten, auch nicht auf Teile davon. Die bleiben auf jeden Fall geschuldet, bis er sie nachzahlen kann. Was einmal gerichtlich festgelegt wurde, bleibt so, ausser es wird wieder auf dem gerichtlichen Weg geändert. Wenn sich seine Einkommensverhältnisse wesentlich geändert haben, wäre es deshalb möglich, dass er weniger zahlen muss.

Die Frage ist aber eigentlich eine andere: Wie ersparst du dir diesen Ärger? Ist er dir wirklich jeden Monat 0-400 Franken wert? Gäbe es eine andere Strategie, wie du diese 400 Franken dazuverdienen oder einsparen könntest? So viel ist das nun auch wieder nicht.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich gebe hier ibex recht.

Grosszügigkeit soll sich der leisten, der sie sich leisten kann.

Als Basis habt ihr ein Scheidungsurteil. Mündliche Absprachen danach können getroffen werden, sofern beide Parteien einverstanden sich und sich an diese Absprache halten. Im Streitfall ist jedoch wieder das gerichtliche Urteil die Basis.

Lass deinen Ex das Urteil anfechten. Ich denke kaum, dass du schlechter dastehen wirst, als du es im Moment tust. Aber es wären wieder klare Verhältnisse. Du suchst nicht verzweifelt nach einer Lösung, die es anscheinend auf anderem Weg nicht gibt und er kann dich nicht weiter unter Druck setzen.

Immerhin kannst du aus dieser Situation auch deine Erfahrungen ziehen, nicht?

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
@lirumlarum
Schön, wenn du Fr. 400.-- als "nicht viel" ansiehst. Für mich war es mal mehr als die Hälfte meines Haushaltgeldes. Das haben oder nicht....

Und auch heute mit ganz anderen finanziellen Verhältnissen finde ich knapp 5000.-- im Jahr haben oder nicht haben doch ne ganze Menge.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
@fraulein
Da hast du mich falsch verstanden. Natürlich soll sie nicht verzichten, aber sie soll sich eine Reserve schaffen, damit sie nicht jeden Monat kaum über die Runden kommt. Ich bin selber AE, und wir leben auch mit sehr wenig Geld, wir haben nur knapp 3000 im Monat zu zweit. Ich weiss also wovon hier die Rede ist. Ich mache mich aber nicht davon abhängig, ob die Kinderalimente eintreffen oder nicht, ich habe diesen Betrag immer für ein paar Monate in Reserve auf der Bank. Dieser Betrag wird nicht angerührt.
flammi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.11.2012
Beiträge: 21
lirumlarum122 ich arbeite schon 100% und mache neben bei noch eine Weiterbildung! Also mehr arbeiten geht nicht. Ich habe auch keine teure Wohnung oder ein teures Auto. Ich bin auf das Geld einfach angewiesen. Wir sind 3 Personen im Haushalt. Für meinen grösseren Sohn (anderer Vater) kriege ich auch keine Alimente, da dieser sich schön aus dem Staub gemacht hat als der Junge Baby war.

Ausserdem finde ich, es ist sein Kind wofür er 14 Jahre da war und er soll seinen Teil dazu beitragen. Auch jetzt mit neuer Partnerin und andere Kinder! Es kann doch nicht sein nur weil sie jetzt ein Kind zusammen haben, dass er auch für ihre anderen aufkommt und unser Kind kommt zu kurz!
Platibus
Dabei seit: 08.10.2005
Beiträge: 239
Wie gesagt, sobald zu verzichten beginnst, ermunterst du deinen Ex, dass er weiter verhandelt und Druck ausübt. Flammi, du hast ein gültiges Scheidungsurteil! Was da geschrieben steht, ist so gut wie in Stein gemeisselt, daran gibt es nichts zu rütteln. Denn jeder Franken, auf den du verzichtest, fehlt nachher deinem Kind und das kann es ja auch nicht gewesen sein.

Einer Änderungsklage kannst du getrost entgegenschauen. Denn rechtlich gesehen sind die Tochter und sein Jüngstes absolut gleich gestellt. Wenn neu berechnet wird, bekommen beide gleich viel zugesprochen (ausser deins ist etwas älter, dann bekommt es etwas mehr).
In diesem Zuge würde ich auch klare Zahlen formulieren. Der Passus "laufende Kosten nach Bedarf" ist ein schwammiger Begriff und gibt immer wieder Anlass zu Streitereien.

Das beste wäre, jetzt auf den Tisch zu klopfen und einfordern, was dem Kind zusteht. Wenn er nicht zahlt, Alimentenbevorschussung einleiten. Dann bekommst du stressfrei das Geld für dein Kind jeden Monat von der Gemeinde und die holt es sich dann beim Ex. Da kann er dann versuchen zu handeln, ich wünsche ihm viel Glück dabei.
lirumlarum122
Dabei seit: 18.09.2013
Beiträge: 184
"flammi" schrieb:

Ausserdem finde ich, es ist sein Kind wofür er 14 Jahre da war und er soll seinen Teil dazu beitragen.

Aber DU hast ja verzichtet auf einen Teil der Alimente! Versteh mich bitte nicht falsch. Ich sage ja, du sollst und darfst NICHT verzichten. Aber du sollst ein bisschen Geld auf der Seite behalten, damit du nicht jeden Monat am Anschlag läufst. Das musst du deinem Ex ja nicht auf die Nase binden. Es ist dein gutes Recht. Und wenn dein 100%-Job nicht ausreicht für eine 3-köpfige Familie, dann wäre es vielleicht an der Zeit, mit deinem Chef zu reden.
flammi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 05.11.2012
Beiträge: 21
lirumlarum122

Ah so meinst du das mit den zur Seite tun....

Darum mache ich ja eine Weiterbildung, damit ich mehr Lohn erhalte und bis jetzt habe ich 350 Bewerbungen geschrieben ohne Erfolg icon_frown.gif Also bin ich froh habe ich überhaupt einen Job...