"Wenn Kinder mehr kosten, weil Mami einen Freund hat"

KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Etwas zum Diskutieren:

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Wenn-Kinder-mehr-kosten-weil-Mami-einen-Freund-hat/story/11787179

Es geht darum, dass einige Gemeinden bei allein erziehenden Müttern, die mit einem neuen Partner im Konkubinat leben, das Einkommen des Partners miteinrechnen, wenn es um die Berechnung von Krippenbeiträgen geht.

Was meint ihr?
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 997
auch wenn getrennte kassen da sind und der stiefvater offiziell das Kind und/oder Partnerin finanziell nicht unterstützt, profitieren sie meistens trotzdem davon. zb weniger miete, bzw mehr platz in der Wohnung. ferien ect, dinge die sie sich nicht leisten könnten, bezw nicht in dieser ausmass.
wenn frau Alimente oder sozialhielfe bekommt, dann wird das über kurz oder lange auch angerechnet, wenn sie mit einem neuen Partner zusammenlebt.
finde aber, das man dass nicht vom ersten tage anrechnen darf, sondern das es eine frist geben muss. da ein zusammenzug manchmal, nicht von langer dauer ist.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
Grundsätzlich eine schwierige Frage...

Meine Meinung:

1. Bei den Hortkosten finde ich es ok., wenn auch das Einkommen des Partner dazu gerechnet wird. Es ist eine Tatsache, dass der Partner z.B. auch die Hälfe der Miete bezahlt, oder die Hälfte an die Tel./TV gebühren usw. Ich glaube kaum, dass ein Partner in der Wohnung der Frau gratis wohnt und sich nicht an den täglichen Kosten beteiligt. (Und wenn doch, ist die Frau selber doof.)
Und wenn die Beziehung auseinander geht, bezahlt sie ja dann wieder den kleineren Tarif.

2. Bei den Alimenten finde ich es falsch, wenn diese wegen des Partners gekürzt werden. Alimente sind für den Unterhalt des Kindes gedacht. Somit würde das Kind den Kürzeren ziehen. Zudem denke ich, dass der Kindsvater kaum wieder einfach mehr bezahlen würde, wenn die Beziehung auseinander geht.

Nehme jeden Tag wie er kommt!
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Ich sehe das so ähnlich wie nanny. Die meisten Gemeinden haben offenbar eine Frist, z. Bsp. 2 Jahre. Praktisch heisst das natürlich schon, dass der Patchworker auch finanziell miteingebunden wird, aber irgendwie scheint mir das trotzdem die fairere Lösung als den Staat zu belasten.

Klar kann man argumentieren, dass es nicht attraktiv ist, mit einem neuen Partner zusammenzuziehen, wenn dadurch die Krippentarife steigen. Andererseits spart man ja auch beim Zusammenleben Geld. Ausserdem macht es auch Sinn, das Konkubinat nach einer gewissen Zeit der Ehe "gleichzustellen". Das wäre ja sonst eine Art von Heiratsstrafe, wenn der neue Partner im Fall einer Ehe einberechnet, im Fall des Konkubinats aber nicht berücksichtigt würde.

Es gibt aber sicher Einzelfälle, wo das für die Mutter unangenehm ist, weil der neue Partner sich nicht an den Kosten beteiligen will. Dann stellt sich m. E. eine andere Frage.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 19.03.2014 um 08:48.]
nanny72
Dabei seit: 21.05.2006
Beiträge: 997
Spargel_2
bei den Alimenten werden nicht die kinderalimenten gekürzt, sondern die der frau, sofern sie welche für sich bekommt
KlaraM
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
@Spargel

Zu 1: Das Problem stellt sich ja eigentlich nur, wenn der neue Partner viel mehr Einkommen hat als die AE Mutter. Dass er dann (mindestens!) seinen Beitrag an die Wohn- und Lebenskosten leistet, ist hoffentlich klar.
Universum
Dabei seit: 13.05.2013
Beiträge: 1515
Dafür bekommen Konkubinatspaare dann mal 200% AHV-Rente und Ehepaare nur 150%. Wobei ich hoffe, dass diese Ungerechtigkeit endlich abgeschafft wird. Auch steuerlich sind Konkubinatspaare je nach Kanton viel besser gestellt als Verheiratete.

Grundsätzlich geht es ja darum, dass eine Wirtschaftsgemeinschaft besteht und daher ist es richtig, beide Einkommen zusammenzuzählen. Schliesslich sind die Krippen ja meist mit Steuergeldern subventioniert.

Versprich nichts, wenn Du glücklich bist.
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Autor unbekannt.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
@Nanny72: Ach so. Das wusste ich nichticon_redface.gif
Bin zum Glück nicht in dieser Situation...

Nehme jeden Tag wie er kommt!
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Greift die Berechnung auch, wenn eine Frau eine WG hat (ob mit Mann oder Frau mit und ohne Kinder) auch?

Mietkosten senken sich, Haushaltskosten können geteilt werden etc.


@Spargel
Du gehst automatisch davon aus, dass ein neuer Partner die Hälfte aller Ausgaben trägt. Wieso sollte ein Mann die Hälfte einer 5.5 Zi-Whg bezahlen, wenn die Frau mit 2 oder 3 Kindern im Verhältnis mehr Raum beansprucht, bzw. auch mehr Essenkosten verursacht, als er alleine.

Ob hier dann mit effektiven Kosten oder dem Satz der SKOS gerechnet wird?

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Spargel_2
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 1388
@Fräulein: Da hast du wohl recht... Ich bin einfach davon ausgegangen. Das stimmt so vermutlich nicht. Aber dass er sich an den Mietkosten, Essen, TV, Telefon usw. beteiligt, davon gehe ich aus. In welcher Höhe auch immer.

Nehme jeden Tag wie er kommt!