ausgebrannte Mutter...wie weiter?

ljuba
Dabei seit: 31.07.2004
Beiträge: 227
Das ist wirklich jede Menge Arbeit die Du da hast.
Erkundige Dich doch bei der pro infirmis und der IV ob die Euch in irgendeiner Form unterstüzten, finanziell, Kinderbetreuung, Haushalt.

Kein Ereignis ist vollkommen, erst die Erinnerung macht es dazu.
Shivea
Dabei seit: 21.11.2005
Beiträge: 37
Unbedingt Hilfe organisieren, unbedingt, ich musste das auch machen wegen Erschöpfungsdepression, Sohn auch hyperaktiv und leicht autistisch. Das ist zuviel für Dich, Du leistest enormes, ich war auf der Gemeinde bei der Vormundschaftsbehörde, die haben mir weitergeholfen. Ich musste ganz weit unten landen, bis ich auf diese Idee gekommen bin.
düdü
Dabei seit: 31.12.2007
Beiträge: 138
sali sponti

in welcher region wohnst du? vielleicht kann dir ja auch jemand vom forum etwas entlastung bringen?

melde dich auf alle fälle beim hausarzt.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Liebe sponti. Aus deinen Zeilen lese ich wirklich eine grosse Belastung von dir.

Welche Art Behinderung hat dein Kind? Ist es Tag täglich bei dir, braucht deine Fürsorge und Pflege? Wäre ein Teil-Wochen-Internat eine Lösung?
In Aarau und Baden gibts eine Schule für Körperbehinderte Kinder, (zekas) die auch eine Internatsgruppe haben. Dort ist es auch möglich, nur gewisse Tage dort zu verbringen.
Vielleicht wäre das mal einen ersten Schritt zu deiner Entlastung?

Weiter wäre es wohl gut, wenn auch die andern 2 Kinder z.B. einen Tag die Woche zu jemandem könnten, dort gut betreut würden, dass diese Zeit nur für dich da ist. Gönn dir was schönes, nimm ein Bad, lies ein Buch, gehe schlafen.

Die Spitex könnte dir auch zu Hause regelmässig helfen, mal kochen, Wäsche machen, putzen, etc.

Dass du heute eine Kollegin um Hilfe gebeten hast, war schon der erste Schritt. Du hast gemerkt, du kannst nicht mehr, also holst du dir Hilfe.

Überlege dir, was dir am meisten Entlastung bringen würde, in welcher Art, und dann dort den Hebel ansetzen.

Hol dir Hilfe, denn eine ausgebrannte Mutter nützt niemandem etwas.
Wünsche dir ganz viel Glück und viel Kraft.
giba11
Dabei seit: 06.08.2008
Beiträge: 809
Liebe Sponti

Jetzt hat's mir leider meinen ganzen Text gelöscht. Grr. So blöd.
Also ich drücke Dich jetzt erst einmal unbekannterweise ganz fest und schicke Dir ganz viel Kraft und Energie.

Ich konnte Deinen Worten so richtig nachfühlen. Ich bin zwar nicht in der gleichen Situation wie Du. Aber mit meinen 3 Kids, Haushalt, Haus, Garten und Arbeitsstelle kam ich schon oft auch an meine Grenzen und habe genau das erlebt, wie Du beschrieben hast!

Kurzfristig hast Du ganz richtig gehandelt und Dir Hilfe geholt. Manchmal braucht man einfach Unterstützung und Hilfe. Damit man sich wieder Erholen, Kraft tanken und ins Gleichgewicht kommen kann.

Längerfristig würde ich abklären, ob es Mangelerscheinungen gibt. Eisenspeicher, Magnesium etc. Es ist sehr wichtig, dass Du zu Dir schaust. Dass Deine Nährwerte i.O. sind.

