ADS im Jugend- und Erwachsenenalter

Amalthea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.11.2005
Beiträge: 212
Ich hab lange überlegt, ob ich das hier einstellen soll aber ich machs nun einfach...auf die Gefahr hin auch dumme Kommentare zu kassieren.

Hat jemand Erfahrung mit ADS ohne Hyperaktivität oder ist selber davon betroffen?

Bei meiner 15-jährigen Tochter wurde nach einem sehr schwierigen halben Jahr ADS diagnostitiert, nachdem im Vorfeld in erster Linie von einer Depression ausgegangen wurde.
Auch zuvor hatten wir schon so unsere Probleme...sie war schon immer ein etwas "spezielles* Kind, aber nie wäre jemand auf die Idee gekommen, das etwas Grundlegendes nicht stimmt, zumal ich auch ganz ähnlich war/bin wie sie.

Seit der Diagnose beschäftige ich mich intensiv mit der Thematik und es eröffnen sich bei mir eine ganze Menge an aha Erlebnissen, was ihre Kindheit anbetrifft und ganz Extrem auch was mich selber betrifft...
Ich gehe ganz stark davon aus das ich dasselbe Problem habe und mir wird nach und nach bewusst, warum ich so diverse mehr oder weniger Lebenbeeinträchtigenden Schwierigkeiten mit mir herumtrage...schon seit meiner Kindheit.

Ich überlege mir nun mich auch abklären zu lassen, schon rein um evtl. einen Versuch mit Medis zu starten.

Bei meiner Tochter haben wir nun einen Probelauf mit Ritalin gestartet und es scheint sich als wahrer Segen für sie...und auch für uns, herauszustellen.

Ich bin gespannt, wie die Auswirkungen sind, wenn richtig sie auf das Medi eingestellt ist, denn schon die Startdosis tut ihr enorm gut.

Ich würde mich über konstruktives Feedback sehr freuen.
Gelöschter Benutzer
www.elpos.ch
dort sollten sich deine bedenken erübrigen "dumme kommentare zu kassieren".
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
bin ein mischtyp icon_wink.gif *gg* also ich habe nur erfahrung mit mir ....
also das strukturierte denken geht bei mir nicht... ich muss mein chaotisches, anders-vernetztes denken irgendwie übersetzen... am liebsten in bildsprache... geht aber nicht immer.

p.s. darf ich mal die nicht betroffenen fragen, nimmt mich einfach wunder... (sorry, wenn ich dein thema missbrauche) .... habt ihr eure errinnerungen irgendwie, wie auf einer zeitachse abgespeichert und abrufbar?
avocado
Dabei seit: 09.03.2005
Beiträge: 92
pn für dich
Wenn nicht jetzt
Dabei seit: 27.02.2012
Beiträge: 165
@Smile79

Aber nein, wo denkst du hin. Alles wild durcheinander und einzeln abrufbar, meistens ausgelöst durch irgendeinen Trigger. Wenn du mich allerdings nach meiner Schulzeit fragst, dann liefere ich die Erinnerungen schon geordnet, weil die SchulZEIT ja eine gewisse Ordnung hat. Die Ordnung ist aber nicht im Speicher, sondern bei der Wiedergabe. Chunnsch drus?
paul&shark
Dabei seit: 21.07.2008
Beiträge: 227
ich würde mich abklären lassen, denn- wenn du deine Vermutung bestätigt bekommst, hast du auch die Möglichkeit, damit umzugehen. Ob mit oder ohne Ritalin. Ich bin eh ein Fan davon. Aber eben, für mich hilft es die Aktivitäten zu organisieren und eine Tagesstruktur einzuhalten, vor allem, wenn viel los ist.
Es gibt immer wieder Phasen ohne Ritalin in unserer Familie, und dann wieder welche mit. Das teilen wir uns so ein, wie es uns wohl ist, immer mit Rücksicht auf unsere Mitmenschen.
Ganz persönlich ziehe ich den grössten Nutzen daraus, dass ich belastbarer, berechenbarer und einfacher im Handling bin. Ohne Ritalin (und ich nehme zusätzlich noch Epimittel, die dämpfen auch) schlafe ich 4 Stunden nachts und laufe dann auf Hochtouren. Vergesse zu essen usw. Aber- wir sind alle eher hyperaktiv. Die Kinder sind mit einer soliden Intelligenz ausgestattet, haben hin und wieder Schwierigkeiten mit dem Arbeitstempo in der Schule, da hilft dann die chemische Bremse.
Wie es ist, mit "nur" ADS und Rivalin, weiss ich leider nicht, klär es doch einfach ab, ins WC spülen kannst du die Tabletten immer noch.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@Amalthea

Meine Tochter (bald 14) ist aktuell in der Abklärung - wegen schulisch immer grösser werdenden Schwierigkeiten. Ich habe die Vermutung schon länger geäussert.....die Schulpsychologin hat nun das selbe geäussert. Bei der (allgemeinen) Abklärung wird sie ein Auge vermehrt auf diese Möglichkeit halten.

Ich kenne nur ADHS-ler....ADS-ler sind mir nicht bekannt. Wohl daher, weil diese einfach weniger auffallen.

Gelten für ADS grundsätzlich die gleichen Behandlungsmögichkeiten wie für ADHS? Die Auseinandersetzung ist bei uns ganz am Anfang - wir haben auch noch keine Auswertung der Ergebnisse. Ein paar Gedanken ist es dennoch wert icon_smile.gif

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@wenn nicht jetzt
danke. icon_smile.gif
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ich finde diesen blog sehr informativ:
von ADHS-Blog von Dr. Martin Winkler und Dipl.-Psych. Piero Rossi

http://adhsspektrum.wordpress.com/themen/
nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Nicht nur mein Sohn, sondern auch ich und mein Mann sind von ADHS betroffen. Zwar nicht so stark wie der Sohn. Aber auch wir haben durch das ADHS von ihm gemerkt, dass wir eigentlich in jungen Jahren die gleichen Probleme hatten.

Und deshalb sind wir auch so eine chaotische Familie, in der es eigentlich keine Ruhe gibt.

Wir drei sind aber total verschieden, wo ich chaotisch bin, ist es mein Mann nicht und umgekehrt. Der Sohn ist es überall icon_smile.gif

Ich spüre bei mir das "Anderssein":

- dass ich bei Gesprächen schon viel weiter in den Gedanken bin als der Gespächspartner und ihn so ab und zu erschrecke mit einem abrupten Themawechsel icon_smile.gif

- dass mein Haushalt recht chaotisch ist, überall wird angefangen ...

- ich habe Mühe, lange Texte konzentriert zu lesen und auch richtig zu verstehen, meistens "überfliege" ich Bücher und Zeitungen.

Betreffend Medikamente sind wir dankbar, dass wir so unserem Sohn den Alltag erleichtern konnten. Wir beide haben selber aber das Gefühl, dass wir noch ganz gut ohne funktionieren bzw der Leidensdruck bei uns ist zu klein, um Medikamente auszuprobieren.