Gebärmutterhalskrebs impfen bei Teenager

Löwin
Dabei seit: 27.09.2004
Beiträge: 163
"Filou71" schrieb:

Kommt dazu, dass diese Impfung nur 3 von 5 Krebsarten schützt. Also muss "mann" weiterhin zu Kontrolle.


Legst du denn im Auto die Sicherheitsgurte auch nicht an? Die schützt dich ja auch nur teilweise. Da bleibt ja auch ein Restrisiko.

Nein ehrlich, dieses Argument finde ich so lächerlich. Natürlich muss Frau weiterhin zur Kontrolle (schliessliche wird da auch noch anderes kontrolliert), aber wenn ich das Krebsrisiko auf 2/5 reduzieren kann, ist das doch super.

Das Argument "keine Langzeitstudien" kann ich schon eher nachvollziehen.
Aber: Wenn keine Mädchen/Frauen die Impfung machen, wie sollen da Langzeitstudien gemacht werden??
Hexli:)
Dabei seit: 05.07.2012
Beiträge: 29
meine ist 13 1/2 j. und wir warten noch.

bin noch nicht soo sehr überzeugt und möchte noch mehr infos sammeln.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Ja, ein Teil der Krebsvorstufen verschwindet von selbst. Ein beträchtlicher Teil bleibt aber und wird grösser. Auch in einem frühen Stadium muss das dann herausgeschnitten werden (Konisation). Sehr häufig resultieren dadurch Probleme in der Schwangerschaft wie vorzeitige Wehen, dadurch Aborte und Frühgeburten.
Das wird oft vergessen, wenn man nur die Krebsterblichkeit betrachtet.

Krebsvorstufen werden jedes Jahr bei uns bei etwa 5000 Frauen entdeckt. Bei 320 Frauen wird jedes Jahr in der Schweiz Gebärmutterhalskrebs festgestellt, 90 sterben daran. (Quelle: infovac)
Über alle Frauen betrachtet besteht ein 1%iges Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken
Der Krebsvorsorgeabstrich entdeckt auch nicht alle Vorstufen ausreichend frühzeitig bevor sie zu Krebs werden.

Ja klar, die Pharmaindustrie ist sicher kein Wohltätigkeitsverein. Nimmst Du deshalb keine Antibiotika bei einer schweren Infektion oder zweifelst Ihre Wirkung an?
Da macht man es sich doch viel zu einfach.

Zu den Langzeituntersuchungen: Man hat jetzt Daten über mehr als 10 Jahre. Daher kann man sagen, dass die Impfung sicher 10 Jahre schützt. Wahrscheinlich schützt sie viel länger und eine Auffrischungsimpfung ist nicht oder erst sehr viel später erforderlich, dazu fehlen aber noch Daten.
Zur Wirksamkeit: Die wurde bereits in den ersten 4 Jahren absolut zweifelsfrei bewiesen.

@Orcas: ZU C. J. Haug finde ich im New England Journal lediglich Artikel von 2008. Zu diesem Zeitpunkt war ich auch sehr skeptisch und hätte meine Tochter wohl nicht impfen lassen.Heute sieht die Datenlage aber ganz anders aus. Z.B. konnte man 2008 nur sagen, dass die Impfung sicher 5 Jahre lang schützt.
Oder hast Du aktuellere Artikel?

Zur Impfung von Jungs: Da hast Du mich falsch verstanden: Soweit ich weiss, wird durchaus an einer solchen Impfung geforscht. Allerdings eher mit dem Ziel, dass Mädchen nicht angesteckt werden sollen, denn Gebärmutterhalskrebs ist nun mal viel häufiger.Die oropharyngealen Karzinome sind viel seltener und auch seltener mit HPV assoziiert, von daher wird die Wirksamkeit deutlich geringer sein und damit auch der Nutzen für den Einzelnen. Analkrebs wird übrigens zu 95% durch diese Viren verursacht, aber insgesamt halt auch sehr selten. Wer weiss, was die Forschung dazu in einigen Jahren meint.

Wegen dem Warten: Die Ergebnisse sind eindeutig. Die Impfung schützt sicher vor den durch HPV verursachten Gebärmutterhalskrebsformen bei sehr geringem Risiko durch die Impfung.
Wartet man ab, sterben weiterhin jedes Jahr 90 Frauen an diesem Krebs.
Ist man erst mal infiziert nützt die Impfung nichts mehr.





Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
die frage ist halt auch, in welchem alter 99% dieser 90 frauen erkranken, ob sie regelmässig zur vorsorge gingen, und so weiter und so weiter...
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
@Pippi: Spielt es eine Rolle wie alt die Frauen sind? Wären sie als Teenager geimpft, wären 2/3 von Ihnen noch am Leben.

Bei uns erkranken 90 Frauen pro Jahr, trotz aller Aufrufen zur Vorsorge.
Wie ich oben geschrieben habe hat auch die frühzeitge Erkennung von Krebs oder seinen Vorstufen mittels Vorsorgeuntersuchung oft Operationen als Folge. Durch diese Operationen können Frauen dauerhaft unfähig sein eine Schwangerschaft auszutragen, s.o.

Die Vorsorgeuntersuchung kann Krebs und seine Vorstufen zu einem recht hohen Prozentsatz erkennen (nicht alle werden mittels Abstrich gefunden). Die Impfung kan 2/3 der Krebse von vornherein verhindern.

@Boenu:Könntest du Deine wichtigsten Informationen und Argumente nicht hier vorstellen?

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 11.12.2012 um 16:49.]
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
naja, manya, natürlich spielt das alter eine rolle. wenn die veränderungen grösstenteils ab 44 jahren auftauchen, dann spielt der kinderwunsch bzw. das austragen von kindern wohl keine so grosse rolle mehr. auch ob der verlauf mit 40, 50, 70 oder 80 jahren tödlich verläuft, ist für mich bezüglich der entscheidung, ob ich meiner tochter zur impfung rate, relevant.

jährlich erkranken 90 frauen, 9 sterben. 6 davon könnten deines erachtens gerettet werden. wie alt sind diese frauen? wie viele davon gingen nicht in die vorsorgeuntersuchung? diesbezüglich habe ich bis heute keine angaben gefunden.


[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 11.12.2012 um 17:28.]
Pippilangstrumpf
Dabei seit: 25.10.2007
Beiträge: 1243
und... gibt es studien, die den zusammenhang untersuchen, ob es zufälligerweise die 2/5 der viren, die durch die impfung nicht gedeckt sind, auch jene entzündungen hervorrufen, die mit dem abstrich nicht erkannt werden?
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
Aehm, das hat mich jetzt erstaunt: die Impfung verliert ihre Wirksamkeit und somit Schutz nach 10 Jahren. Nachimpfen kann man dann in diesem Fall ja nicht, wie z.B. Kinderlähmung oder Starrkrampf etc. oder?

Dann stellt sich mir auch die Frage, wieviele Frauen von dieser Krebserkrankung im Alter von 14 - 24 Jahren betroffen sind.

MIt diesem Aspekt sehe ich den Sinn einer Impfung auch nicht. Da plädiere ich eher dafür, dass der jährliche gynäkologische Untersuch von den KK übernommen wird. Vorsorge ist ja auch MIT Impfung unerlässlich.

Wie auch immer: meine älteste Tochter liess sich impfen. Interessanterweise habe ich für die jüngeren Töchter keine Unterlagen mehr bezüglich dieser Impfung von der Schule erhalten. Wird vemrutlich im letzten Schuljahr nochmals ein Thema werden.

Bei der ältesten kam fast im Halbjahrestakt ein Infobrief - stimmt schon nachdenklich.

Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
Manya
Dabei seit: 30.05.2002
Beiträge: 1707
Selbstverständlich kann man nachimpfen, warum auch nicht? Aber wie ich vorher erklärt habe, ist das vielleicht gar nicht notwendig.
Krebs tritt logischerweise nicht mit 14 auf. Die Impfung muss aber vor der ersten Ansteckung erfolgen. Die beschriebenen Krebsvorstufen treten im gebärfähigen Alter auf, Gebärmutterhalskrebs kann auch
schon mit 20 auftreten (s. Beispiel oben)o

@Pippi: das mit den 2/5 verstehe ich nicht.
...Miss Maple...
Dabei seit: 16.07.2012
Beiträge: 208
fraulein, so wie ich es verstande habe ist es so, dass man bis jetzt erst sicher ist, dass die impfung mindestens 10 jahre schützt. vielleicht hält sie auch 30 jahre oder für immer, aber das kann man erst nach dieser zeit sagen.

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 11.12.2012 um 22:28.]