Ich habe zudem versucht, ein "Frühwarnsystem" einzurichten. Damit ich früher merke, dass ich wieder in so eine Krise steuere. Dass ich schon vorher das Ruder herum reisse. Bevor der Berg nicht mehr überschaubar ist. ich musste lernen, mir Freiräume zu schaffen. Termine abzusagen, die verzichtbar sind. Abzuwägen, ob es wirklich sein muss, oder ob ich es auch sein lassen könnte. Wenn es verzichtbar ist, schauen, ob es für mich eine Belastung oder Bereicherung darstellt. Kostet es mich Kraft und Energie. Oder gibt es mir Kraft und Energie diesesn Termin wahrzunehmen?

Die Kinder mit einbeziehen. Mit ihnen sprechen. Ihnen erkären, warum man sie angeschriehen hat. Ihnen sagen, dass es einem nicht gut geht. Dass man an seine Grenzen gestossen ist. Dass man keine Kraft und Energie mehr hat. Dass man Hilfe braucht. Dass die sie - die Kinder - einem auch helfen können dabei. Sie verstehen das schon. Sie verstehen das besser, als wenn sie nur spüren, dass etwas nicht stimmt, es aber nicht zuordnen können, weil es ihnen nicht erklärt wird. Trotzen kann auch ein Ausdruck von Unsicherheit sein. Weil sie nicht wissen, wie auf das Gespürte zu reagieren. Mami's sind auch nur Menschen!

Freiräume zum Energie und Kraft tanken schaffen. Hast Du ein Hobby. Ein paar Stunden pro Woche für Dich? Falls nicht, sorge dafür, dass Du so einen Freiraum kriegst. Zum Beispiel an einem Abend pro Woche ein paar Stunden - das kann ja auch von 20 - 22 Uhr sein, wenn die Kinder schlafen - Zeit nur für Dich alleine. Zum Relaxen, Schwimmen, Spazieren, Lesen, Musik machen, Tanzen, Sport betreiben, Fernsehen, Entspannen, Wellnessen..... Egal was. Hauptsache Zeit für Dich. Zeit um Energie und Kraft zu tanken. Um ins Gleichgewicht zu kommen. Um die Balance zu halten, Lebensfreude und Lebensmut zu schöpfen.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute. Viel Kraft und Energie. Wir Mami's sind stark!

giba11

PS oder so: Was das Auflösen von emotionellen Belastungen angeht kann ich Dir Tierra-Sol von Hedy Lötscher empfehlen. (www.tierra-sol.ch) Leicht erlernbare Methode. Selber anwendbar. Ohne grossen Zeitaufwand.
Oder finde irgendeine andere alternative Methode, die Dir und Deinem Wesen entspricht. Wichtig ist einfach, die Belastungen nicht in sich hinein zu fressen und im Körper zu speichern. Damit fügt man sich selber den grössten Schaden zu.

Nùme Muet, aus chùnnt guet!
nela65
Dabei seit: 17.04.2007
Beiträge: 716
Mir hat bei ähnlichen Situationen Akupunktur geholfen. Auch ein abendlicher Spaziergang bringt sehr viel in Bezug auf Hirn durchlüften, entspannen, "abefahre" und danach gut schlafen können.

