Jetzt muss ich Hilfe in Anspruch nehmen...

Rosenbaum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 13
Meine Geschichte ist viel zu lang, um alles hier im Detail niederzuschreiben.

Aber ich bin an einem Punkt in meinem Leben, wo ich nicht mehr mag. Wären da nicht meine Kinder so möchte ich nicht mehr hier seinicon_frown.gif

Ich hatte eine sehr schwierige Kindheit. Häufiger Partner- und Wohnortwechsel meiner Mutter, alkoholabhängigkeit in der Familie, Krankheiten, Unfälle usw.

Seit vielen Jahren habe ich selber Familie, bin verheiratet und eigentlich gehts "uns" gut.

Jedoch holen mich immer wieder Traurigkeitsschübe ein, häufig sind nur kleine Dinge daran schuld. Bis jetzt schaffte ich es immer allein, wieder guten Mutes zu sein, doch merke ich jetzt, dass es diesmal anders ist und ich da nicht mehr raus komme. Ich bin erschöpft, meine Energie ist weg und die Batterie leer.

Ich schäme mich, Hilfe anzunehmen, ich schäme mich, es hier zu scheiben, weiss gar nicht, wie ich vorgehen soll.

Gegen aussen glauben alle, dass es mir wunderbar geht. Dass unsere Lebenssituation wunderbar ist. Dass ich das Leben wunderbar meistere.

Ich habe einen sehr intensiven Alltag, kaum Unterstützung von meinem Mann, er ist wegen der Arbeit nur selten da und wenn er da ist müde.
~Tornado~
Dabei seit: 25.01.2005
Beiträge: 1384
schäme dich nicht hilfe anzunehmen - es tut so gut zu erfahren, dass es ganz vielen menschen gleich geht und auch ganz viele einst eine solche hilfe in ihrem leben beanspruchen.

du zeigst STÄRKE, wenn du es tust und du lebst das auch deinen kindern vor. SEI EIN VORBILD und zeige ihnen, dass du es dir wert bist gut für dich zu schauen. das stärkt auch deine kinder und wie du schreibst, bist du ja auch für sie noch da.

ich wünsche dir viel kraft und mut für weitere schritte aus den trauerlöchern hinaus, sodass das du geniessen kannst, was du hast und wer du bist icon_smile.gif

ersten austausch gibt es bei www.143.ch

www.elterncoach.ch
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Liebe Rosenbaum

Ich kann mir nur Tornado anschliessen.

mehr dazu kann ich gar nicht sagen

Lg, eine "Leidensgenossin"

We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us
Rosenbaum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 13
Danke euch beiden. Wahrscheinlich gibt es viel mehr Menschen, die so in einer Situation stecken, als man denkt. Mann versucht sich ja zu "benehmen" gegen aussen. Man funktioniert.

Ich war wie bereits erwähnt schon oft in solchen Situationen. Immer wieder dachte ich, diesmal geht's nicht mehr und irgendwie hab ich's dann doch geschaft. Aber eben nur vorübergehend, bis der Moment dieser Ratlosigkeit wieder gekommen ist.

Die Abstände der Hoch's und Tief's hat sich schleichen immer mehr verkürzt, so dass ich immer öfters mit diesem dunklen Loch, das mich nahezu einsaugt, Begegnung mache.

Ich empfinde eine Kälte gegenüber mir selbst, gegen mein Umfeld. Der Gedanke, dass an der "reinen" Lebensituation nicht viel geändert werden kann, macht mich fast kaputt.

Wenn's mir dann wieder besser geht, und andere sehe, denen es viel schlechter geht, sei es wegen finanziellen Sorgen, Krankheit oder Tod, dann schäme ich mich.

In meinem ganzen Leben war ich immer stark, diejenige, die andere tröstete. Ich hab's immer geschafft. Und jetzt muss ich FORFAIT geben...;-(
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Liebe Rosenbaum

Du gibst nicht Forfait, du machst eine Pause, und du schaust zu dir!

