Jugendlicher geht nie fort

bison2013
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 12.04.2013
Beiträge: 4
Hallo zusammen

Mein 16-jähriger Sohn ist immer zuhause und geht weder am Tag/Wochende noch am Abend weg mit Kollegen weg. Er ist zwar in einem Verein, hat aber auch dort keinen näheren Kontakt. In der Schule ist er gut akzeptiert in der Klasse.Im Gespräch sagt er immer, dass der Kontakt in der Schule mit den Klassenkameraden ihm reiche.
Mich macht diese Siuation traurig, vorallem wenn ich sehe, dass andere Jugendliche immer zusammen unterwegs sind. Im Sommer kommt er in die Lehre und hat dann überhaupt keinen Kontakt mehr zu Jugendlichen.

Kennt jemand diese Situation auch oder kann mir einen Ratschlag geben?

Herzlichen Dank
Boenu
Dabei seit: 04.11.2003
Beiträge: 1330
Das könnte mein Sohn sein, er ist zwar erst 13 aber genau die gleiche Situation, er macht fast nie etwas ab! Jetzt hatte er 2 1/2 Wochen Ferien, er hat kein einziges Mal etwas mit Kollegen gemacht, es war auch nie jemand bei uns. Er sagt auch er hat Kollegen. Aber wo sind die?! Weiss dir also auch keinen guten Rat. In einem Verein ist mein Sohn auch, geht ins Training, aber auch da nie privat irgendetwas, auch wenn die ihn zu mögen scheinen!
kaye
Dabei seit: 25.11.2009
Beiträge: 963
ich war selber so. Bin es wohl immer noch. Die Familie reicht mir fast, so einmal im Jahr alte Freundinnen treffen ist noch schön. Die Kollegen bei der Arbeit mag ich, muss sie aber nicht abends auch noch sehen.
Lasst doch eure Söhne einfach so sein, Introversion ist eine schöne Charaktereigenschaft, die heutzutage zuwenig gewürdigt wird!
hoppla
Dabei seit: 06.02.2006
Beiträge: 558
Ich kann nur aus der Sicht eines Mädchens berichten. Ich war selbst auch so. Ich hatte einfach dieses Bedürfnis nie, weg zu gehen, in den Ausgang zu gehen, die Hörner abzustossen, sich abzugrenzen. Selbst in der Pubertät kam das nicht. Einerseits weil ich es eben wirklicht nicht vermisste. Ich hatte keine Lust darauf. Aber andererseits war ich dann manchmal schon etwas einsam, weil ich dadurch natürlich nicht so optimal integriert war. Ich hatte nie viele Freunde. Heute noch pflege ich keinen riesigen Freundeskreis, sondern umgebe mich eher mit wenigen, sehr engen Freunden. Heute denke ich schon manchmal, es wäre gut gewesen, wenn ich diesen Teil meiner Jugend etwas mehr gelebt hätte. Aber letztlich hat es ja damals so gestimmt für mich. Da ist halt einfach jeder anders...
all inclusive
Dabei seit: 03.04.2007
Beiträge: 1033
Mein Sohn ist genau gleich. Ebenfalls 16 und kein Interesse daran weg zu gehen oder abzumachen.

Ratschlag habe ich dir nur einen: akzeptiere ihn so wie er ist! (fällt auch mir manchmal schwer)
RenaW
Dabei seit: 06.10.2005
Beiträge: 1792
Meine ältere Tochter ist auch so. Natürlich würde ich es ihr auch gönnen/wünschen, das es anders ist. Nur ich kann sie ja nicht zwingen. Also lass ich sie und hoffe, das es sich bei ihr wie von selber ändert.
fraulein
Dabei seit: 26.10.2003
Beiträge: 1583
In einer Lehre wird dein Kind wiederum von anderen Jugendlichen umgeben sein: Mitlehrlinge, Mitschüler, sollten überbetriebliche Kurse stattfinden, lernt er auch wieder andere Jugendliche kennen.

Schulfreundschaften sind kein Garant für den Fortbestand einer Freundschaft. Bestes Beispiel meine Tochter: sie war beliebt, mit vielen befreundet während der Schulzeit. Dann mit Beginn der Lehre und den verschiedenen Berufen/Arbeitszeiten ihrer ehemaligen Schulfreunde veränderte sich alles.
Jetzt geht meine Tochter meist mit Kolleginnen aus der Berufsschule aus und/oder durch Leute, die sie durch ihren Freund kennengelernt hat.

