ADS im Jugend- und Erwachsenenalter

avocado
Dabei seit: 09.03.2005
Beiträge: 92
@austria

In unserem Fall vier einstündige Sitzungen an der Spezialsprechstunde einer Universitätsklinik. Dazwischen Fragebogen für Zuhause.
War also ein Prozess, der sich über einen Monat hinzog.
Ich wäre nie bereit gewesen eine Diagnose einer nicht hoch spezialisierten Person zu akzeptieren. Ich gehe ja auch nicht mit einem Hautausschlag zum orthopädischen Chirurgen.

Gruss a
avocado
Dabei seit: 09.03.2005
Beiträge: 92
@me too

Da kann ich nur Vermutungen anstellen, weil bei uns der Verdacht bereits von einer Ärztin geäussert wurde. Dieser Verdacht wurde dann erhärtet (siehe unten) - also irgendwie eine Doppeldiagnose.

Ich vermute aber, dass bei manchen Eltern der Leidensdruck sehr sehr gross ist, wenn ihre Kinder Probleme in diese Richtung haben. Da klammert man sich an jeden Strohhalm. Und eine gesichterte Diagnose bringt eben die Hilfe, von der man sich so viel Besserung erhofft (Therapien und Medikamente). Da tendiert man vielleicht dazu, zu vergessen, dass sowohl Medis als auch Therapien nicht anschlagen, wenn es dann tatsächlich kein ADHS ist.

Den Eltern zu unterstellen, die Diagnose mache die Sache attraktiv, finde ich nicht ganz korrekt.

Gegenbeispiel: Ich hatte den Verdacht, mein Kind sehe schlecht. Der erste Augenarzt meinte, für einen Untersuch sei es noch zu klein.
Also ging ich zu einem anderen. Resultat: 10 Prozent Sehkraft auf dem schlechten Auge. Höchste Zeit für Therapien (Sehschule, Pflaster etc.)
Hätte bereits der erste Augenarzt diese Diagnose gestellt, wäre ich nicht zu einem anderen gepilgert. Ein Sehfehler meines Kindes war für mich aber nie und nimmer attraktiv!
montag
Dabei seit: 21.11.2006
Beiträge: 297
@paul&shark
"Wie es ist, mit "nur" ADS und Rivalin, weiss ich leider nicht, klär es doch einfach ab, ins WC spülen kannst du die Tabletten immer noch."
super tipp! *ironieoff*
austria
Dabei seit: 27.07.2011
Beiträge: 54
@me too, siehe antwort von avocado .
attraktiv ist hier leider gar nichts.....
oder aber weil der leidensdruck halt irgendwann auf beiden seiten zu gross ist ?
Gamma1
Dabei seit: 21.09.2004
Beiträge: 195
@Me Too
Die Eltern merken, dass ihr Kind im täglichen Leben ein Problem hat, auch wenn der Arzt, der das Kind beim Erstuntersuch im besten Fall ein paar Stunden gesehen hat, das nicht sieht.
Hoffentlich suchen sie dann weiter, wo das Problem liegen könnte. Sie könnten nun natürlich auch andere Abklärungen vornehmen lassen als AD(H)S. Wenn sie aber von dem, was sie über AD(H)S z.B. gelesen habe, einen sehr grossen Verdacht haben, dass es auch das ist, ist es naheliegend, dass sie zu erst dort eine Zweitmeinung wollen, bevor sie andere Abklärungen anpeilen.

Gut wäre natürlich, wenn ein Arzt, der einen ADHS-Verdacht als unbegründet einstuft, den Eltern auch einen Hinweis geben könnte, woher die Probleme, die dazu führten, dass eine Abklärung überhaupt gemacht wurde, sonst noch kommen könnten.
Gamma1
Dabei seit: 21.09.2004
Beiträge: 195
@anita-cornelia
So viel ich weiss, ist der Sinn der meisten Ritalinverschreibungen, die Kinder in einen Zustand zu versetzen, wo sie in der Lage sind, Strategien zu entwickeln, wie sie mit ihren Problemen umgehen können. So zu sagen also Symptombekämpfung, um den Umgang mit den Symptomen überhaupt erst lernen zu können.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@me too
ne, da wurde was falsch verstanden.

in 15 min - sorry, da kann man nur spekulieren - das ist keine diagnose, gem kriterien. ich würde auch keine adhs diagnose akzeptieren, die durch eine beurteilung von 15 min gestellt würde.

im endeffekt geht es darum, für schwierigkeiten - problemlösungsfindungen zu erarbeiten. und damit meine ich eine passende strategie im umgang mit (egal welcher) der disposition. es gilt doch herauszufinden warum.

mit der disposition meine ich auch nicht zwingend eine krankheit, sondern den umgang mit den stärken und schwächen - die jeder hat. eine gewisse lockerheit mit der individualität des seins.

ist es aber so - das es einen krank macht - braucht es hilfe.
Amalthea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.11.2005
Beiträge: 212
Ich hole mein Thema mal aus der Versenkung.

Nach einer Abklärung im AAZ in Münsterlingen, weiss ich nun definitiv, dass ich auch zum Club der ADS`ler gehöre und so wie es aussieht, als sogenannter Mischtyp.

Ich warte nun darauf zu einer Fachperson gehen zu können, um mit mir ein Versuch mit Methylphenidat in welcher Form auch immer zu machen, und allenfalls eine therapeutische Begleitung zu machen.
Zur Abklärung konnte ich schneller als ich gedacht hab aber der weitere Weg wird wohl etwas geduld brauchen da die wartezeiten ziemlich lange sind.

Was unsere Tochter anbetrifft, geht es von Tag zu Tag besser.
Ich mach mir einfach Vorwürfe, dass wir ihr (und auch mein ) Problem so lange nicht erkannt haben...ees hätte uns so manches leid erparen können...

Was sich bei ihr nun einfach immer noch schwierig gestaltet ist die Berufswahl.
Wir sind nun auf der Suche nach einem Coach oder sonst jemandem, der uns bei der Berufswahl/Lehrstellensuche unterstützt.
Lieder in der Ostschweiz sehr schwierig so jemanden zu finden.

Ich bin um allällige Tipps in die Richtung mehr als dankbar.
EarlyCampell
Dabei seit: 24.04.2005
Beiträge: 209
In der aktuellen ELPOST (Mitgliederzeitschrift von ELPOS) wird das Thema ADS und Frauen behandelt.
Wende dich doch für eine Empfehlung Coaching an die regionale ELPOS-Gruppe. Sie haben Adressen und Empfehlungen.
Amalthea
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.11.2005
Beiträge: 212
Danke EarlyCampell.
Elpos kenne ich bereits aber dennoch vielen Dank für den Input sich direkt dorthin zu wenden.
Werde ich machen !

"Amalthea" schrieb:

Ich warte nun darauf zu einer Fachperson gehen zu können, um mit mir ein Versuch mit Methylphenidat in welcher Form auch immer zu machen, und allenfalls eine therapeutische Begleitung zu machen.
Zur Abklärung konnte ich schneller als ich gedacht hab aber der weitere Weg wird wohl etwas geduld brauchen da die wartezeiten ziemlich lange sind.

Irgendwie scheine ich Glück zu haben.
Ich kann bereis am Freitag in einer Woche zu einem Erstgespräch icon_smile.gif