Antidepressiva

Gisi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 73
Seit einem Jahr habe ich diverse körperliche Beschwerden. Ich hatte x Untersuchungen und alles war immer in Ordnung. Da aber meine Beschwerden nicht besser werden, im Gegenteil, hat mir mein Arzt Antidepressiva verschrieben. Er meint, dass es ein körperliches Zeichen der Erschöpfung sein könnte. Ich persönlich fühle mich aber nicht erschöpft, im Gegenteil, habe viel Energie und fühle mich auch nicht überlastet. Einzig diese körperlichen Beschwerden machen mich langsam mürbe und auch Angst. Denn ich bin nicht überzeugt, dass doch etwas anderes dahinter stecken könnte. Auf jeden Fall nehme ich seit einer Woche diese Antidepressiva, weil es für mich ein Versuch wert ist, obwohl ich auch sehr grossen Respekt davor habe.

Wer von euch hat Erfahrung mit Antidepressiva? Ich hätte da so viele Fragen dazu. Wie lange geht es bis sie wirken, wie sind die Nebenwirkungen und kommt man wirklich wieder von diesem Medikament los? Ich will einfach mich selber sein, denn ich bin eigentlich überhaupt nicht depressiv, im Gegenteil, ich lache gerne und viel und habe Freude am Leben und an meiner Familie. Bin wirklich ein bisschen am Zweifeln und doch sind diese körperlichen Beschwerden da...
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Das hört sich für mich so an, als habe der Hausarzt Antidepressiva verschrieben, weil er nicht mehr weiterwusste.
Hast Du keine Anzichen einer Depression (es gibt auch Depressionen, die sich hinter körperlichen Beschwerden verstecken), so machen Antidepressiva keinen Sinn.

Generell machen Antidepressiva bei einer Depression nur Sinn, wenn man auch die Ursache der Depression angeht, sprich auch die Psyche behandelt.

Ich Deiner Stelle würde daher eine/n guten Psychiater/in oder Psychologe/in aufsuchen, um erst mal herauszufinden, ob das überhaupt eine Depression ist, und im Falle diese dann anzugehen.
Noch besser wäre ein Arzt mit der Zusatzausbildung Psychosomatik, das wäre der Spezialarzt für körperliche Beschwerden mit seelischer Ursache.

Es gibt recht unterschiedliche Antidepressionen, was die Wirkungsart und auch die möglichen Nebenwirkungen betrifft, da müsstest Du schreiben, welches Mittel Dir verschrieben wurde.
Gisi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 73
Aufgrund meiner Beschwerden ist er überzeugt, dass es in die Richtung Erschöpfung geht und mein Körper mit so Signale gibt. Gesprächstherapie hat er mir nicht unbedingt empfohlen. Denn wie gesagt, ich wüsste nicht einmal was ich therapieren soll, ich fühle mich ja gut, ausser diese körperlichen Beschwerden. Ich muss aber dazu sagen, dass ich sehr viel Energie habe und mir wenig Zeit für mich gönne. Zwar einzelne Stunden, aber nie länger. Vielleicht ist es ein Zeichen vom Körper, dass ich mir mehr Ruhepausen gönnen sollte, keine Ahnung. Mir machen einfach diese körperlichen Symptome Angst und doch kann ich sie nicht zuordnen. Er hat mir Sertralin/Zoloft verschrieben.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Offenbar stimmt für Dich seine Beurteilung nicht wirklich.
Ich nehme an, er hat gut abgeklärt, dass hinter den Beschwerden keine erkennbare Krankheiten stecken?

Ich denke Du wärst bei einem Arzt für Psychosomatik (das ist meist ein Arzt für Innere Medizin, also kein Psychiater)gut beraten.

Die Wirkung von Antidepressiva beginnt nach etwa einer Woche und ist nach etwa 3 Wohen vollständig vorhanden.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Probleme und Schläfrigkeit, diese treten meist zu Beginn der Behandkung auf und werden mit der Zeit besser.
Antidepressiva machen nicht abhängig, sollten aber nicht plötzlich abgesetzt sondern langsam ausgeschlichen werden.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Alternative wäre auch einfach mal einen anderen Arzt um Rat zu fragen, das kann ein anderer Hausarzt sein, oder ein Arzt dessen Spezialgebiet Deine Beschwerden abdecken könnte.

