Angst vor erneuter Erschöpfungsdepression

Sinalco
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
Ich brauche den Rat evtl einer Personalfachfrau resp. Personalfachmannes. Mein Problem ist folgendes: Wie es aussieht, sind meine Energien im Moment wieder stark reduziert. Ich war im Frühling drei Wochen krank geschrieben, weil ich am Rand einer Erschöpfungsdepression war. Habe mich seither so gut es geht probiert zu schonen und auch Dank Ferien hatte ich seither keine Absenzen mehr wegen Krankheit. Nun war ich aber die letzten 1.5 Tage wiede daheim wegen Kopfweh und erhöhter Temperatur. Bin heute wieder zur Arbeit erschienen, aber ich merke, es geht mir physisch und psychisch nicht gut. Ich befürchte, dass sich da wieder ein Rückfall bemerkbar macht.
Mein Problem/meine Angst: Mein Chef, dem ich absolute nicht traue, macht Sprüche, die ich so intepretiere, dass er mir nicht glaubt, dass ich wirklich nicht fit bin. Er fragt aber auch nie seriös nach, wie es mir geht. Auch damals nicht, als ich wochenlang gefehlt habe. Obwohl ICH weiss, dass ich nicht schwänze, hab ich doch ein schlechtes Gewissen und die Befürchtung, dass ich meinen Job riskiere. Aber will mich auch nicht verteidigen, ohne direkt angegriffen zu werden. Wie soll ich vorgehen ? Das Gespräch von mir aus suchen ? Abwarten, ob jemand auf mich zukommt? Ich weiss, dass man mir halt nicht so ansieht, dass es mir nicht gut geht. Aber ich kann ja nicht den ganzen Tag mit einem Regenwetter-Gesicht rumlaufen und mich noch tiefer runterziehen. Habe nun mal vorsorglich zwei Tage Ferien eingegeben und hoffe, dass ich dann wieder einigermassen fit bin. Aber die Angst vor dem Burnout hockt mir im Nacken. Die Erfahrung letzten April war schockierend, dass quasi die Schaltzentrale (der Kopf) einfach aussteigt und dass man nichts machen kann ausser warten, dass das alles wieder funktioniert.... Sorry, falls ich etwas verwirrend schreibe...
Gruss
S.

You don't get always what you want - you get what you need!
Barbabottine
Dabei seit: 02.06.2010
Beiträge: 1387
Liebe Sinalco zuerst mal viel Kraft für die kommende Zeit.

Bist Du in Therapie? Wenn nein, unbedingt jemand suchen der Dir hilft. Der auch bereit ist mit Deinem Arbeitgeber zu sprechen oder zu vermitteln, sozusagen ein privates Case Management.

Im Prinzip sind das alles Fragen die Du mit einer Fachperson besprechen kannst und für Dich persönlich die Antworten erarbeiten kannst. Denn auch wenn ich Dir jetzt von meiner Situation erzählen würde, Du würdest wieder ganz anders entscheiden.

Bei weiteren Fragen bitte PN

An it harm none do what ye will
Gelöschter Benutzer
du hörst doch die alarmglocken läuten, da geht es doch nicht darum ob jemand auf dich zukommt oder nicht, die alarmglocken läuten wegen der überlastung. wo kannst du reduzieren? sofort anpacken!

vielleicht hilft dir jemand der dich dabei coacht, das ist die neue therapie für leute, die lieber einen persönlichen coach haben als einen therapeuten icon_smile.gif

nimm die alarmzeichen ernst und handle
Dove
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 72
Ich erlebte dies vor ca. 2 Monaten ganz stark. Kannte dieses Gefühl bis anhin nicht. Das Umfeld spielte eine grosse Rolle, dass es mir so erging und ich wusste auch, wo der Hacken begraben war. Sicher kommt dazu, dass mein Körper auch mal rebellieren darf und mir ganz klar gezeigt hat "so nicht mehr". Ich habe diesen Zustand akzeptiert und versucht, mein Alltag, mein Umfeld, Mitmenschen zu sortieren/filtrieren. Ebenfalls habe ich mit meinem Arzt gesprochen, dies auch wegen meines Jobs, damit ich auch abgesichert bin, falls es im Geschäft zu diskussionen gekommen wäre, wobei ich sagen muss, ich habe nicht gefehlt. Der Job war mein Halt wieder nach oben zu kommen, durchzuhalten, wie schon des öfteren.

