Zu hohes Arbeitspensum?

annepeter1990
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.05.2014
Beiträge: 2
Hallo zusammen

Ich bin seit dem 10. Mai 2013 stolze Mutter eines Sohnes und wohne mit meinem Freund zusammen.

Die Geburt war kurz vor dem Abschluss meiner Lehre, welche ich aber im September nachholen konnte. Seit Oktober/November 2013 bin ich nun auf der Suche nach einer Arbeitsstelle - Lohnentschädigung für Mutterschaftsurlaub gab es bei mir nicht. Und da ich mein letztes Lehrjahr in einer Privatschule absolviert habe, gibt es hierfür auch keine Arbeitslosenentschädigung.

Nach etlichen Bewerbungsschreiben, klappte es endlich bei einer Firma, welche mich für ein telefonisches Bewerbungsgespräch eingeladen hat. Nach diesem Gespräch gab es auch eine Einladung für ein persönliches Gespräch, welches nächsten Montag ansteht. Die Stelle war für 60-80% ausgeschrieben - ich habe mich damals für 60% beworben. Sie haben mir heute aber mitgeteilt, dass sie die Stelle lieber für 80% vergeben. Sie haben grosses Interesse an mir und ich würde diese Stelle liebend gerne antreten. Einerseits, da ich gerne wieder ins Arbeitsleben reintegriert werden möchte, andererseits aber auch, dass ich nicht noch länger arbeitslos und somit ohne Erfahrungen bleibe. Denn mehr als jede Menge Absagen habe ich hier nicht bekommen.
Da mein Freund Anfang September ebenfalls ein Studium beginnt, wird es, sofern ich bis dann keine Anstellung finde, eher knapp mit den Finanzen..:Was es eigentlich auch schon bisher ist, da er momentan Alleinverdienender ist. Er wird 1 Tag pro Arbeitswoche auf den Kleinen schauen können, und wenn es klappt, ich einen weiteren!

Meine grundsätzliche Frage zur beschriebenen Situation:

- Ist es für den Kleinen nicht zu viel, wenn er 3 Tage unter der Woche von mir getrennt ist? Er ist ja erst 1 Jahr alt und ich habe bedenken, dass es psychologische Auswirkungen haben könnte.

- Hat jemand sonst noch Erfahrungen mit einer 80% Anstellung nach 1 Jahr o.Ä.? Eher positive oder eher negative?

Ich bedanke mich für eure Rückmeldungen und wünsche euch einen schönen Abend.

Grüsse,
Anne
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
Liebe Anne

ich kenne viele Kinder, die drei oder vier Tage in der Woche in der Krippe sind/waren. Es geht ihnen ausgezeichnet. Es ist sogar ein Vorteil, wenn sie viel dort sind, denn dann gewöhnen sie sich richtig gut ein. Man sagt ja , zwei Tage sei das Minimum. Also ist drei Tage die goldene Mitte.
Für die meisten Kinder ist die Krippe toll und sie gehen gerne (nach einer sorgfältigen Eingewöhnung, bei der Dir die Betreuerinnen helfen). In einer guten Krippe profitiert das Kind sehr!
Aber es gibt auch einige Kinder, die nicht gern gehen, weiterhin weinen, sich in Kindergruppen einfach unwohl fühlen. Das kannst Du nur herausfinden, wenn Du es ausprobierst. Hast Du denn eine passende Krippe? Es ist manchmal nicht so einfach. Immerhin ist er schon 1, also kriegt er eher einen Platz als ein Baby.
Ich würde es auf jeden Fall probieren, denn Du bist noch sehr jung und es ist sehr wichtig, dass Du den Berufseinstieg bald schaffst.
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
da kommt mir noch in den Sinn, vielleicht denkst Du gar nicht an eine Krippe, sondern eine Tagesmutter oder Grosseltern? Wichtig sind vokaler allem feste Bezugspersonen, die sich auf das Kind einlassen, dh. Zeit und Feingefühl mitbringen. Es können aber durchaus mehrere sein, Kinder sind nicht auf die Mutter und den Vater fixiert. Sie können sich gut an mehrere Personen gewöhnen. Es geht dann einfach pro Person länger, bis sie sich gewöhnen und sich vollkommen wohl fühlen. Auch bist Du natürlich weiterhin die Hauptbezugsperson, dh. Du wirst auch den Löwenanteil von Trotz etc. abbekommen.
Meine Tochter war je einen Tag beim Vater, bei meiner Schwester, und bei meiner Mutter. Das hat ihr gut gefallen. Kindergruppen dagegen mochte sie gar nicht.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 19.05.2014 um 22:35.]
mauserl
Dabei seit: 20.07.2008
Beiträge: 1186
für mich scheint auch eine andere frage sehr wichtig (abgesehen davon wies finanziell aussieht) wie du dich dabei fühlst! für mich persönlich würde es nicht stimmen mein 8 1/2 monate altes baby regelmässig abzugeben; deshalb bin ich nach wie vor zu hause. ich hab anfang mai ein tag gearbeitet und kam kaum klar dabei, für mich ist somit klar ICH brauch noch etwas zeit aber ich kanns mir (auch dank dem entgegenkommen vom ag/ dank meinem vertrag) leisten noch etwas länger daheim zu bleiben.
die grosse kommt im august in die 1. klasse; die kleine wird dann eins und bis diese "grossen schritte" durch sind bleib ich bei den mädels, nach den herbstferien denke ich werd ich wieder regelmässig am wochenende arbeiten (zum anfangen).

