Verzichten ist verpönt - warum eigentlich?

Myz
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 17.09.2005
Beiträge: 373
Überall kann man es hören und lesen: Wirtschafts- und Schuldenkrise, Stellenabbau, Sparmassnahmen.
Ich habe zunehmend das Gefühl, dass ganz viele Menschen aber nicht bereit sind, diese Sparmassnahmen auch mitzutragen. Dafür fehlt mir irgendwie das Verständnis. Man möchte zwar mit allen Annehmlichkeiten leben, aber kosten darf es nichts. Ich erlebe das doch im Kleinen tagtäglich: manchmal ist man eben knapp bei Kasse und dann muss man sich halt einschränken, auf gewisse Dinge verzichten. Und wenn dann wieder etwas da ist, kann man wieder "investieren". So müsste es doch auch "im Grossen" sein.
Bin gespannt, wie ihr darüber denkt.
Alexa
Dabei seit: 02.01.2002
Beiträge: 131
Würden wir uns alle einschränken und nichts mehr konsumieren läge die Wirtschaft schneller am Boden als du dir vorstellen kannst icon_smile.gif
pluto
Dabei seit: 23.10.2002
Beiträge: 2313
Weil viele das Gefühl haben, dass die Steuergerechtigkeit nicht mehr funktioniert, dass Reiche zu wenig steuern zahlen und Sozialfälle ohne Anreiz zur Selbsthilfe zu stark unterstützt werden, so dass der Mittelstand alles bezahlen muss. Man ist durchaus bereit zu zahlen oder sich einzuschränken, wenn man nicht das Gefühl hat, selber der einzige oder der erste zu sein, den es trifft.

Der denkende Mensch ändert seine Meinung. (F.N.)
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
weil es der logik der wirtschaft nicht folgt - mehr redite durch mehr kosum und
mehr kosum durch mehr kapital. kapital nicht da.... ? schulden oder geld "vermehren" durch gelddruck?

wir bezahlen schon lange nicht mehr den realen wert.

die logik der konzerne: gewinne privatisieren und schulden sozialisieren, das hat zur folge, dass das kapital von unten nach oben wandert.

wie soll ein normal-bürger sich hier verhalten - sparen (aber nur in realem wert und da das geld nicht mehr dem realen wert entspricht.. ?)

ich bin der meinung, das es falsch ist, in eine krise auf staatlicher ebene hineinzuspaaren um zinsen (unter anderem auch spekulanten) zu bedienen.

wenn es so weiter geht, wird sich die bevölkerung radikalisieren - was sicher und ordentlich erschien ist eigentlich ein unkontrolliertes chaos.

die regierungen müssten INVESTIEREN - damit den bürgern überhaubt was zum sparen über bleibt.

gruss
mietzi blitzi
Dabei seit: 09.02.2009
Beiträge: 160
Es ist doch so das sehr viele verschuldet sind weil sie sich Sachen leisten die sie nicht bezahlen können. Dann gibt es noch die wohlhabenden die sich alles leisten wollen und damit noch herumprahlen. Und dann gibt es solche die sich gar nichts leisten können weil schon anfangs Monat das ganze Geld für Rechnungen und Lebenmittel wie Utensilien drauf gehen und sich schon anfangs Monat überlegen müssen wie sie überleben können.
Ich hörte mal den Spruch, das Geld sei zum Ausgeben da. Muss doch jeder selber wissen wie er mit seinem Geld umgeht.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
verschulden kann man sich nur, wenn man auch ein geldgeber hat.
es ist ein geschäft mit dem zins und den versuch aus nichts geld zu machen
und es auch so "gefördert" wird.

wieso setzt deutschland (oder besser gesagt bank) alles daran, das griechenland ihre schulden inkl. zinsen bedienen kann? es geht nicht um die menschen - es geht um das geschäft mit dem zins. geld ist macht. icon_smile.gif
dido
Dabei seit: 08.03.2002
Beiträge: 462
Schlussendlich wird viel Geld ausgegeben und das hält die Wirtschaft (auch unsere!) am Laufen... Schlimm ist es, wenn man dadurch dann finanziell so in der Sch... sitzt - siehe anderes Thema "Schulden".
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ev. bin ich zu dumm und zu einfach gestrickt um es zu kapieren... doch was ist geld?

ich frage mich, und dies ist nur ein beispiel, welchen REALEN wert z.b. facebook, was jetzt mit milliarden auf den markt kommt, effektiv hat. sind kundendaten virtuell so viel wert? und wenn virtuelles vermögen an der börse gehandelt wird,
was für ein wert hat mein an leistung-geknüpftes geld noch für einen wert?

versteht man was ich meine?

und jetzt zurück auf den alltäglichen existens / wohlstandskampf - man muss mit dem system mitschwimmen, weil es keine alternative gibt - und wenn mal alles aus dem ruder läuft... steht man ohne schulden, so glaube ich, besser da.