Und sonst wirklich Hilfe organisieren, egal fürs Kinder hüten, putzen etc.
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Als Roboter funktionieren wir, wenn wir vergessen haben, dass wir sehr viel mehr sind als unser beschränkter bewusster Verstand vermag. Alle Lebensfunktionen werden z.B. im UNBEWUSSTEN gesteuert. Auch unsere Talente liegen dort und werden uns nach und nach bewusst. Wir verfügen über ungeheuere RESOURCEN, mit denen wir nie umgehen gelernt haben. Oder sprichst Du täglich mit Deinem Unbewussten? Was gab´s für Deine Talente heute zum Frühstück? Geistes- und Seelenkräfte haben doch auch HUNGER und die feinsten Kräfte sind a) die entscheidendsten für unser Leben und b) die, um die wir uns am allerwenigstens kümmern. Da ist es doch verständlich und hilfreich, dass sie uns entsprechend deutlich signalisieren, wasa ihnen fehlt und was wir für sie = für uns tun können und sollten. Ein praktischer, schnell lernbarer Grundkurs für den guten Umgang mit seinen unbewussten Schätzen ist E.Coués Autosuggestion. Ein kleines, in ca. 20 Sprachen übersetztes Buch. Schau doch mal rein! Ich freue mich auf Deinen Erfolg und auf den Deiner bald frisch gestärkten und mit Dir zufriedenen Lebenskräfte, die alles für Dich tun.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Shivea
Dabei seit: 21.11.2005
Beiträge: 37
@sponti: Ich dachte auch ich muss es doch alleine schaffen, habe auch nur noch geschrien und geheult. Jetzt ist genug Hilfe da, am Anfang mit Spitex und nachschulischer Betreeung sowie Krippe für die jüngere Tochter und nun ist mein Sohn in einer Ganztagesschule gut betreut. Du kommst bestimmt zu einer guten Lösung, Du musst erst mal in Deinem Kopf begreifen, dass Du Hilfe verdienst, dass Du selber auch ganz wichtig bist und dann kannst Du es zulassen, Hilfe zu holen und zu bekommen. Spare wenn möglich nicht! Ich habe den Fehler gemacht und wollte nicht so viel für Kinderbetreung ausgeben, darum ist alles am Ende noch viel schlimmer geworden. Denk an Dich, wenns Dir gut geht, gehts den anderen auch gut.
sponti
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 09.05.2004
Beiträge: 7
Danke für all die Ratschläge und guten Worte...Ich habe schon viele Jahre hilfe für unsere behinderte Tochter. Einfach stundenweise Entlastung vom Entlastungsdienst und das klappt auch super. Mir wächst alles über den Kopf, Haushalt und Kindererziehung...an der Beziehung soll man auch stets dranbleiben sonst läufts da schief! Hab manchmal das Gefühl alle zerren und reissen an mir herum und wo bleibe ich? Und ich frage mich was mache ich hier eigentlich? Ich putze und räume täglich auf, mehrmals sogar und nach einem halben Tag siehts aus als hätte man seit 2 Wochen nichts mehr gemacht! Kaum ist die Wäsche gewaschen, füllt sich der Korb wieder...es ist wie eine endlosschleife, kommt mir so sinnlos vor! Und ich war ja erst im Nov. 3 Tage weg mit einer Freundin ohne Kinder und es war sooo schön und erholsam aber kaum zurück brach alles zusammen und kam mir schlimmer vor als zuvor!
Ich versuche mir zu sagen, es wird besser mit der Zeit..die kleine kommt nächstes Jahr in den Kindergarten und dann sind die mörgen freier und ich habe Zeit für Hobbies, sport..etc..im Moment geht das ja nicht ausser in den wenigen paar Stunden wo sie in der Spielgruppe ist!
Ich habe schon Gesprächstherapien gemacht, da ging es aber um ein anderes Thema aber kenne mich damit etwas aus. Es ist in meinem inneren alles sinnlos uns die Freude fehlt an dem was ich tue und auch die Freude an den Kindern...auch wenn ich sie sehr liebe!
alabaster
Dabei seit: 23.10.2007
Beiträge: 112
in erster Linie ist es normal, dass man mit dieser Belastung zwischendurch nicht mehr mag!! Und zwar völlig nicht mehr mag! Weil die kleinen Zeichen von Ermüdung überhört man ja als Mutter von drei Kindern immer... etwas geht immer noch... Für mich sind diese Zustände immer ein Zeichen, dass nun wirklich einmal Schluss ist mit waschen, aufräumen etc. Ich Kräfte tanken MUSS. (Sonst mache ich es ja nicht). Spazieren, lesen, ins Kino gehen, eine Zeitlang ganz egoistisch für mich schauen bis ich spüre, die Kräfte kommen wieder zurück.
Ich wünsche dir alles Liebe