ADS im Jugend- und Erwachsenenalter

Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
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hier noch was über "angepasste" ADhypoS icon_wink.gif

http://sites.google.com/site/drmartinwinkler/adhsbeifrauen
rapunzel64
Dabei seit: 28.06.2005
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Auch wir haben einen bald 15-jaehrigen Sohn mit ADS. Er nimmt, seit er circa 10 Jahre alt ist Medikamente, zuerst Concerta und jetzt Ritalin. Seine schwierigen Jahre waren eher mit ca. 10 bis 12 Jahren, heute geht es eigentlich viel besser. Das Ritalin braucht er aber doch, um im Unterricht nicht voellig abzuschwenken, auch mit Ritalin faellt es ihm nicht leicht.

Welche Probleme hat denn eure Tochter? Wie macht sich das ADS bemerkbar?
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@wnj
hui, ich habe sogar den fachbegriff gefunden, für das was ich meine... dank dir icon_smile.gif
divergentes denken vs. lineares/gradliniges denken
(ich glaube ein teil des ursprungs für das chaos im kopf und gedankenkreisen)

http://www.minges.ch/mentor/Lineares_und_divergentes_Denken.pdf
Sonnenblume
Dabei seit: 11.01.2002
Beiträge: 207
Mein Sohn (14) nimmt seit ein paar Monaten Ritalin nachdem die letzten 2 Jahre sehr kräfteraubend waren und er schlechte Phasen hatte. Schlechte Phasen vorallem aufgrund der Informationsflut von allen Seiten, sein grosses Interesse an allem und seine Ängste. Seine Gedankenspirale drehte nur noch, konnte sich noch schlechter konzentrieren und hatte teilweise schon depressive Züge. Depressive Züge dadurch, weil es ihn wahnsinning stresste, dass er so ist und er sich wünschte, manchmal nicht so viel zu überlegen, dass es ihm selber zu viel wurde. Andere Züge, die für mich aber immer normal waren, die aber scheinbar auch etwas mit ADS zutun haben sind, sehr schlechtes Zeitgefühl, schlecht zuhören und auf das Gesagte eingehen, Fragen stellen, aber Antwort nicht abwarten weil er schon beim nächsten Thema ist, Vergesslichkeit, jeden 2. Tag irgendwas am Tisch ausleeren icon_smile.gif.
Was sind so typische Züge eurer Kinder? Denn oftmals liest man viel über ADHS weniger aber über ADS.
Gelöschter Benutzer
ich finde nicht, dass es nötig ist eine abklärung zu machen, wenn man gar nicht wirklich heftig leidet, im gegenteil.

vermutlich geht es doch vielen eltern so, dass man anfängt sich zu überlegen, ob man wohl selber so ein syndrom hat, wenn man ständig über die symptome des kindes spricht und liest. das kind hat ja nicht nur züge von den eltern geerbt, sondern auch verhaltensweisen übernommen, darum findet sich doch umso mehr im eigenen kind.

wenn du erwachsen geworden bist ohne ritalin und dein leben einigermassen auf die reihe kriegst, warum sollst du dann medikamente nehmen.

ad(h)s ist so eine grosse schublade an symptomen, die so viele menschen auch herumschleppen, die aber trotzdem kein adhs haben

ich finde es die falsche perspektive: warum nach gründen für probleme suchen, wenn es gar keine probleme gibt? möglicherweise gäbe es gründe für probleme, aber offenbar hast du dich einigermassen arrangiert. genau das ist doch das ziel
Gelöschter Benutzer
ging es euch auch so? in den gesprächen über die probleme des kindes, oder beim lesen über die symptome des syndroms, dachte ich so oft "ah ich hielt das für normal", weswegen ich auch mal zum schluss kam, offensichtlich müsse ich ja auch ads haben. aber das ist kreuzverkehrt, wie ich inzwischen finde! anstatt zu lösungen zu kommen fürs kind, findet man probleme bei sich? das kanns nicht sein. ganz im gegenteil sollte man sich in so einer lage sagen: eben. möglich dass ich das syndrom habe, jedenfalls sehen die symptome ähnlich aus. und ich habe mich arrangiert. und genau das ist es worauf es auch bei meinem kind an kommt. wenn ich mich arrangieren konnte, dann ist das ein gutes beispiel fürs kind, und hilft mir, es besser zu verstehen.

das rückt die ganze problematik in ein ganz anderes licht finde ich
Wenn nicht jetzt
Dabei seit: 27.02.2012
Beiträge: 165
*jelenavollunterschreib*

Fast jeder hat Anzeichen für ADS. Es ist ja erst die Summe mehrerer, die das ADS dann ausmachen.

