Früher in der Schule habe ich sehr unter meiner Grösse gelitten. Das ist Fakt. Punkt. Ich bin nicht nur klein, ich war auch körperlich schwach. Und man hat von mir die gleichen sportlichen Leistungen verlangt.
- Es ist demütigend, wenn man auf der Schulerreise getragen werden muss.
- Wenn am Sporttag alle genervt warten müssen, bis auch SW die 600 m fertig gesprungen ist, dabei hat sie noch nicht mal die Hälfte geschafft
- wenn die Stange beim Hochsprung auf 1.20 gesetzt wird. Ausnahmsweise für mich 80 cm und bei 85 cm fällt sie runter. Boah ist das lustig.
- Wenn mich fremde Leute als Lügnerin bezeichnen, wenn ich mein wahres Alter nannte.
Das sind Demütigungen im Doppel.
Klar, heute habe ich es überwunden. Was mich nicht umbringt macht mich stark. Inzwischen bin ich eine selbstbewusste Frau. Heute würde mich nie jemand fragen, ob ich unter meiner Grösse leide.
Damals war es aber schlimm. Sehr schlimm.
Trotzdem gibt es Momente, da wünsche ich mir grösser zu sein. Man muss lernen, mit seinen Schwächen umzugehen. Im Laden frage ich grössere Leute, ob sie mir was runtergeben. Man darf einfach nicht schüchtern sein.
Betreffend Grösse der Männer muss ich differenzieren. Beim Tanzen schätzte ich eher gleich grosse Partner. Es ist romantischer, wenn man sich gegenseitig an der Schulter anlehnen kann. Bei meinem grossen Freund lehnte ich an seiner Brust und wusste nicht, mit wem er über meinen Kopf hinweg flirtet

Ansosnten habe ich nie auf die Grösse geachtet, wenn ich mich verliebte.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut (und Phantasie), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.