Heute im Club auf SF1: Aufwachsen mit psychisch kranken Eltern

Barbabottine
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.06.2010
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An it harm none do what ye will
Gelöschter Benutzer
Wollte ich grad auch darauf hinweisen, schubse nochmals hoch.
Gelöschter Benutzer
und, wie fandet ihrs?

mir hat verschiedenes nicht gepasst. es war oberflächlich

am erhellenstens fand ich die aussage "gründet eure eigene selbsthilfegruppe", denn da erfährt man, dass andere das selbe erlebten, was man sonst zwar erzählen kann, aber niemand kann nachvollziehen wovon man spricht, der es nicht selber erlebt hat

wenn das das ist, was am meisten hilft, bedeutet das konkret, dass ausser das gefühl jemand kann nachvollziehen was man erlebte, eigentlich nichts hilft. das ist meiner meinung nach das unausgesprochene fazit, und das hätte man laut und deutlich sagen müssen.

in worte fassen können: nun, man kann vielleicht in worte fassen "dein vater ist alkoholiker" oder "deine mutter hört stimmen die es gar nicht gibt", aber das problem lässt sich doch wohl meist nicht so leicht überhaupt erfassen. meiner erfahrung nach ist eher ganz unklar was eigentlich ein mensch hat, was ihm fehlt. depressionen sind eine riesen schublade, das kann man zwar einem kind so sagen, aber der begriff zeigt nicht auf, womit ein kind konfrontiert ist, wenn ein elternteil depressionen hat

leider sind psychisch kranke eher nicht solche lustigen kreativen leute wie im club beschrieben wurde, sondern die auswirkungen sind doch viel diffuser

auch wird nicht nur aus ignoranz tabuisiert in den familien, oder aus stolz, sondern eben: es ist alles gar nicht so leicht zu erfassen, auch für erwachsene nicht. man muss sich doch irgendwie arrangieren in der familie. spricht man nur immer vom problem, ist man eben in der erwähnten abwärtsspirale. also ist tabuisieren auch einfach der versuch daneben normal zu leben

einbezug des umfeldes: wenn jemand in eine klinik kommt ist es ja bereits sehr eskaliert. das ist die spitze des eisberges. aber auch schon in ambulanter behandlung wird das umfeld nicht einbezogen. mir hat etwas gefehlt, dass man sich eingesteht: selbst wenn das umfeld wirklich einbezogen würde, sind doch die leute in den schwierigen situationen mit den psychisch kranken leuten allein. auch wenn man das in worte fassen lernt ändert das nichts an der belastung. und auch die kinder fremdplatzieren verschiebt nur die belastung.
Gelöschter Benutzer
ich muss heute die aufnahme nochmals schauen, hab nur ein teil gesehen und war zu müde.
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
oh das habe ich nicht gesehen. muss ich nachholen bei gelgenheit.
war gerade kürzlich an einer WB zum thema - interessant.
Gelöschter Benutzer
also dann noch einen von mir.

der vergleich mit dem beinbruch ist beliebt. nur heilt so ein beinbruch nach ein paar wochen und es ist ganz klar ersichtlich, welche behinderungen ein gebrochenes bein mit sich bringen. vorallem auch für kinder. es wird nicht getuschelt über beinbrüche, beinbrüche werden nicht vererbt, und vorallem hat der patient selber nicht die tendenz zu behaupten, die anderen seien es doch die alle gebrochene beine haben
Gelöschter Benutzer
oder anders: wenn profis auch noch den vergleich auftischen ist das doch auch zementieren des tabus
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
ja ja jelena und nur weil man eine erfahrung gemacht hat, ist man nicht über das thema erhaben icon_wink.gif
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
übrigens - weil ich so freude daran habe....

die dozentin die ich zum thema gehört habe, empfhielt zur förderung der familiären resilienz die förderung der familiären kommunikation. hierzu schläft sie u. a. auch die familienkonferenz von th. gordon vor icon_wink.gif
anita-cornelia
Dabei seit: 18.09.2004
Beiträge: 826
sie schlägt sie natürlich vor icon_biggrin.gif