Das ist keine Schwäche, aber Stärke, deine Belastbarkeitsgrenze zu erkennen. Der Mensch kann nicht einfach nur funktionnieren. Das kann eine Zeitlang gut gehen, aber nicht für immer.

Oft kommt die unverarbeitete Kindheit in der Mitte des Lebens mit voller Wucht, und holt einem ein. Ich selber kenne das auch.

Wünsche dir alles Liebe und Gute, und wünsche dir auch einen guten Fachmann/frau.

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Rosenbaum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 13
@Ultramarin

doch, ich habe grosse Mühe dazu zu stehen, dass ich ganz unten bin. In meinem Umfeld werde ich gelobt für meine Leistung, sei es als Mutter, Berufsfrau, Ehefrau. Meine offene Art, meine positive Ausstrahlung wird geschätzt. Mein Umfeld kennt mich nur von der einen Seite. Gerade mein Charakter lässt es nur schwer zu, Hilfe anzunehmen. Ich habe in meinem Leben so viel alleine schaffen müssen, dann schaffe ich auch das jetzt. So meine Devise.
Rosenbaum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 13
aber diesmal eben nicht... ich bin so froh, dass es euch hier im Forum gibt.
Ultramarin
Dabei seit: 30.03.2009
Beiträge: 1425
Ich habe dir eine PN geschrieben.

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magdalena
Dabei seit: 03.01.2009
Beiträge: 581
Liebe Rosenbaum

Ich kann dir gerade sehr gut nachfühlen. Vor etwas mehr al einem Jahr war ich auch an dem Punkt wo ich nicht mehr konnte und auch nicht mehr wollte. Hätte ich die Kinder nicht wüsste ich nicht wo ich heute wäre. Und genau IHNEN zuliebe habe ich Hilfe in anspruch genommen. Ich musste für sie da sein und dass ging nur wenn ich mir helfen liess. Ich dachte auch immer ich schaffe es alleine... auch ich schämte mich ganz fürchterlich. Aber das müssen wir nicht, egal wie uns die anderen sehen oder was sie über uns denken.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
chnöpfli
Dabei seit: 16.03.2004
Beiträge: 646
@Rosenbaum

ich schliesse mich @Tornado an. Sie hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Ich kann dir sehr gut nachfühlen. Es ist ein Anfang das du dich ans Forum gewendet hast. Aber ich denke hier bist du relativ schutzlos ausgeliefert für jegliche Kommentare. Es mag sein das die Disskusion anständig bleibt,kann aber auch mal Kommentare geben welche verletztend sind. Ich nehme aber an das bist du dir bewusst.

Ich denke du musst selber für dich heraus finden wo welche Art von Hilfe du in Anspruch nehmen willst. Einfach die Symptome der Erschöpfung bekämpfen wird vermutlich nicht reichen. Du solltest den "Energiefresser" an der Wurzel packen,sprich dich deiner Vergangenheit stellen. Das ist nicht einfach und vieles wird hoch kommen.Vielleicht wird es dir am Anfang schlechter gehen. Doch es gibt ein Licht am Ende des Tunnels,glaube mir. Und es werden dir Steine vom Herzen purzeln wenn du Dinge ausprechen kannst und Zusammenhänge verstehen lernst. Du wirst erleichtert sein wenn du merkst das du eine gute Mutter bist und die Übertragungen werden sich bessern. Wenn du Unterstützung hast von jemandem der dich durch diese intensive Zeit begleiten möchte/kann- dann nimm diese Hilfe dankend an. Sei es dein Ehemann,deine Freundin usw. Du wirst jemanden brauchen.

Kopf hoch! Glaube mir es kommt wieder besser. Du hast den ersten Schritt getan. Auch mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel (weiss ich aus eigener Erfahrung). Und bitte schäme dich nicht,du kannst nichst dafür! Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut den Weg weiter zu gehen. Falls du Fragen hast darfst du mir gerne eine PN senden.

Leben und leben lassen