jelena, ich meine, dass es ziemlich stark abhängig ist, mit welcher Krankheit eine Familie oder Angehörige/Bekannte konfrontiert sind. Sicher, die Verharmlosung und das Lustig nehmen- das kenne ich schon auch, wobei es manchmal einfach auch lustig ist. Und dann darf auch mal gelacht werden über etwas. Mit jemandem. Genauso, wie geweint, gezetert wird. Bei Gesprächen mit meiner Mutter ist es so, dass ich ihr erzähle, manchmal mag sie dabei zuhören, manchmal antwortet sie völlig etwas "falsches". manchmal ist sie glücklich, manchmal weint sie plötzlich. Verharmlosen tun wir das nicht, denn mir hilft es immer, wenn auch nur kurz, darüber zu reden.
Das Schwierige für mich war- wo werden meine Eltern alt/älter. Wo fühlen sie sich einigermassen wohl, gut begleitet, betreut. Das heisst für uns Angehörige Geld locker machen. Organisieren, abklären, mehr Ämterkontakt als gewünscht.
Es gibt Situationen, in denen ich gedacht habe, sterben wäre die "Erlösung". Wenn die eigene Mutter immer von Suizid redet, sich immer wieder versucht umzubringen, der Druck auf mir lastet, ja, dann denke ich manchmal schon- spring. Oder häng dich doch auf. Dann ist mal Ruhe.
Ich bin aber nicht verantwortlich für die Krankheit. Ich muss auch nicht der Bewacher ihres Lebens sein. Es ist schlussendlich ein Ablösungsprozess (ja das tönt so schulbuchmässig)...