Unbeabsichtigt abonnierte Mehrwehrtdienste - wie vorgehen?

thea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
Ende letzten Jahres wurden bei einer Handyabo-Rechnung auch ein Betrag für Mehrwertdienste verlangt, die aber nicht absichtlich abonniert wurden. Nach Absprache mit der Swisscom wurde die Nummer gesperrt und eine neue Rechnung für die normalen Abogebühren zugeschickt. Bei einem ähnlichen Fall vor einigen Jahren wars damit getan. Diesmal haben wir nun aber eine Zahlungsaufforderung einer Inkassofirma erhalten, nebst dem bereits bekannten Betrag mit ziemlich happigen Gebühren... Bei meiner Nachfrage bei der Inkassofirma nach einer detaillierten Rechnung und dem Nachweis, wie und wann dieses Abo abonniert wurde, wurde ich an den Mobilfunkanbieter verwiesen...wie kann ich dagegen vorgehen, vor allem dass nicht noch weitere Gebühren entstehen?
fisi
Dabei seit: 05.04.2007
Beiträge: 4066
hallo Thea

Vertragspartner seid ihr und der Mehrwegdienstanbieter (Swisscom übernimmt hier bloss die Rolle des Rechnungsstellers, also administrative Aufgaben. Somit ist der MWDA euch gegenüber auskunfts- und beweispflichtigt. Ein Verweis des MWDA an die Swisscom ist somit hinfälligt.

Wie weiter vorgehen:
Wie hoch ist der Betrag der Mehrwegdienste (ohne Gebühren usw.)? Diesen seid ihr schuldig, ausser es liegt Arglist und/oder Täuschung vor.
Wenn sich also der Betrag im verschmerzbaren Bereich befindet, würde ich den an die Inkassostelle überweisen, mit dem klaren Hinweis, dass der zur Tilgung der Vertragsleistung dient und nicht zur Deckung anderweitigen Kosten herangezogen werden darf.
Kopie des Schreibens an den MWDA.

Wenn der Betrag so hoch ist, dass ihr ihn nicht begleichen wollt, könnt ihr nichts Präventives machen. Das heisst, abwarten ob die Inkassofirma eine Betreibung einleitet und dagegen Einsprache erheben. Dann kann er es sein lassen oder weiterziehen, was zuerst eine Anhörung vor dem Friedensrichter nach sich zöge. Kommt's da zu einer Einigung ist's ok, wenn nicht, kann die Gegenpartei vor Gericht klagen.
Ob die Inkassofirma solche Schritte unternimmt, hängt vom Grundbetrag ab, denn diesen können sie soweit geltend machen, dass die Aussicht auf Erfolg für diesen Betrag beträchtlich ist. Nicht hingegen für weitere Inkassokosten. Allfällige Gerichtskosten würden dann wohl aufgeteilt. In der Regel nach Anteil der Gesamtsumme.


Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Wende dich an die Ombudscom.
Sogenannte Verzugsschäden von Inkassofirmen sind illegal und müssen nicht bezahlt werden.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
Antworte nicht, wenn Du wütend bist
und triff keine Entscheidungen wenn Du traurig bist.

Autor unbekannt.
thea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 28.06.2013
Beiträge: 878
@Universum
Der Hinweis von Ombudscom war sehr hilfreich und jener zu den unzulässigen Gebühren von Verzugsschäden erleichternd...ich habe mir doch gedacht, dass bei diesen horrenden Forderungen nicht alles rechtens ist, geschuldet ist somit nur der eigentlichen Betrag plus 5% Zins.
Nun muss Mehrwertdienstanbieter erst mal beweisen, wann und wie es zum Vertragsabschluss gekommen ist...
deb1
Dabei seit: 23.06.2007
Beiträge: 207
wir haben das bei unseren Jugendlichen erlebt, nachdem sie ein Abo abgeschlossen hatten. Ich bekam von salt eine e-Mailadresse vom jeweiligen Mehrwertdienst, dort wurde in einigen Fällen die Gebühr an uns ausbezahlt und wir mussten somit danach die Saltrechnung ganz zahlen
Was wir aber dannach machten ist sämtliche Mehrwertdienste ( auch die für Erwachsene) zu sperren, damit es nicht wieder passiert. Habe bei dieser Gelegenheit gefragt, was man sonst noch alles einzeln sperren kann/darf. Und siehe da wir konnten auch die Anrufe ins Ausland sperren, leider die SMS ins Ausland nicht.
Serratia
Dabei seit: 15.06.2017
Beiträge: 22
Mit einem versehentlichen Click kann kein Vertrag zu Stande kommen. Mir ist mal mit einem freemail Anbieter was Ähnliches passiert. Da hab ich dann auch Post von einem Inkassobüro bekommen. Ich hab dann mal gegooggelt und einen Musterbrief für den Widerspruch gefunden, hab den denen geschickt und die haben mich dann prompt "aus Kulanz" aus dem Vertrag entlassen.
Die wissen ja auch, dass es gar keinen Vertrag gibt.