Zum Thema Glück kam kürzlich eine Dok im Schweizer Fernsehen. Zudem gibt es ein kleines Buch von Willhelm Schmid, dem deutschen Philosophen mit dem Titel "Glück", in welchem er die verschiedenen Formen, die man heute unter Glück versteht, vorstellt und diskutiert. In meinen Augen empfehlenswert.
Zu meinem Post von gestern, in dem ich sagte, dass man sich in unseren Breitengraden glücklich und dankbar schätzen kann, sage ich nur so viel:
Klar empfinden wir subjektiv Unglück und haben "Probleme". Aber was sind Probleme anderes als dass etwas nicht so läuft, wie wir uns das wünschen oder vorstellen? Die Welt dreht sich anders, als wir sie drehen haben wollen und dann haben wir ein Problem. Was ist ein Problem? Eine illusorische Vorstellung unseres eigenen Geistes, welche sich eben nicht realisiert. Klar kann man nun wieder sagen "ja aber". Das überlasse ich gerne jedem selber, freie Meinungen sind in der hiesigen Gesellschaft erlaubt - zum Glück. Nur weil ich diese Meinung vertrete greife ich nicht gleich jemanden an, der eine andere vertritt. Der Gedanke, sich angegriffen zu fühlen rührt in meinen Augen (und auch das wieder kein Angriff sondern schlicht meine Meinung) daher, dass man sich selber zu unsicher fühlt mit seiner Meinung und eine Gegenmeinung deswegen als Angriff anschaut. Ich kenne das zu gut von früher.
In meinen Augen (und nein, ich habe diese Philosophie nicht erfunden, sondern sie schlicht nur verinnerlicht und für mich als wahr und praktikabel empfunden) ist Glück dann, wenn ich aufgehört habe, mich zu sehr mit allem, was mich betrifft zu identifizieren, wenn ich aufgehört habe, mich an alles zu heften und mein Glück von der Erfüllung eigener Vorstellungen abhängig zu machen. Glück kommt dann, wenn ich akzeptiere, dass ds Leben ist, wie es ist, es sich verändert und ich nur eine Möglichkeit habe: das Jetzt zu sehen, im Jetzt zu leben. Was gestern war, kann ich nicht mehr ändern, was morgen ist, weiss ich nicht. Alles, was ich habe, ist das Jetzt. Und wenn ich aufhöre, im Kopf ständig zwischen gestern und morgen hin und her zu switchen und das Heute zu vergessen oder es als kausale Folge vom Gestern zu sehen, an dem ich nichts ändern kann und ihm deswegen ausgeliefert bin, dann kann Glück entstehen.
Der Weg ist das Ziel