Es ist nun mal nicht jeder ein Vereinsmeier. Lass dein Kind, wie es ist. Anscheinend fühlt es sich so wohl. Und eröffne dann nicht in 2 Jahren ein Thema, dass dein Sohn zu oft und mit den falschen Leuten unterwegs ist icon_smile.gif



Partner, 4 Kinder mit teilweise Schwiegerkindern, aktuell 2 Enkel :-)
Stricken, Lesen und immer wieder an meinem Lieblingsplatz sitzen und den Bäumen zuhören.
bison2013
ThemenerstellerIn
Dabei seit: 12.04.2013
Beiträge: 4
Ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Ich bin sehr froh über den Austausch und das Gefühl, nicht alleine zu sein.Natürlich möchte ich meinem Sohn die Freiheit lassen,sein Leben so zu leben wie er es möchte. Trotzdem mache ich mir Gedanken. Manchmal bin ich mir nämlich nicht sicher, ob er nicht gerne etwas mit Kollegen unternehmen möchte. Wenn er dann eine Anfrage startet, bekommt er meistens negativen Bescheid. So versucht er es gar nicht mehr, da er sonst immer enttäuscht ist.
taraxacum
Dabei seit: 27.01.2004
Beiträge: 1317
Unsere ältere Tochter hat erst mit dem Eintritt in die Kanti entdeckt, dass Ausgang eigentlich etwas ganz cooles ist - wenn der Kreis stimmt. Vorgängig hatte sie keinen Kollegenkreis, in dem sie sich wohl fühlte. Es folgte dann also eine Zeit, in der sie fast jedes Wochenende weg war, auf Partys ging, oft bei einer Kollegin übernachtete. Sie genoss diese Zeit, auch wenn es recht ins Geld ging *g und *nur* ca 1 Jahr dauerte.
Seit einem Jahr hat sie einen Freund. Die beiden sind recht beschäftigt. Am Samstag und in den Ferien sind sie unabhängig voneinander oft mit der Pfadi unterwegs. So geniessen sie den Sonntag zu zweit. Sie geht kaum mehr in den Ausgang - der gesellschaftliche Kontakt unter tags reicht ihr. Sie geniesst inzwischen die eher eng bemessene Zeit mit dem Freund und ist wieder mehr zum Familienmensch geworden. Sie wird bald 18.

Wir hatten als Eltern auch oft den Eindruck....geh mal weg, das ist doch nicht normal, dass du immer zu Hause sitzt. Inzwischen denke ich - mal eine Party ist für sie ok, aber anderes hat den grösseren Stellenwert. Und ja, wir Eltern sind auch nicht viel unterwegs. Viel lieber geniessen wir Besuch bei uns zu Hause oder gehen auf Besuch.

Auch die jüngere Tochter, bald 15, scheint kein ausgeprägtes Party-Gen zu besitzen. Zwar ist sie mit Kollegen wesentlich mehr unterwegs als ihre Schwester es in diesem Alter war - im Vergleich zu Gleichalterigen jedoch äusserst moderat. Ausgang am Abend, Jugendtreff, etc. sind bei ihr kein Thema.

Wisse immer was du sagst, aber sage nicht immer, was du weisst.
tjatja
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 329
unser grosser war so...bis ca 19. 2x pro jahr war lehrlingsfest und jede woche breakdance. das wars. heute mit 21 hat er eine freundin und wir sehen ihn fast nie mehr. unser mittlerer ist ein geselliger typ, er geht oft raus ins kino, irgendwo gamen, sie haben ein gartenhäuschen zum chilllen....und unser kleiner, 3. gymi ist wie der grosse bruder, er geht nie weg, ihm sagt das nichts, seine freunde sieht er in der schule, das reicht ihm für den moment.

gedanken mache ich mir nicht (mehr). irgendwie war ich immer froh, dass meine jungs nicht irgendwo rumhängen, alk trinken und irgend einen mist bauen. in der schule, lehre waren und sind beide stubehocker beliebt, haben spass mit ihren kollegen. aber feierabend ist feierabend und da woll(t)en sie abstand und ruhe.