Epilepsie und/oder Depression im Jugendalter

KlaraM
Dabei seit: 01.03.2013
Beiträge: 1770
Dann hatte ich wohl einfach ein falsches Bild. Ein Internet-Forum hat auch seine Tücken. icon_confused.gif
taraxacum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
@KlaraM

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ja klar, wenn man etwas aufschreibt, dann wird das oft anders gelesen, als vom Schreiber gedacht. Das liegt wohl in der Natur der Dinge.

Aber.....wir sind ganz bestimmt nicht unfehlbar! Weiter ist mir absolut bewusst, dass ich die Tendenz zur Gluggere habe (vor allem bei dieser Tochter *g). Und es ist ganz gut, dass da von aussen auch mal wieder jemand darauf hinweist. Ich glaube, auch das liegt wieder in der Natur der Dinge. Wir alle wollen ja unser Bestes geben. Und manchmal ist das halt auch es bitzeli zuviel.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Ich kann der TE nachfühlen. Wir als Eltern, vorallem Mütter, sind doch für das Wohlergehen der Kinder verantwortlich. Ich habe selber einen Sohn, etwa im selben Alter wie ihre Tochter. Ich sehe einfach, dass er mit 15 noch immer Kontrolle braucht, es nötig ist, ihm Grenzen aufzuzeigen.
Zur Zeit muss er nicht viel Zeit für die Schule aufwenden, obwohl er im letzten Schuljahr ist. Er sitzt oft vor dem Fernseher oder Compi. Sage ich was, heissts, ich stresse. Und am meisten nervt, dass es mein Mann auch so sieht, wie Junior. Gerade gestern Abend sass Junior vorm Fernseher und sah sich eine Sendung an. Er ging etwa um 22 Uhr ins Bett. Heute Morgen, 06.45 liegt er immer noch im Bett - die Schule beginnt um 07.30!

Das ist die Gradwanderung: Loslassen oder nicht?
Gerade im Falle der Tochter von Taraxcum, scheint es so, als wäre sie total verloren, wenn sie selber entscheiden könnte. Würde sie dann nur noch im Bett liegen? Würde sie sich dann ganz aufgeben?

Schlimm ist es auch, wenn dem Kind offensichtlich etwas fehlt, etwas nicht sitmmt, aber niemand (genau) weiss, was es ist - und was dagegen getan werden kann.
Möwe
Dabei seit: 31.05.2012
Beiträge: 79
Ich habe dir eine PN geschickt!
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
Hallo Taraxacum

Was die Kinder in dieser Zeit leisten müssen, ist enorm.

Wie soll ich das sagen?.... Deine Tochter scheint sehr "einfühlsam" und "offen" zu sein. Nur manchmal kann einem das zu viel werden. Kann es sein,
dass es sie "überfordert" - ein zu viel, ist - und es ihr sehr viel Energie kostet?

Es gibt ein Schutzmechanismus - "man schaltet" ab - wenn man für alles "offen" ist - und kehrt nach "innen"..... ein Selbstschutz.

Kleinste "Gefühlschwankungen" bei "Anderen" - können einen gleich "aus der Bahn" werfen. Es ist schön, hat man diese Antennen um Mitzufühlen..... doch wenn man die "Sorgen/Leid" der "Welt" mitfühlt, mitleidet... wird es einem zu viel.

Wie abgrenzen? - Sich aus der Situation bringen (Time out von der Schule) - Ganz "ab schalten" - Dissoziation..... Stimmungsschwankungen je nach "Befindlichkeit".

Nur so, aus MEINER Sicht... kenne weder dich noch deine Tochter, noch bin ich Experte....
lg
taraxacum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen!

@kaye
Du hast absolut recht betreffend dem rausgehen. Bis jetzt war es kaum möglich, sie dazu zu bewegen. Es geht jedoch immer besser. Gestern kam sie mit der Idee, sie könnte regelmässig mit dem Nachbarshund einen Spaziergang machen (inkl. Schulgspändli). Das wäre super! Wir bleiben dran - mal sehen, ob etwas wird daraus.

@GabrielA
Danke. Sie selber wünscht ausdrücklich nicht alleine zu sein, wenn sie sich schlecht fühlt. Das heisst nicht, dass wir stets in Blickkontakt sind - wichtig ist Leben im Haus. Wenn sie dann ein Heulkrampf überrollt, dann hat sie jemanden, der sie hält. Ich glaube, sie wäre absolut überfordert, müsste sie das alles alleine aushalten.
Weisst du ob der Epi-Junge Schwierigkeiten mit "schwarz vor Augen" und verschwommenem Blick hat/hatte?

@Smile79
Ja, sie müssen viel. Kommt dazu, dass Tochter in eine Familie hineingeboren wurde, in der alle viel machen, engagiert und aktiv sind. Zu all dem ist sie eine extrem "Gspürige". Du schreibst es so treffend - es ist eine Gabe, und ein Fluch zugleich. Sie ist auf einem guten Weg, ihre Grenzen zu erkennen und sich nicht überall hineinziehen zu lassen. Ich meine, im Moment kann sie (gezwungenermassen?) sehr gut einen gesunden Egoismus zeigen. Das ist neu. (ihre Schwester ist das pure Gegenteil *g)
Schuldispens/Time Out ist aktuell kein Thema. Vor allem aus dem Grund, dass Ferien und Wochenenden auch keine sichtbare Entlastung bringen. Und im Gegenteil ist Tochter der Meinung, der Schulbesuch täte ihr gut.