Was Du von Deiner Stimmungslage schreibst, hört sich wirklich nicht depressiv an.
Snow
Dabei seit: 17.12.2010
Beiträge: 54
Ich hatte auch mal einen totalen Erschöpfungszustand. Auch ich war überhaupt nicht depressiv, auch mich hat die Empfehlung zu Medis stutzig gemacht. Aber siehe da, meine Symptome wurden so fast gänzlich behoben. Ich blieb auf dem Niveau dass ich die Symptome noch merkte aber nicht total darunter litt. So lernte ich mit meinen "neuen" Grenzen um zu gehen, habe gelernt auf meinen Körper zu hören. Ich sah die Gefahr ansonsten, dass ich Medis nehme, nichts von den Symptomen mehr merke und im gleichen Tempo mit gleicher Belastung weiter zu machen. So aber hatte ich einen "Barometer"der mir angab, wann ich stoppen soll. Denn ehrlich gesagt, so voll aktiv sein fand ich super. Manchmal find ich es dann auch etwas mühsam dass ich nicht mehr so viel auf mich nehmen kann, andererseits habe ich andere Qualitäten von mir, meinem Leben, Aktivitäten etc kennengelernt, die ich auch nicht mehr missen möchte. Ich hatte Fluoxetine.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
ich bin kein arzt, doch wenn es mir so erginge wie dir, würde ich ZUSÄTZLICH noch zu einem auf chinesische medizin ausgebildeten arzt gehen.

wir haben einen hier in der nähe, er hat gute erfolge vorallem in der behandlung von unerklärbaren beschwerden.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Ich nehme im Moment auch wieder Antidepressiva. Es ging mir in dem Sinn nicht wirklich schlecht, auf keinen Fall so schlimm wie damals, als ich viel zu spät beim Arzt war. Ich wollte einfach nciht erst wieder an jenen Punkt ankommen.

Für mich zeigen sich die Vorteile darin, dass ich wieder "leichter atme". Die körperlichen Beschwerden sind auch weniger. Das Unterbewusstsein steuert nämlich schon viel.

Diese Tabletten sind für mich eine Art Pause, damit ich wieder die Energie habe, mich in der Mitte zu finden.

Im übrigen: auch ich bin nicht wirklich schlecht gelaunt, oder lache nicht mehr oder bin völlig motivationslos. Aber ich hab eben körperliche Beschwerden entwickelt, die für mich völlig ungewohnt sind.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Gisi
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 01.01.2002
Beiträge: 73
fraulein, darf ich fragen, was für körperliche Beschwerden du hattest? Oder lieber per PN? Ich kann irgendwie so schwer akzeptieren, dass diese Beschwerden wirklich vom Unterbewusstsein kommen.
maxima
Dabei seit: 16.02.2004
Beiträge: 175
liebe gisi
ich habe dir ja bereits einmal geschrieben. die beschwerden sind vor allem vom vegetativen nervensystem, es funktioniert nicht mehr richtig, gib alarme, in den verschiedensten bereichen. dass kann von schmerzen überall bis zu verdauungsproblemen, müdikeit und und und. wenn man da nicht bald was macht, kommt es noch schlimmer.
ich habe ja auch einmal den weg der antidepressiva gemacht, ja es ist wie eine krücke in der not, aber nicht die lösung.
die beeinträchtigungen durch die medikamente sind nicht ohne, ich hatte schwindel, nächtliche schwitzanfälle, ständig trockenen mund, überhaupt keine lust mehr mit meinem mann zu schlafen, war irgendwie einfach nicht mehr ich selber. ich habe dir ja bereits geschrieben, welchen weg ich jetzt gehe, dies mit zunehmends mehr lebensqualität und ohne nebenwirkungen.
für mich war der weg mit den antidepressiva ein stück meines weges, aber ich wollte da nicht bleiben und habe immer geschaut und gekämpft bis ich den richtigen weg gefunden habe.
wenn du fragen hast schreib mir bitte an: corinne.ipWe do not like spam..@.. so please: No spamming!meWe do not like spam..... so please: No spamming!com denn hier sehe ich die antworten immer ganz lange nicht.
wünsche dir alles gute und viel kraft
corinne