Ich kann nicht mehr

knuddel
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 19.03.2003
Beiträge: 135
Nun habe ich es endlich geschafft,ich habe einen Termin bei einer Psychiaterin gemacht.

ich weiss nicht was los ist.Ich habe mich in den letzten 2 Jahren aus den Scherben eine Scheidung geholt,habe neu angefangen,mit Kind alleine.Habe eine neue Ausbildung gemacht und sogar einen lieben Mann gefunden.
Ein Jahr war wirklich super,ich fühlte mich toll.
Nur jetzt die totale leere.Ich habe zu nichts Lust,möchte nur schlafen.Möchte nicht arbeiten und könnte nur weinen.
Ich bin total gereizt und habe nun auch Magenprobleme.
Ich habe die totale ist mir alles egal Einstellung.Das einzige was mich noch zwingt aufzustehen ist meine Tochter.Am liebsten würde ich meine Sachen packen und einfach spuhrlos verschwinden....

Warum ist das so?Ich habe ja ein glückliches neues Leben.
Wem ist es auch so gegangen,habt ihr Tipps?Ist es eine Depression?

Danke fürs zuhören


Lebe Deinen Traum
carola
Dabei seit: 07.01.2002
Beiträge: 643
ist ja nur so 'ne idee, aber bist du sicher, dass du gleich eine psychiaterin brauchst und nicht einfach 'nen normalen arzt?
beim lesen deines textes fällt mir als erstes das stichwort "schilddrüse" ein...
hast du das schon mal abgeklärt? meine schwester war auch so mies drauf und dann wars die schilddrüse.

nona
Dabei seit: 12.10.2004
Beiträge: 176
Ich kenne das. Wenn alles gut ist, kommt das Loch. Vielleicht ist das einfach "normal". Während einer Krise und kurz danach hat man viel zu tun, doch irgendwann kommt eine Zeit der Entspannung. Das ist wohl so, wie wenn man ausgerechnet in den Ferien krank wird. Nur ist die Seele krank und du hast ja schon einen wichtigen Schritt gemacht. Du gehst zum Arzt. Ich würde dir raten auch diese Lebensphase anzunehmen, eine Depression kann man behandeln, auch indem man sich mit ihr beschäftigt, zu verstehen versucht, was da mit einem passiert. Du brauchst jetzt Geduld mit dir selber, ein liebevolles Umfeld, das versteht, das es eine Krankheit ist und sie dich unterstützen, indem sie da sind, jedoch dir nicht wirklich helfen können. Nerv dich nicht ab dir selber, die Wahrnehmung ist sehr verschoben in Zeiten der Seelenkrise. Und zu guter Letzt: es geht vorbei, das darfst du wirklich glaubenicon_smile.gif
Franz Josef Neffe
Dabei seit: 17.11.2006
Beiträge: 1021
Gib jedem an seinem Tiefpunkt ein Zeichen Deiner Hochachtung! Carola und Nona haben das schon gemacht und ich möchte dir vorschlagen, Dich uns anzuschließen, dann wären wir schon vier. Sprich doch bitte auch DU DIR Deine Achtung aus!
Durch unsere Erziehung ist unser Blick etwas eingeengt. Wir meinen, wenn es uns schlecht geht, hätten wir etwas verkehrt gemacht und seien schuld und nicht gut genug. Meist will uns das Leben aber durch solche Situationen genau das Gegenteil zeigen.
Tief in uns liegen oft wirklich großartige Kräfte und Talente. Wir kämen gar nicht auf die Idee, dass so etwas Wichtiges in uns schlummert, würde uns das Leben nicht in eine wirklich schwere Situation bringen, für deren Lösung wir genau diese genialen, feinen, noch zu hebenden und zu entwickelnden Kräfte und Talente brauchen. Darum sage ich in meiner IKS-Pädagogik, dass schwere Probleme ein Zeichen für überdurchschnittliche BeGABungen sind.
Natürlich sind diese Gaben a) noch nicht erkannt, b) noch nicht gehoben, entfaltet und entwickelt und c) noch nicht zum Wachsen gebracht, aber ist nicht genau DAS ZU LERNEN das mit Abstand Wichtigste in unserem Leben?
Mit unseren unsichtbaren, tief in uns geborgenen Lebensschätzen ins Gespräch kommen, sie behutsam ansprechen, sie bestätigen, achten, aufrichten, anerkennen ..... und so zum Wachsen bringen, ist das nicht die größte HERAUSFORDERUNG unseres Lebens? Und wir dürfen selbst die Herausforderer sein! Wir dürfen unseren tausenden von Kräften und Talenten genau das zu sprechen und zudenken, was wir so dringend selbst zugesprochen und zugedacht brauchen. Welch ein Glück ist es da, dass wir eine Stimme haben, das genau so zu bestimmen!
Du siehst, was ich Dir hier beschreibe, läuft auf Autosuggestion in Coué-Qualität hinaus. Das heißt, es ist keine leere Technik sondern ein hochwertiges Selbstgespräch wie man mit einem guten Freund sprechen würde, den man liebt und den man stärken und aufrichten möchte.
Wenn es Deinen Lebenskräften gut gehen soll, brauchen sie einen Freund und seine Liebe. DU selbst bist ihr wichtigster Freund und sie brauchen, dass Du ihnen sagst: "Ich glaube an Euch. Ich brauche Euch. Bitte, helft mir! Mit Euch werde ich es schaffen."
Überdies bist Du noch - ganz nebenbei - DIE CHEFIN all Deiner Kräfte & Talente in Deiner Lebensfirma. Hast Du ihnen schon mal in einer "Betriebsversammlung" die Firmenziele dargelegt und ihnen gesagt, wie wichtig sie alle für Dich sind? Was soll sich Deine "Entwicklungsabteilung" alles Neues einfallen lassen? Du hast doch für alles Talente! Hör auf, alles selber tun zu wollen! Werde eine gute Chefin, gib Deinen Kräften Aufträge und Anerkennung! Führe sie! Dafür hast Du die Probleme = Lebensaufgaben bekommen, dass Du all diese interessanten Fähigkeiten von Dir entwickeln und gebrauchen lernst. Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe

"Wenn ich Sie in dem Irrtum lasse, dass ich es bin, der Sie gesund macht, dann mindere ich Ihre Persönlichkeit!" Émile Coué
Paxxie
Dabei seit: 04.01.2002
Beiträge: 594
"carola" schrieb:

ist ja nur so 'ne idee, aber bist du sicher, dass du gleich eine psychiaterin brauchst und nicht einfach 'nen normalen arzt?
beim lesen deines textes fällt mir als erstes das stichwort "schilddrüse" ein...
hast du das schon mal abgeklärt? meine schwester war auch so mies drauf und dann wars die schilddrüse.




Eine Psychiaterin hat, im Gegensatz zu einer Psychologin, eine medizinische Ausbildung und wird auch Sachen wie Schilddrüse abklären können.

Abgesehen davon, nach der schweren Zeit, die knuddel durchgemacht hat, ist es sicher kein Luxus, einen Psychiater aufzusuchen, wenn sie sich so mies fühlt.
carola
Dabei seit: 07.01.2002
Beiträge: 643
"Paxxie" schrieb:



Eine Psychiaterin hat, im Gegensatz zu einer Psychologin, eine medizinische Ausbildung und wird auch Sachen wie Schilddrüse abklären können.

Abgesehen davon, nach der schweren Zeit, die knuddel durchgemacht hat, ist es sicher kein Luxus, einen Psychiater aufzusuchen, wenn sie sich so mies fühlt.



Ja, das weiss ich auch. Mit meinem Beitrag wollte ich lediglich sagen, dass solches Befinden ganz schlicht auch rein körperliche Ursachen haben kann. Diese vorab von einem Hausarzt abklären zu lassen, kostet eventuell weniger Überwindung und ganz sicher weniger Geld, als der Gang zum Psychiater. Aber jedem, wie er will.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir, knuddel alles Gute und dass es Dir bald wieder besser geht.
nona
Dabei seit: 12.10.2004
Beiträge: 176
Liebe Knuddel

Wenn dein Leiden eine andere Ursache hat, als eine Depression, sollte das ein Psychiater auch erkennen. Wie auch immer, ich wünsche dir alles Gute und viel Geduld.
kamira
Dabei seit: 04.04.2012
Beiträge: 83
Wenn ich deinen Beitrag lese, kommt es mir vor, wie an einem strengen Arbeitstag. Du arbeitest 10/11 Stunden am Stück und scheinst unendliche Energie zu haben, weil das, was du machst, wichtig ist.
Am Abend endlich der wohlverdiente Feierabend! Aber du fühlst dich so müde, dass du nur noch Schlafen magst. Dabei wolltest du doch den freien Abend in vollen Zügen geniessen.

Auf mich wirkt es ähnlich, wie Nona es beschrieben hat. Das grosse Loch nach dem zweijährigen Kampf. Erst jetzt kommt die Erschöpfung zu Tage.

Ich wünsche dir viel Kraft, um den Weg aus deinem Loch zu finden. Das wird schon wieder 😉

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 25.06.2012 um 20:16.]

[Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 25.06.2012 um 20:16.]
Nuvole
Dabei seit: 02.06.2007
Beiträge: 1743
@FJN
Dein Text hat mich sehr berührt. Merci!
Rosenbaum3
Dabei seit: 06.06.2012
Beiträge: 8
@knudeel, hab dir eine PN geschickt!

@FJN: was bist du von Beruf? Deine Beiträge sind jeweils so aufschlussreich, interessant und regen enorm zum Nachdenken (positiv) an...