Mittagessen zu Hause - Grld verlangen?

GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Unser Sohn, 21, ist seit einem 3/4 Jahr ausgezogen. Er kommt fast jeden Mittag nach Hause essen. Das heisst, wenn ich sowieso koche.

Kürzlich unterhielt ich mich mit einer Bekannten, die auch (unter anderem) für ihr erwachsenes Kind kocht. Sie findet, das Kind müsse sich finanziell daran beteiligen.

Für mich ist klar: wenn ich koche, spielt es mir keine Rolle, ob ich noch für einen mehr koche. Geld verlangen würde ich nie dafür.

Es gibt auch Situationen, wo er mir einen Gefallen machen muss. Sowas finde ich selbstverständlich.

Würdet ihr bein eigenen (erwachsenen) Kind Geld fürs Mittagessen verlangen?
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 1002
Kommt auf die Situation darauf an
Wie sieht die finanzielle Situation vom Kind und von euch aus?
Aber unabhängig davon, ist es sicher nicht falsch, wen das Kind sich dafür revanchiert. Sei es, finanziell oder aber, indem es sonst in einer Form hielft.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Manchmal frage ich mich, was "Familie" hierzulande eigentlich bedeutet. Klar können die eigenen Kinder und auch sonstige Verwandte mitessen. Und irgendwann kehrt es sich dann um - jetzt können die alten gebrechlichen Eltern mitessen. Und mitleben. Ich möchte das nicht abzählen. Es ist eine Besonderheit des Menschen, sogar Nicht-Verwandten Gutes zu tun, ohne dafür unbedingt eine Gegenleistung zu erwarten. Bei Tieren ist das übrigens recht selten anzutreffen. Es ist vermutlich ein Hauptgrund dafür, dass wir so gut kooperieren und die menschliche Kultur so unglaublich weit entwickelt ist.
GabrielaA
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Schön geschrieben, Kaye. Es soll ein Geben und Nehmen sein.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Ich sehe es wie nanny72. Ich bin sehr gerne bereit zu geben und helfen, wenn dies auch geschätzt wird und nicht als selbstverständlich gilt.
Beispiel: die Frau meines Schwagers ist vor 3 Jahren gestorben, meinem Schwager ging es sehr schlecht. Wir haben uns immer Zeit für ihn genommen, er hat jede Woche 1-2x bei uns gegessen. Wenn es ihm schlecht ging, war unsere Tür immer offen. Auch an Weihnachten war er bei uns eingeladen, obwohl er 2 erwachsene Kinder hat. Er hat offen kommuniziert, dass er nicht alleine sein kann, was wir auch verstanden. Ich kochte manchmal etwas besonderes für uns, da unser Sohn nicht unbedingt gerne spezielles hat, habe ich ihm jeweils Resten vom Mittagessen gewärmt. Mein Schwager fing mit der Zeit an ihn deswegen zu kritisieren. Über ein halbes Jahr ging er bei uns ein und aus ohne sich je nur etwas erkenntlich zu zeigen. Er hätte ja mal ein Dessert bringen können oder sagen dass er die Lebensmittel für das nächste Essen bezahlen würde usw. Es kam nicht ausser Kritik. Nach über einem halben Jahr habe ich gesagt er soll sich doch wieder melden, wenn er das Bedürfnis hat, bei uns zu sein. Bis heute 2,5 Jahre, haben wir nichts mehr von ihm gehört. Wenn man sich da nicht ausgenutzt und verarscht vor kommt, was dann?
Grundsätzlich sind wir gerne bereit zu helfen und gelten auch als grosszügig, aber nicht mehr bedingungslos. Man kann nicht nur die hohle Hand machen und profitieren.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
moril
Dabei seit: 09.12.2019
Beiträge: 2
Hi,

würde natürlich nichts verlangen. Es ist ja immer einen Geben und Nehmen. Wenn ich Hilfe brauche ist mein Großer immer für mich da icon_smile.gif

LG
Kelly2020
Dabei seit: 21.12.2019
Beiträge: 4
Niemals würde ich von meinem Kind Geld fürs Essen verlangen. Familie ist füreinander da, wenn man sich braucht. Ganz egal wer schon wo geholfen hat und wer wo nicht. Jeder tut das, was er kann. Ist für mich selbstverständlich.
goodie
Dabei seit: 12.11.2011
Beiträge: 3198
Nee meine Familie muss nie was zahlen fürs Essen auch wenn sie bereits ausgezogen sind.
Das finde ich komisch. Mein Arbeitskollegen essen z.t. auch bei ihren Müttern aber einer der gibt ihr immer mal was weil er voll verdient und sie ne Rente hat und andere die erledigen dafür paar Arbeiten. Es ist wirklich ein geben und nehmen.

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg."

Mahatma Gandhi
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Hätte ich daheim eine Familie, für die ich immer noch regelmässig koche, würde ich nicht sicher Geld verlangen, wenn ein erwachsendes, auswärts lebendes Kind zum Mittag kommt.

Aber würde ich sonst nicht kochen (oder einfacher) und man kocht dann quasi extra: ja, dann würde ich einen Beitrag verlangen.

Ich kann mein Kind auch in einer anderen Weise unterstützen und ich glaube nicht, dass mal Hilfe bei einem Regal aufstellen oder beim Frühlingsputz helfen, regelmässige Essen ausgleichen würden.

Wieso soll man als Eltern(teil) für immer und ewig in dieser Rolle der Aufopferung und man-tut-das-eben-als-Eltern-Haltung verharren? Und wieso soll ein erwachsenes Kind nicht begreifen, dass ein Auszug vom bequemen Zuhause auch heisst, dass man nun in anderer Form einen Beitrag leisten kann?

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
@fraulein, genau so sehe ich es auch. Wenn Kinder zwischen durch, oder 1x pro Woche zum essen kommen, wäre es okay für mich. Aber wenn das mehrmals pro Woche wäre, würde ich auch etwas verlangen.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.