Nimm dir kleine Auszeiten, jeden Tag und halte sie und finde für dich das Gute und halte dich fern von Negativem so gut es geht oder bewerte es nicht all zu stark.

Viel Kraft
Gelöschter Benutzer
Sibalco, ein Burn out kommt nicht von heute auf morgen. Das baut sich über Jahre auf.
Genauso verschwindet es auch nicht nach 3 Wochen. 3 Wochen Ferien tun sicher gut, aber das ist ein Tropfen auf den heissen Stein.
Wenn ich dich wäre, würde ich das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen.
Es kann nicht sein, dass du dich auch noch wegen evtl. Anspielungen schlecht fühlen musst.

Ist es dir im moment möglich, dein Leben anders zu ordnen? Anders zu organisieren?
Schau gut auf dich und hole dir so früh wie möglich Hilfe.
*paxxie*
Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 1478
Sinalco, wenn ich deinen Text lese, ist es so klar, wieso du überhaupt in diese Sitation kommst: Du wagst nicht, zu dir selber zu schauen und für deine Bedürfnisse gerade zu stehen.

Warst du letztes mal nicht beim Arzt?
Gelöschter Benutzer
ich denke auch, dass du der ursache für deine erschöpfungsdepression auf den grund gehen musst und dann was ändern. sonst kommst du immer wieder an den gleichen punkt. alles gute!
Sinalco
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 23.04.2003
Beiträge: 1255
@alle
Danke Euch allen, für die Feedbacks.
Grundsätzlich weiss ich schon, woher mein Problem kommt. Und doch, ich schaue zu mir und nehme auch meine Bedürfnisse ernst. Bestimmt täte mir eine Teilzeitstelle gut, aber ich kann nicht einfach judihui reduzieren. Erstens würde dies mein Arbeitgeber nicht mitmachen und eine ähnlich gut bezahlte Stelle in TZ zu finden, ist so gut wie unmöglich. Und ja, ich bin auf mein Einkommen angewiesen. Es wird eine Lösung geben, notfalls halt wirklich die Variante, dass ich erneut krank geschreiben werde. Noch hoffe ich, dass es ohne geht.
Gruss
S.

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Gelöschter Benutzer
Hattest du während deiner Krankheit keinen Kontakt zu jemandem aus der Personalabteilung? Hast du da eine gute Kontaktperson? Wenn nicht, dann würde ich das Gespräch mit dem Chef suchen und ihn auf deine Situation aufmerksam machen und darauf bestehen, dass du Beratung bekommst. Du bist bei einem grossen AG, wenn ich das richtig sehe, also wird das wohl möglich sein, dass du mit einer Fachperson sprechen kannst.
Du musst sicher deine Gesamtsituation anschauen, eine Art Standortanalyse. Es ist gut möglich, dass es ja nicht die einzelnen Teile sind, die nicht stimmen, sondern das Total dich einfach überfordert, weil es schlicht zuviel ist. Da nützen Pausen wenig, da musst du etwas ändern. Aber was wieviel in welcher Form und mit wessen Hilfe, das kannst du am besten mit einer begleitenden Fachperson ausarbeiten. Auch wenn die Arbeit vielleicht nicht das Hauptproblem ist, können sie dir als Anlaufstelle weiterhelfen. Ihnen ist ja auch gedient, dass du nicht in ein Burnout steuerst. Jetzt handeln, wenn du die Warnglocken hörst! Hey, alles Gute!
Gelöschter Benutzer
Habe dein letztes Posting erst jetzt gelesen. Es gibt ja neben dem Job noch andere Bereiche, wo man reduzieren kann: Arbeitsweg, Familienarbeit, Haushalt.