wenn du entspannt an das ganze rangehst wird es für dein kleines auch nicht so ein problem sein

du bist nicht allein
KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Drei Tage Krippe ist in etwa der Schnitt und geht idR problemlos. Kinder profitieren von der Krippe, sofern sie nicht 60 h/Woche dort verbringen.

Es ist sehr wichtig, dass du den Berufseinstieg schaffst. Je länger das dauert, desto schwieriger wird es. Ausserdem ist die Kinderbetreuung nie mehr so einfach zu regeln wie im Vorschulalter. Also ja, go for it! Versuche, die Wege (zur Krippe und zur Arbeit) zu kurz wie möglich zu halten.
second2
Dabei seit: 01.06.2012
Beiträge: 815
Hallo Anne,

Ich kann Dich auch nur ermutigen, diese Stelle anzunehmen, auch wenn 80 % im Moment mehr ist, als Du Dir gewünscht hättest.

Du bist dann immerhin wieder aktiv im Berufsleben. Du kannst Dir mit der Zeit immer noch was Passenderes mit 60 % suchen, doch das ist immer einfacher, wenn man bereits einen Job hat, als wenn man x Monate arbeitslos ist.

Ich selber habe immer gleich nach dem Mutterschaftsurlaub mit 70 bzw. 80 % wieder angefangen zu arbeiten. Ich hätte es mir auch nicht erlauben können, nur 50 % oder sowas zu arbeiten. Für meine Kinder hatte ich gute Lösungen (Tagesmutter, Grossmutter; Krippe gab es leider bei uns noch nicht), und meine Kinder sind damit sehr gut umgegangen. Sie gewöhnen sich an den Rythmus, und heute sind sie tolle Jugendliche geworden (also keine "psychologischen Langzeitauswirkungen" oder sowas).

Viel Glück!

-
annepeter1990
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.05.2014
Beiträge: 2
Hallo zusammen

Entschuldigt bitte meine verspätete Antwort, war heute den ganzen Tag unterwegs.

Ich möchte mich für eure ausführlichen Antworten und Gedannken bedanken. Es hilft mir sehr zu wissen, dass ich mir nicht all zu grosse Sorgen machen muss. Da es mein erstes Kind ist, bin ich dort durch, wie auch mein Freund, ein wenig unsicher.
Aber ich denke, ich werde diese Stelle antreten und vermutlich schauen, dass mein Sohn zuerst zu einer Bezugsperson kommt (z.B. Tagesmutter).

Ich danke euch nochmals herzlichst und wünsche euch einen schönen Abend.

Grüsse,
Anne
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Wünsche dir viel Erfolg und eine gute Betreuung für das Kind. Wenn du nämlich weisst, dass dein Kind gut betreut wird, kannst du viel lockerer abgeben und dich auf die Arbeit konzentrieren.

Ich begann wieder zu arbeiten, als unser erstes Kind 10 Monate alt war. Die Tagesmutter, die auf mich zu kam, hatte ich genau einen Tag. Danach nie mehr. Glücklicherweise sprangen meine Mutter und Grossmutter ein und betreuten unseren Sohn. Die Stelle war mit 40% ausgeschrieben, oft musste ich mehr arbeiten, Stellvertretung, mehr Arbeit, etc. Da meine Mutter nicht immer hüten wollte und konnte, hatte ich eine Tagesmutter, die ich einfach selber zahlte, also nicht über den Tagesmutterverein.
Sabbbi
Dabei seit: 04.07.2014
Beiträge: 19
Ich wünsche dir auch viel Erfolg! Erfahrungsgemäß wird sich alles wieder einpendeln, keine Sorge!
MarkM
Dabei seit: 01.09.2014
Beiträge: 13
Hi

Die Frage ist doch: Verdienst du mehr, als eine liebevolle Betreuung kosten würde? Viele Eltern geben die Kinder doch über Tag ab und sind nur am Abend verfügbar.

Oder: Wenn ihr schlechte Eltern seid, vielleicht auch wegen Geldmangel, leidet das Kind auch und da sagt bis zu einem gewissen Grad auch keiner was.

Ich würde es machen und wenn es zu viel wird erst nach der Probezeit höflich verhandeln.

Grüße



Mit dem alten Käse kann ich Mäuse vergasen!