Ich denke, wir als Familie/Eltern, so wie wir funktionierten, prägen wir unsere Kinder. Auf der anderen Seite bringen die Kinder ihre ganz individuellen Eigenschaften mit. Mit diesen Eigenschaften springen sie dann auf die eine oder andere Prägung der Eltern an. So habe ich den Eindruck, dass wir unsere Kinder nicht auf Leistung trimmen. Wir Eltern leben jedoch Leistung vor und geben dadurch wohl unbewusst dennoch einen entsprechenden Wunsch weiter.
Und wenn ich so das letzte Jahr vor Augen halte. Ein emotional intensives Jahr. Jedes Familienmitglied reagiert anders - und geht mit dem Agieren der anderen unterschiedlich um.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
taraxacum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Die Epi-Abklärung hat keinen Befund ergeben. Wir alle wussten auch nicht genau, was wir erwarten....endlich Klärung?.....die Hoffnung auf "Normalität"?.....
Aktuell ist unsere Tochter gefühlsmässig stabil, einhergehend mit somatischen Beschwerden. Wir sind zuversichtlich, dass sich nun all die "Not-Aktionen" abflachen und wir (Eltern) wieder aus dem Bauch heraus gelassener reagieren können. Im Moment gelingt das sehr gut. Gleichzeitig übernimmt die junge Frau wieder die Verantwortung für "ihr Leben" (Schlaf, Ruhezeiten, Ernährung, Schule,...).

Ich wünsche mir sehr, dass die Sohle durchschritten ist und wir gemeinsam die nächste Anhöhe in Angriff nehmen.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
Smile79
Dabei seit: 07.04.2009
Beiträge: 2397
@taraxacum

Ich hatte eine "ähnliche" Phase wie deine Tochter....
"Essstörung"?.... Ich behaupte, dass ich nie Magersüchtig war... z.b.... einfach in "Extremen Emotionalen Stresssituationen".... Gefühle/HungerGEFÜHL... auch kein Hunger mehr "fühlen" konnte...

Schlafrhythmus hatte ich keins.

Die Pupertät na ja.... ging bei mir länger als bei anderen...

Doch..... sie GING vorbei... 😉 Oder ich habe "gelernt" mit meiner "Eigenart" umzugehen... Mich zu akzeptieren... und.... MUSSTE lernen
mich Abzugrenzen. Wir sind so wie wir sind... RICHTIG.... mit unseren Stärken uns Schwächen.

Was für mich "ein Anker" war... Eltern, die da waren. Nicht mehr und nicht weniger.... einfach da sind. Ganz ehrlich... aus dem Bauch raus ist
der gute Ratgeber! Sich nicht "Sorgen" sondern "Vertrauen".

Ich finde es toll! Wie ihr als Eltern für Eure Tochter da seit!

(ich schreibe dies jetzt als "Tochter"..... als "Mutter" ist es enorm schwierig sich NICHT zu "sorgen"icon_wink.gif

Lieber Grüsse

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 24.10.2013 um 08:02.]

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 24.10.2013 um 08:02.]
GabrielaA
Dabei seit: 18.10.2002
Beiträge: 5446
Wir haben vor genau einem Jahr ein MRI vom Kopf unseres Jüngsten machen lassen (müssen). Die überweisende Ärztin meinte eben, dass wir seine Defizite im Hirn ausgelöst werden könnten, die auf einem MRI sichtbar waren.

Schlussendlich fanden sie auch dort nichts heraus. Einerseits waren wir sehr erleichtert (es hätte ja alles sein können), anderseits ist es halt immer noch so, dass niemand weiss, weshalb bei ihm diese Defizite bestehen.

Für uns als Eltern heisst das, wir akzeptieren, dass unser Sohn anders ist. Er hat auch seine Stärken (und die sind sehr ausgeprägt). Ich persönlich fände es einfach noch wichtig, dass er (schulisch) so weit gefördert wird, dass er später einen normalen Beruf (min. eine EBA Ausbildung) lernen kann. Was und wieviel bei ihm möglich ist, wird sich in ein paar Jahren zeigen.

Ich befürchte einfach manchmal, dass die Schule zu wenig streng ist und zuoft sagt, das sei zu schwierig für ihn, er könne das nicht.
nenrel
Dabei seit: 06.03.2013
Beiträge: 49
Taraxacum
Ich kann dir nur Mut machen. Wir waren vor zwei Jahren an einem absoluten Tiefpunkt mit einem unserer Teenager. Nichts ging mehr - zwar eine ganz andere Situation als deine - aber belastend, beunruhigend, ja manchmal sogar war ich fast am erdrückt werden und wusste nicht wie es weitergeht.
Heute kann ich sagen, wir haben den richtigen Weg gewählt. Es ist weitergegangen. Beide Seiten haben sich entwickelt und die Talsohle ist durchschritten.
Ich wünsche euch, dass ihr auch in zwei Jahren erleichtert und dankbar sein könnt. Ihr macht das gut.
Und wie Smile gepostet hat: Vertrauen...