Jetzt muss ich Hilfe in Anspruch nehmen...

Rosenbaum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 13
Hab es erst heute geschafft, einen Arzttermin zu vereinbaren. Zu gross war die Hürde. Als ich mit der Arzthelferin am Telefon war, war es mir so peinlich. Ich kenne sie, sie kenn mich, ich habe mich so geschämt.

Seit im Sommer hatte ich immer wieder solche Schübe, mal weniger mal mehr. Ich bin jetzt an einem Punkt, wo ich einfach nicht mehr kann. Gegen aussen bin ich aufgestellt, offen, freundlich - innerlich gehe ich kaputt und leide stark.

Und wieder bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich sagen muss, hätte ich nicht meine Kinder, dann.....

Ich hoffe sehr, dass mir der Doc weiterhilft. Diesen Schritt zu machen brauchte wirklich grosse Überwindung. Aber die Anspannung löst sich, seit ich den Termin vereinbart habe, bin ich am weinen.... irgendwie muss alles raus, mein Herz brennt, mein Hals schnürrt sich zu...;-(

Hätte nie gedacht, einmal an diesen Punkt zu kommen, hätte nie geglaubt, dass es mich trifft, so weit unten zu sein... Hätte von mir nie geklaubt, dass ich das zulasse...
Christa B
Dabei seit: 19.11.2002
Beiträge: 169
GRATULIERE DIR! Mit diesem starken Entscheid hilfst Du nicht nur Dir, sondern auch Deinen Lieben um Dich. Sie merken nämlich schon, dass mit dem Mami etwas nicht stimmt.
Schäme Dich nicht und versuche vor dem Arzttermin in Stichworten das Wichtigste aufzuschreiben. Die Stunde ist dann SEHR schnell vorbei.
Ich spreche aus Erfahrung!!
Grüessli

Mit der Aufgabe wächst die Kraft!
glitzerfee2
Dabei seit: 26.03.2004
Beiträge: 305
wie gut kann ich dir nachfühlen, Hausarzt im Dorf, Kinder gehen zusammen in die Schule, man sieht mir nicht an, wie es mir geht.... ich hab mich vor 4 Wochen getraut und meinen Arzt um ein Antidepressivum gebeten. Die schlimmsten Gedanken bin ich los, ich kann wieder etwas mehr als nur funktionieren. Vielleicht find ich irgendwann die Energie, das Thema Depression noch von einer anderen als der chemischen Seite anzugehen.... Du kannst mich per pn kontaktieren wenn du möchtest. Viel Kraft!
murbeli
Dabei seit: 28.03.2004
Beiträge: 453
Ich bin auch grad an dem Punkt. Zwar war ich schon bei meinem Hausarzt, den ich auch privat kenne. Das hat schon über ein Jahr gebraucht. Nun habe ich zu Hause eine Liste mit Psychotherapeuten, die ich für einen Termin anrufen sollte. Leider schaffe ich das einfach nicht icon_frown.gif.

Urteile nicht über einen Menschen, ehe du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.
noa-noa
Dabei seit: 14.04.2006
Beiträge: 49
Rosenbaum PN an dich

gib Gas!
sunnestrau
Dabei seit: 01.12.2008
Beiträge: 180
Alle, die es schaffen sich Hilfe zu holen. Seid stolz auf euch!
Und allen anderen wünsche ich viel viel Kraft und jemand, der euch hilft weiter zu sehen oder Hilfe zu holen.
Rosenbaum
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 02.03.2010
Beiträge: 13
Ihr seid so lieb da draussen....

Ich weiss ja nicht, ob ich wirklich eine Depr. habe. Aber was ich weiss, ich habe immer wieder diese starken Stimmungsschwankungen. Dann lasse ich meine Wut meiner Familie aus. Die Kinder dürfen nichts "falsch" machen, schon schreie ich und habe keine Nerven. In diesen Momenten hasse ich mich. Ich bin ein Mensch, der immer alles unter Kontrolle hat. Und jetzt habe ich gemerkt, dass ich alles ausser eben mich unter Kontrolle habe. Und das fällt mir schwer zu akzeptieren.
Himmelhochjauchzend und plötzlich am Boden zerstört...
Christa B
Dabei seit: 19.11.2002
Beiträge: 169
@murbeli
Du hast eine PN.
Grüessli

Mit der Aufgabe wächst die Kraft!
paul&shark
Dabei seit: 21.07.2008
Beiträge: 227
ich denke auch, dass es dir gut tun würde, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Daran finde ich positiv- der Fokus ist einmal auf dich gerichtet, du kannst dir vielleicht über deine wirklichen Bedürfnisse klar werden. Und du hast niemanden, der dich währenddessen ablenkt. Kannst du dir vorstellen, jemanden, den du kennst- vielleicht eine nette Bekannte ein bisschen einzuweihen und um Hilfe zu fragen? Spürt dich dein Mann noch wirklich- wahrscheinlich eher nicht. Magst du ihn um Unterstützung bitten? Vielleicht gibts eine Möglichkeit im Beruf etwas zu reduzieren?
Und mach dir einmal Gedanken über ein Hobby, vielleicht Gesangsunterricht, ein Chor, ein Musikinstrument? Aber eben, wenns einem richtig schlecht geht, mag man nicht aktiv sein... Tus doch einfach für dich. Darum gehts einzig.
Ich schaffe es nur, zu überleben, dank vieler Menschen, die für uns da sind. Anfangs, als ich wusste, dass ich arg krank war, hatte ich auch Hemmungen, es jedem zu erzählen. Inzwischen musste ich lernen, um Hilfe zu bitten- solange ich noch mag, dann erhole ich mich nämlich zügig. Und wenn ich bereits am zusammenklappen bin, dauerts laaang. Alles Liebe
dido
Dabei seit: 08.03.2002
Beiträge: 462
Meinem Mann geht es sehr ähnlich. Er stellt allerdings auch hohe Ansprüche an sich, da ist es extrem schwierig, dem (selber) immer gerecht zu werden. Er hat sich jetzt vom Hausarzt an einen Psychologen überweisen lassen und dieser hat ihm Depressionen und Burnout-Symptome diagnostiziert. Er hat jetzt auch Tabletten bekommen, aber allein schon die Diagnose, das "Ernst genommen werden", hat schon viel vom Druck weggenommen. Es ist ja nicht so, dass man dann gleich "eingeliefert" wird. Mein Mann ist jetzt krankgeschrieben und der Arzt hat ihm geraten, in der freien Zeit einfach das zu machen, was ihm Freude macht. Klar, der Haushalt muss irgendwie funktionieren, aber er geht jetzt zwischendurch halt mal käfelen oder walken oder einen neuen Skianzug kaufen icon_smile.gif Wie es weitergeht, wird sich zeigen.... Auf jeden Fall hat es niemand verdient, so keine Lebensfreude zu haben. Auch Du nicht. Wünsche Dir von Herzen alles Gute.