@Smile79

Auch ADSler sind doch so unterschiedlich wie Nicht-ADSler. Mich stört immer, dass ADS und kreatives Denken gleichgesetzt werden. Das ADS-Kind, das ich am besten und längsten kenne, ist beim besten Willen nicht kreativ, in keiner Beziehung. Nicht beim Erfinden von Geschichten, beim Spielen, bei Mathe-Aufgaben, einfach nirgends. Mechanisch und emotionslos würde weitaus besser passen, macht seit jeher stundenlang und ausdauernd Sachen nach Anleitung, wo ich mit Kindern ohne Abklärung nur staunen kann. Auch Instrument üben, genau eine halbe Stunde, mit der Uhr daneben, diskussions- und emotionslos. Mechanisch trifft es recht gut, es irritiert ziemlich. Auch antriebslos, ein totaler Mitläufer. Andere ADS-Kinder sind aber wieder das pure Gegenteil.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@jelena
du hast recht. gut, bei mir war das problem zuerst da... (mir hat die diagnose in diese richtung ev. eine odyssee erspart - weil es mir wirklich nicht gut ging)
also es ging nicht über die diagnose des kindes und vice versa.

ich finde es auch nicht nötig ein problem zu produzieren, wo es noch keins gibt.
nur, sich besser verstehen hilft ungemein.
z.b. warum meide ich menschenansammlungen? ist ja kein problem. doch es ist ein problem wenn daraus eine sozialphobie entsteht.
oder dissoziation (schutzmechanismus)
kann den einten schützen und den anderen im allag zu sehr beeinträchtigen.
so individuell der mensch... so individuell die strategie. icon_smile.gif

klar begibt man sich auf die entdeckung der eigenen psyche, muss man sich bewusst sein höhe und unergründliche tiefe vorzufinden, die gefahr immer bewusst zu sein emotional zu überborden. Dies ist ganz normal - das es die eigene Normalität ist.

uff. wirr das ganze.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@jelena

Ja, ich sehe meine Tochter als absolut normales Kind.....was heisst denn normal? icon_smile.gif.

Viele ihrer Eigenschaften, die sie als das ausmachen, was sie auszeichnet sind grosse Stärken - gleichzeitig können sie ihr "zum Verhängnis" werden. So ist sie z.b. ein sensibles, empfindsames, harmoniestrebendes, einfühlsames Mädchen. Diese Eigenschaften sind sehr zu schätzen an ihr. Sie hat viele Menschen um sich, sie strahlt eine Zuversicht aus, sie hört zu, ist für andere da - jederzeit und mit jeder einzelnen Zelle ihres Seins. Und genau das frisst sie zum Teil schier auf. Sie ist "durchlässig", kann sich kaum abgrenzen, lässt sich einnehmen und vergisst sich selber dabei.

Ja, es geht darum sie zu untestützen, wie sie mit ihren Eigenschaften umgehen kann, so dass es auch IHR gut geht.

Für uns ist die Abklärung eine Standortbestimmung. Die Schwierigkeiten haben mit Einsetzen der Pubertät, mit dem - für unsere Tochter kaum auszuahltendem - Zickenkrieg bei Gleichaltrigen, mit dem Schulwechsel zugenommen. Der Punkt ist nun gekommen, an dem eine Veränderung herbeigeführt werden muss. Damit diese gezielt und wirklich als Entlastung/Untersützung für die Tochter geschehen kann, erachte ich die Abklärung als überaus sinnvoll und notwendig.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@wnj
es wird vermutet (und hier begebe ich mich auf mir nicht zustehendes parkett)
das ads eine vorstufe des asperger s. ist.
die störungsbilder verwand sind.

die konstitution bleibt gleich, die auswirkung nach aussen ist paradox / ungleich.
z.b. zu viel reizüberfüllung kann motorisch "rausgelassen" werden oder durch
verdrängung / introvertiert. also es gibt nur alles oder nichts kein filter. (auch bei den emotionen icon_smile.gif

das paradoxe: hyperfokuss.