Chemotherapie: eine Frage

sk263
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 22.09.2006
Beiträge: 279
Muss man bei einer Chemotherapie Menschen vermeiden, damit das Immunsystem geschwächt wird und keine zusätzlichen Belastungen wie Krankheiten, Grippe, usw. vorkommen?
Katinka
Dabei seit: 29.08.2002
Beiträge: 752
Ja, diejenigen welche ich kenne, die eine Chemio gemacht haben, schauten alle sehr darauf, sich ja nicht mit irgendwelchen Krankheiten (Erkältungen, Grippe, etc) anzustecken. Das hiess, nirgends wohin, wo es viele Menschen gab, keine Begrüssungsküsschen, kein Besuch von Leuten die Erkältet waren, etc. . Wenn ich mich richtig erinnere, musste meine Schwiegermutter sogar einmal die Chemio unterbrechen, als sie trotz all den Vorsichtsmassnahmen stark erkältet war.
yucca
Dabei seit: 08.02.2007
Beiträge: 3069
Ich glaube dass es darauf ankommt was für eine Chemo der Patient erhält. Meine Schwägerin erhält seit über 2 Jahre jeden Monat eine Chemo und muss nicht darauf achten. Bei ihr ist die Akutphase vorbei und sie erhält die Chemo um den krebs in Schach zu halten. Während der akut Phase, am Anfang der Krankheit, würde ich auch darauf achten, weil ja das Imunsystem geschwächt ist. Ich würde diese Frage mit dem Arzt besprechen um mich abzusichern. Nicht alle Chemos sind agresiv ind greiffen das Imunsystem an.

Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Vilu
Dabei seit: 18.07.2002
Beiträge: 2006
Auch als Angehöriger muss man sich der Verantwortung bewusst sein, den Kontakt zu meiden, wenn man nicht wirklich ganz gesund ist. Ich konnte meine Mutter wochenlang nie besuchen, weil ich immer "herumgesucht" hatte. Das hat mir zwar sehr weh getan, aber ich habe lieber jeden Tag angerufen als sie in "Gefahr" zu bringen. Und ja, wenn die Patienten nicht fit sind, müssen sie unter Umständen die Chemo unterbrechen und das kann die Wirksamkeit der Chemo natürlich negativ beeinflussen.

Auch habe ich immer sehr gründlich geputzt, wenn meine Eltern in dieser Zeit zu Besuch kamen. Bad, Treppengeländer, Türklinken... Alles, was meine Mutter halt so anfasst, wenn sie hier ist. Da mein Vater zu dieser Zeit auch im Spital war (sie hatten ja gleichzeitig Krebs), habe ich jeweils den Einkauf übernommen, damit sie nicht zur Grippesaison in die Läden musste.

Alles Gute und viel Kraft dem Patienten!

Leben und leben lassen
kleine hexe5
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 255
Meine Mutter hatte Chemo. Betagte Frau. Leukämie. Der Arzt war ganz scharf drauf, sie ja von allen erkälteten Menschen fernzuhalten. Könnte quasi tödlich sein.. Ich denke, der Arzt weiss das am Besten... Meine Mutter hat immer noch Leukämie, sie war auch schon erkältet und lebt immer noch!! Was ja schön ist, aber ich sagen will, es gibt allerlei Menschen, die allerlei ganz anders vertragen.....
kleine hexe5
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 255
nomol
Aber meine Mutter hielt schon Abstand zu den Leuten und nichts Küsschen, ausser Familie. Aber wir auch nicht, wenn erkältet. Immer noch so!
carola
Dabei seit: 07.01.2002
Beiträge: 643

mein chef hatte vor ca. 8 jahren eine chemo wegen lymphkrebs. das muss eine ziemliche keule gewesen sein, denn sein immunsystem ist heute noch ziemlich schwach und er immer wieder mal krank. manchmal hat er einfach nur ein paar tage lang fieber...
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Meine Patentante hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ich konnte sie leider nie besuchen, ob nun im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Im Spital hiess es, sie sei zu schwach für Besuch und könne fast nicht sprechen. Sie hatte dafür eine E-Mail Adresse und ein iPad, sodass ich ihr schreiben konnte. Im Pflegeheim war sie nicht mehr lange. Leider starb sie einen Tag vor meinem geplanten Besuch. Das hat mich fast zerrissen, und ich machte mir totale Vorwürfe, weshalb ich zu Hause nicht alles steh- und liegenlassen hatte, und sie dafür noch gesehen hätte. 😢

Aufgrund Ansteckungsgefahr wurde mir nicht wirklich abgeraten, sie zu besuchen, könnte sicher auch ein Grund gewesen sein.

Ich würde auch sagen, besprecht das mit dem Arzt. Dem/der Patientin wünsche ich alles Gute, und den Angehörigen ganz viel Kraft!