Ist Reinigungskraft ein Peinlicher Job?

liane
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.10.2012
Beiträge: 1
Ich habe sehr viele Jahre als Marktleiterin ( Lebensmittel ) gearbeitet. Dann wurde ich entlassen. Um nicht arbeitslos zu werden habe ich eine Arbeit als Reinigungskraft angenommen.
Nun arbeite ich schon seit einigen Jahren als Reinigungskraft und schäme mich dafür sehr.Mir macht die arbeit zwar auch sehr viel Spass aber man ist ja nur noch die kleine Putze die jeden Tag nur die Toiletten säubert. Warum bekommen wir als kleine Reinigungskräfte keine Annerkennung für unseren Job.

Ich habe noch keinen gesagt ( ausser meinen Mann) das ich Reinigungskraft bin. Wie geht Ihr damit um .Ist es peinlich Reinigungskraft zu seien.
Ist es nicht eine ganz normale Arbeit.
Irgendwer muss ja auch alles wieder saubermachen.
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Ich denke, wir können froh sein, dass es Leute gibt wie Dich oder die Kehrrichtabfuhr oder der Fahrer der Strassenwischmaschine oder die Männer die am Strassenrand das Gras mähen usw.
Klar, denke ich auch oft, es gäbe angenehmers als Putzen und ich bin auch momomentan zum Glück auch nicht darauf angewiesen arbeiten zu gehen. Nur, was wenn ich plötzlich doch muss? Dann bin ich wahrscheinlich froh, Putzen gehen zu dürfen, um ein Einkommen zu haben.

Sicher muss Dir Deine Arbeit nicht peinlich sein. Peinlich ist, wenn man aus Faulheit dem Staat auf der Tasche liegt.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 19.10.2012 um 10:11.]
Yvonne
Dabei seit: 31.12.2001
Beiträge: 676
Ich finde es überhaut kein peinlicher Job!

Ich habe vor 3 Monaten von einem auf den anderen Tag mein Arbeitspensum erhöht und entlaste mich seitdem mit einer Putzfrau. Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie mich so unterstützt und freu mich jeden Mittwochabend aufs Heimkommen - in eine blitzblanke Wohnung.

Sie macht das aktuell auch, um der LAV nicht zu fest auf der Tasche zu liegen - verdient unseren Respekt.
Gruess Yvonne
menorca
Dabei seit: 03.10.2006
Beiträge: 277
jesses nein. das muss dir überhaupt nicht peinlich sein. peinlich wäre es, wenn du nicht arbeiten wolltest obwohl du könntest. das wäre dann sogar nicht nur peinlich sondern beschämend.

wenn du sonst was noch zum ausgleich suchst, könntest du bspw. als aufgabenhilfe für schulkinder, oder rot-kreuz-fahrten für betagte bei der spitex machen. dann würdest du deine arbeit als reinigungskraft vielleicht weniger peinlich finden und könntest eher dazu stehen.
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
@liane
natürlich wird man auch als Putzfrau geschätzt und geachtet.

ABER, liane, natürlich ist das kein Prestigejob, DAS solltest du doch auch wissen und verstehen???

Ich meine, wenn deine Kinder dann in einigen Jahren ins Berufsleben eintreten, würdest du STOLZ weitererzählen, dass sie als Reinigungskraft arbeiten?????? Darauf lasse ich dich die Antwort selber geben.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Ich hab seit ein paar Wochen auch Ferienwohnungen die ich nach bedarf reinige. Für mich ist das ein Job wie jeder andere auch. Angefangen hat es als ich angefragt wurde in der Schule den Frühlingsputz zu machen. Nun ich verdiene da 30 Fr./ Std. warum sollte es mir peinlich sein. Bin sicher dass das ein guter Stundenlohn ist für Kt. GR.
Neu dazu gekommen ist, dass ich 5 mal/Woche am morgen von 6 bis 7 Uhr ein Restaurant reinige. Das bin ich jetzt angestellt und verdien etwas weniger als die 30Fr., aber für mich wars wichtig dass es Angemeldet ist und fix ist. Übrigens fand ich es super, dass alle *Kunden* mich versichert und Angemeldet haben.
Ganz ehrlich Putzen ist nicht mein Traumjob, aber ich mach es gerne bei jemand anderem. Hab ja auch super tolle Häuser und die Leute sind froh und ich bekomme gutes Feedback. Es muss dir absolut nicht peinlich sein. Ich hab auch Tiefbauzeichnerin gelernt und mach jetzt reinigungsarbeiten. Liane es ist ein Job. Stell dir vor niemand geht putzen, weisst du wie dreckig es innert kürzester Zeit wäre? Niemand will es schmutzig haben. Also steh dazu, es ist ein guter Job. icon_smile.gif

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
hihi paxxi, das war jetzt grad Salz in die Wunde streuen icon_wink.gif

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
Balaine
Dabei seit: 13.03.2002
Beiträge: 1475
Für viele ist putzen gehen ein Job und kein Beruf. Wieso sollte man sich schämen, wenn man arbeiten geht?
Ich habe in den letzten 30 Jahren immer mal wieder zwischendurch Putzjobs gehabt. Manchmal, weil ich nur Teilzeit arbeitete und etwas mehr Geld verdienen wollte, mal weil es von der Arbeitszeiten gut organisierbar war wegen den Kindern und das letzte Mal, weil der Job im gleichen Haus war, in dem ich wohne.
Durch den Putzjob kam ich zum Bürojob. Und dies wohl kaum, weil ich unzuverlässig und doof war. Den mache ich inzwischen seit 5 Jahren und konnte so weit aufstocken, dass ich nun nicht mehr putzen muss.

ich bin ein Star, holt mich hier raus!
carola
Dabei seit: 07.01.2002
Beiträge: 643
die putzfrauen in der firma, wo ich arbeite, sind für mich arbeitskolleginnen, wie alle anderen auch: sie tragen ihren anteil dazu bei, den betrieb reibungslos am laufen zu halten.
ich hab mit putzen zwar noch nie geld verdient, aber ich hatte schon jobs, da hab ich deutlich weniger als eine putzfrau verdient!
Quest
Dabei seit: 05.11.2002
Beiträge: 975
Eine gute Putzfrau ist Gold werticon_biggrin.gificon_biggrin.gificon_biggrin.gificon_biggrin.gif

Das kann ich dir aus eigener, leidvollen Erfahrung sagen.

Ich erwarte von meiner Putzfrau genauso eine Selbständigkeit wie ich es in jedem anderen Job auch erwarte. (Meine fragt mich sogar wie sie meine Fenster putzen sollbanghead.gif) und du bist selbsändig und kannst deine Arbeit selber einteilen. Ist doch schön.

Meine Mutter war schon vor 30 Jahren Putzfrau und hat sich nie geschämt dafür.

Steht dazu und sag allen wie gut du bist? Und wenn du eine gute Putzfrau im Zug kennst, dann würde ich die mit Handkuss nehmen.